Peter sagte: „Und es war Sommer.“ / 04

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Torgau / Sachsen / 21. Juni 2023

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Das Theater da lang und ich bog ab.

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Selbstredend ist es nicht die Regel und über einen Kamm geschoren. Aber eine Conclusio wäre, daß ich letztlich unter den wohlsituierten Bürgerkindern, welche die Theater dominieren und dies mehr und mehr tun, ist doch der wütige Aufsteiger von unten her schon länger als toxisch markiert, immer etwas fehl am Platze war. Und die Sache mit den eingeschmierten Ellenbogen, ich konnte es nie. Die Schafe anmalen mit angeblich wissendem Herzen schon gar nicht. Wie gesungen: keine Klagen.

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Menschen und Landschaften, welche ihre Wunden und Narben überschminken, sind mir fremd. Menschen und Landschaften und Städte, welche ständig von ihren Verletzungen singen und für ihre Narben und Wunden Denkmäler bauen und Feiertage einführen, sind mir auch fremd. Am fremdesten jedoch sind mir jene, die behaupten durch ein Leben gekommen zu sein, ohne jemals einen Schaden angerichtet zu haben.

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Theaterseelchen

Gekränkte Idioten die wir

Puhlen die eine Erbse

Auf der wir unsere Empfindlichkeiten

Wollen zu Ende liegen

Bis uns Denkmäler gesetzt

Und schneller vergessen sind als Morgentau

Wenn aber diese gestürzt vor der Zeit

Welch Erlösung für die Hülsenfrüchte und Seelchen

Unter den durchgelegenen

Matratzen wohlfeiler Scheinwütelei

Es schwenkt nach Dir der Verfolger

Heller Bühnenfleck der Rest

Säuft ab zum Hintergrund und

Rein in die Kulissen Abgang

In Schmoll

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Was, bitte, wolltest Du eigentlich von mir? Sprich!

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Peter sagte: „Und es war Sommer.“ / 03

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HoyWoy / siehe oben

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Ein Meister klagt nicht, noch jammert er.

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Die letzten zwei Tage ein durchaus sentimentaler Ausflug nach HoyWoy. In Sachen Gundi. Eine sehenswerte, manchmal wild hin und her springende, aber die Musik Gundermanns überraschend neu interpretierende Aufführung des Staatsschauspiel Dresden in der dortigen, ja, legendären Lausitzhalle. Viele Altvordere vor Ort, die wußten, von was gesungen wurde. Und vor allem, dank der wunderbaren Auswahl von Gundis Texten, was da verhandelt wurde. Ergreifend teils. Und nie sentimental. Nix Ostalgia. Nichts vergessen wurde, aber vorwärts gedacht wird.

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Sechs Gundermänner und Gunderfrauen teilten sich die Worte und die Lieder. Do it like Dylans „I’m not there“. Mehr Ambivalenz auf der Bühne geht kaum. Stimmig, aber am Ende wurde es lang und länger. Klar. Da müssen noch die Hits gesungen werden. Hoyerswerda jubelte. Schön. Gerührte Mimen.

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Danach dann doch die Traurigkeiten. Die Gundermann – Projekte 1 & 2 waren meine letzten ernstzunehmenden Theaterarbeiten. Dann kam Corona und danach – Sorry Kiel – nur noch schwachbrüstige Komödchen, denen ich versuchte wenigstens einen Hauch vom Ernst des Lebens und Liebens einzuhauchen. Doch diese Mühsal ist Vielen nicht mehr geheuer oder gar emotional etwas zu teuer. Also trennten sich unsere Wege, traurig, aber klaglos. Das Theater da lang und ich bog ab.

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