… ein kleines Stück Dylan zum Frühstück
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Seit ein paar Wochen jeden Sonntag – ok, fast jeden Sonntag und wenn ich Lust und Zeit habe und nicht meinen Gemüsegarten gießen muß – ein kleines Stückchen Bob Dylan zum Frühstück. Oder Abendessen. Frisch verwurstete Texte. Oder altes Material. Eigener Mist. Fremder Mist. Fundstücke. Auch das alte Brot muß man essen können ohne zu würgen. Auf geht’s. Fast jeden Sonntag. Fast ist mehr als nüscht.
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Die Krankheit Ich Ich
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Nicht wenige die leiden heut‘ Nacht
An der Krankheit Ich Ich
Nicht wenige die kämpfen heut‘ Nacht
Mit der Krankheit Ich Ich
Sie donnert durch die Strassen
Direkt auf Dich zu
Verwirrt Dir alle Sinne
Und lässt Dir keine Ruh‘
Nichts an ihr ist süß für Dich
Es ist die Krankheit Ich Ich
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Nicht wenige Herzen brechen heut‘ Nacht
Durch die Krankheit Ich Ich
Nicht wenige Herzen zittern heut‘ Nacht
Ist es die Krankheit Ich Ich
Sie nimmt Platz in Deinem Zimmer
Sie klopft nicht an die Tür
Zernagt Dir Deine Seele
Stiehlt die Kontrolle Dir
Nichts davon ist lustig für Dich
Es ist die Krankheit Ich Ich
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Nicht wenige die schreien heut‘ Nacht
Nimm weg die Krankheit Ich Ich
So viele sterben heut‘ Nacht
An der Krankheit Ich Ich
Sie fällt herab vom Himmel
Die Rechnung zahlst nur Du
Das Nichts wird deine Heimat
Du findest niemals Ruh
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Ich Ich ist eine Seuche
Kein Doktor kennt die Medizin
Sie versuchen es zu ergründen
Sie kriegen es nicht hin
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Nicht wenige dreh’n durch heut‘ Nacht
An der Krankheit Ich Ich
Nicht wenige seh’n doppelt heut’ Nacht
Durch die Krankheit Ich Ich
Du glaubst heut‘ kannst Du fliegen
Hebst die Erde aus dem Lot
Du küßt Dein mattes Spiegelbild
Für mich gibt’s keinen Tod
Dann schaufelt sie das Grab für Dich
Die Krankheit Ich Ich
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(Nachgedichtet und eingesungen für X im Oktober 2000 in Mainz)
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