Wo ist die Zeit? / Aus den Arrestzellen

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Die Erinnerung. Das Festhalten. Müssen? Habe das Angebot bald in der Nähe mit Anderen von und über Peter Kurzeck zu lesen. Ein Hardcore – Erinnerer, der er wohl war. Vielleicht war dies das Schicksal etlicher Nachkriegskinder. Wer alles verliert, wird es wohl ständig suchen müssen. Oder festpicken, wie es Thomas Bernhard mal formulierte. Viel habe ich vom Kurzeck nicht gelesen. Er nimmt sehr viel Raum ein im Hirn, wenn man sich auf seine gnadenlose Spurensucherei einlässt. Mir ist das besungene Gestern oft recht wurscht. Trotzdem freue ich mich. Sehr.

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Dann las ich heute in der Zeitung von Mesrine. Erinnerung. Ist stets ein Zufallsprodukt. 70er. Konstanz. Viele unserer Freunde Soldaten in einer der drei Kasernen vor Ort. Cherisy. Jägerkaserne. Klosterkaserne. Bekiffte Frage dann: tu connais TRUST? Ausgesprochen wie Droest. Also wie Droste – Hülshoff, welche von Meersburg drüben einst ein Schloß höher situiert über den See gen Konstanz blickte. Die Liedzeile aka der Refrain – MESRINE!- sprang an im Kopp. Im sich an alles erinnerndem Netz gefunden. Le Mitard. Die Arrestzelle. Der Knast. Wir bewunderten damals halt Bonny and Clyde. Jesse James. Billy the Kid. Mesrine. Clint Eastwood. Kaltblütige. Egomanen. Vom bösen Kapitalismus zum Morden gezwungen? Unsere Erzählung war das einst. Und noch immer. Aber er schreibt doch so herzlichste Liebesbriefe aus dem Le Mitard? Der Mörder. Der Mensch. Der Woyzeck! Ach Marie. Blödsinn? Auch das falsch? Meine Bewertung von Erinnerung sowieso.

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Ich gehe über die traurigen mittelhessischen Gassen dieser Tage. Erinnern sich die traurig herum eiernden Unbegleiteten auf den Plätzen dieser Stadt an irgendetwas? Was macht sie wütend? Was macht sie so fürchterlich dumpf? Was hat mich damals fasziniert an der Tatsache, daß eine Knarre in der Hand Probleme lösen könnte? Das öffentliche Posen, was unsere Alterskohorte nur noch verbal, aber nicht mehr qua Körper hinbringt? „Free Palestine“ ist vielleicht auch nur ein trauriger Aufschrei. Mesrine deux. Selbstermächtigung. Man begreift meistens zu wenig in seiner Arrestzelle namens Leben vom Leben. Wir wissen nichts mehr davon wie unsere Vergangenheit überlebte. Wir reden über andere. Stets zu laut. In der Not.

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Noch ein Lied. Bleiben wir verwirrt. Die Jungen dürfen uns ankacken.

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Wallonisches Pferd in einer Box / Okt 2023 / Hatte die Haare schön / Winkte nicht zurück

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