Oder:
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Und wenn ich nicht mehr rennen kann
Da kann ich noch n bissel gehn
Und wenn ich nicht mehr gehn kann
Will ich hier noch n bissel rumstehn
Wenn ich nicht mehr stehn kann
Da schaffe ich es noch zu kriechen
Und wenn ich nicht mal mehr liegen kann
Dann fang ich eben wieder an zu fliegen
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Als ich im letzten Herbst aus dem Gundermann – Abend am Stadttheater ein Solo – Programm bastelte, wurde mir erst richtig klar, wieviel Trost die Texte von Gundermann bereithalten. Die meisten Lieder entstanden in den Neunzigern, als die verbliebene Bevölkerung der untergegangenen DDR mannigfache Einbrüche, Umbrüche, Zusammenbrüche zu durchleben hatte, neu gewonnene Freiheit hin oder her. Was ist die eigene Biographie wert? Was bleibt von einem Leben?
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Und wofür waren all die Jahre
Die ich mein Fleisch ins Eisen schlug
Und wofür ließ ich meine Haare
Wofür bin ich nun hart genug
Daß ich meine Taschen fülle
Und mein Konto endlich auch
Und daß ich volle Flaschen kille
Und trage statt mein Kreuz ein Bauch
Wale fallen wie Tränen auf die Strände
Ach, es ist noch nicht zu Ende
Hör die Wölfe heulen
Wale fallen wie Tränen auf die Strände
Ach, es ist noch nicht zu Ende
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Zweimal hat Freundchen Corona meinen „Gundermännern“ letztes Jahr den Stecker gezogen. Erst im März, dann im November. Es wird jedoch weitergemacht. Hier von 4:30 an.
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Immer wieder wächst das Gras
Klammert all die Wunden zu
Manchmal stark und manchmal blaß
So wie ich und du
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Zum Schluß hier ein großes Danke schön an Heiner Kondschak. Ohne den kein Gundermann im Westen. Und den König von Deutschland verdanke ich ihm auch. Noch ein Trostlied. (Schöne Erinnerungen an die Terrasse bei Tübingen. Damals mehr Sommer und sehr viel Hoffnung!) Überlebt wird ganz gewiß bis Übermorgen. Und mehr.
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PS: Die Fotos hier: Gundermanns Schaltzentrale in der KuFa Hoyerswerda. Uwe Proksch und Reinhard „Pfeffi“ Ständer hatten mir damals sehr geholfen, als ich im Sommer 2019 vor Ort den Gundermann – Abend verfasste.
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