„Gehen und atmen und es fertigbringen, daß du dein Leben aushalten kannst.“ (Peter Kurzeck)

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Hellas / Kreta / Matala / Ex-Strand / 11. September 2009 / Das Datum ist nicht von der KI erstellt

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Von der Ohnmacht in den Fluchtkorridoren

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Aber jetzt dann und bald

Werden wir eine Seite umschlagen

Müssen werden

Ruft die Kandidatin von der Bühne

Während sich in den Fluchtkorridoren drängeln

Die Augenränder

Blassgrau untermalt und kein Geschwätz macht sie satt

Die sichere Seite ihrer Konten lange schon geleert

Und begehrt

Die Bücher mit zwei Seiten

Eine wird meist herausgerissen

Medaillen ohne Revers

Aber die Sonne scheint bei Tag und Nacht

Eviva Espana

Wer die Wahl hat

Wählt die Qual

Und nennt sie dann Bequemlichkeit

Früher rollte es und rollte und rollte und rollte

Versprochen hey Alter isch schwör

Und wir glaubten das Leben bleibe ein Duracell-Hase

Rasender Stillstand plus Teilhabe bis in alle Ewigkeit

Zeternd wahlweise Oh Vater Ach Mutter

Ohne rechte Not

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Einatmen ausatmen gehen

Welch Luxus dies noch zu dürfen dürfen

Ohne nasse Füße

Oder verbranntem Haupt

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(gießen nachts / nachdenken über die nächste woche da drüben über dem ozean / mich erinnernd an die nacht der heiligen drei könige im jahre 2021 / noch nicht mal entsetzt / fassungslos eher / mentaler stupor damals / morgen vielleicht über den verkehrsversuch gießen 2023 / warum denn in die ferne schweifen?)

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„Ali, boma ye! Ali, töte ihn!“ (Zaire`74)

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Brunnenfigur/ Zwinger / Dresden / 30. Oktober 2009

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Ich schlafe schlecht dieser Tage aka Nächte. Eigentlich schon länger, aber eben gerade besonders. Vor 50 Jahren schlief ich auch nicht. Aber freiwillig. The Rumble in the Jungle. Aus dem Schlaf geholt nicht mehr von meinem seit einem Jahr nicht mehr existenten Vater, sondern von einem profanen Wecker. Den man aufziehen mußte und der nicht klingelte, sondern schrillte. In den 60ern und bevor Cassius Marcellus Clay, der spätere Ali, aus dem Verkehr gezogen wurde vom ach so demokratischen Amerika, hatte mein Vater mich verlässlich geweckt, wenn die stechende Biene tanzte und wir saßen mit schweren Augenlidern vor der frisch erstandenen Glotze und im Flimmern und Rieseln konnte man stets sehen wie der Meister permanent seine Gegner mit Trashtalk zutextete und dann auf die Bretter schickte. Mir, dem Buben von einst, gefiel das und gefällt mir noch immer.

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Îch weiß nicht mehr, wo ich den Kampf sah. Ich hatte ein Zimmerchen unter dem Dach über der neuen Wohnung meiner Mutter. Ich glaube, ich durfte runterschleichen und ohne Ton gucken. An was ich mich erinnere ist, daß der Held meiner Kindheit ständig in den Seilen hing, Foreman auf ihn einprügelte und er zurückwippte, die Fäuste ständig vor dem Gesicht. Ich war, wieder mit den schweren Augenlidern, enttäuscht, war doch der Plan und mein Wunsch, Vietnam eben amifrei geworden, daß der alte Champion die von außen verwüstete Erbfolge wieder hinbiegt. Quatsch: Rache wollte ich sehen! Hau dem Opportunisten einen auf die Zwölf! Und das mit den Seilen? Rope a Dope. Der Bahn-Babo aus Frankfurt: „Das Leben ist manchmal ein Spagat, mal ist es leicht, mal ist es hart, doch bist du biegsam wie der Baum der im Wind, kein Lebenssturm dich je bezwingt.“ Es hat funktioniert. Die achte Runde. Schlief ich da schon oder erinnere nur noch?

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In diesem Jahre 1974 stand ich etliche Samstage vor der Hermann-Tietz-Kaufhalle in Konstanz und versuchte die KVZ (Kommunistische Volkszeitung), das Zentralorgan des KBW (Kommunistischer Bund Westdeutschland) an Hertietüten schleppende kleinere oder größere Bürger zu verkaufen. Ein sogenannter Genosse, dann auch noch so jung, ist halt weisungsgebunden. War nicht so einfach dieser Auftrag. Klar, iss Klischee, aber: „Dich hat man doch vergessen zu vergasen!“ oder „Dann geh halt nach Drüben!“, das durfte ich schon öfters mal hören. Machte aber uns linke Idioten noch ein wenig stolzer. Oder überheblicher? Aber dann gab es aber eine Ausgabe der KVZ, ein paar Wochen vor dem großen Kampf in Zaire, und das Zentralorgan widmete eine ganze Seite inklusive Riesenfoto dem tanzenden Schmetterling und seinen Fäusten. Nie zuvor und nie mehr danach bin ich so viele Exemplare dieser obskuren Gazette losgeworden.

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Darf man Spaß daran finden, daß sich alte schwarze Männer einen aufs Maul hauen und die Bleichgesichter glotzen? Fragen wir Brecht: „Das Erste, was da sein muss, damit ein richtiger Boxer zustande kommt, ist das Herz.“

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PS: Diese Platte welche „uns“ Muhammed Ali zurecht besingend feiert – Remember die zittrigen Arme damals in Atlanta! – darf man sich gerne kaufen dürfen. Ich glaube meine Schwester hat die mir damals geschenkt.

„What is so funny about peace, love and understanding?“ (Elvis Costello)

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Prag / John-Lennon-Memory-Wall / Ausschnitt / 29. Oktober 2012

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New York. Madison Square Garden. Ins musikalische Langzeitgedächtnis eingebrannte Erinnerungen. Get Yer Ya-Ya’s Out! The Concert for Bangla Desh! Dylans 30th Anniversary Concert Celebration! Um nur drei zu nennen, die gerne noch gehört. Nicht zu vergessen das Hotel um die Ecke in der 34th Street, in dem ich im Frühjahr 1979 mit meinem Freund H. abstieg und direkt nach der Ankunft uns der „Liftboy“, ein staatlicher älterer Schwarzer – „Listen Boys, that ain’t no elevator! We call it a lift! You’ve crossed the ocean! You’re not in London anymore!“ – als erstes das Zimmer zeigte, in dem Leonard Cohen einst gewohnt hatte. So saßen wir – historisch beglückt und bubenhaft romantisch – abends auf der Feuertreppe und ließen uns von der mittels tausender Filme – schwarz-weiß am liebsten – inhalierten Geräuschkulisse dieser Stadt erregen und einlullen. Sixpack. Rauchend dies und jenes. Einmal sogar durften wir von unserer erhabenen Warte erleben wie zu unseren Füßen im Nebenhaus eine kleine Bankfiliale überfallen wurde. Das erste Mal in meinem Leben hörte ich Schüsse. Echte jetzt.

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Madison Square Garden gestern nun. Der Zombie, den man ab sofort „gesichert faschistisch“ nennen darf oder auch nicht, tritt auf. Inklusive seiner Hofnarren. Hulk. Musk. Melania. Dann läuft vom Band „Paradise City“. Haben die Gunners im Madison Square Garden gespielt? Schrecklich.

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Der Leibsänger der Demokraten schon besser. Durfte gestern lesen, daß das Holzfällerhemd jetzt das neue Outfit derjenigen, da wo der Daumen links ist, geworden ist. Umdeutungen können manchmal ziemlich schmerzen.

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Sonst? Der Fujiyama ist das erste Mal seit Menschengedenken seiner Schneehaube entledigt. Was würde der alte Meister Katsushika Hokusai dazu sagen? Möglicherweise dem Rest der Welt „Die große Welle vor Kanagawa“ senden? Solange aber noch ein altes Hoffnungsliedchen – heute nicht Meister Cave – sondern der andere Elvis. Der Costello. Erst die Worte.

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(What’s So Funny ′bout ) Peace, Love and Understanding

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As I walk through this wicked world / Searchin′ for light in the darkness of insanity / I ask myself, is all hope lost? / Is there only pain and hatred, and misery? / And each time I feel like this inside / There’s one thing I wanna know / What′s so funny ‚bout peace, love and understanding? / Oh / What’s so funny ′bout peace love and understanding? / And as I walked on / Through troubled times / My spirit gets so downhearted sometimes / So where are the strong / And who are the trusted? / And where is the harmony? / Sweet harmony / ′Cause each time I feel it slippin‘ away, just makes me wanna cry / What′s so funny ‚bout peace, love and understanding? / Oh / What′s so funny ‚bout peace, love and understanding? / So where are the strong? / And who are the trusted? / And where is the harmony? / Sweet harmony / ′Cause each time I feel it slippin‘ away, just makes me wanna cry / What’s so funny ′bout peace, love and understanding? / Oh?

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„Father, why are all the women weeping? They are weeping for their men! Then why are all the men there weeping? They are weeping back at them!“ (Nick Cave / Weeping Song)

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Konstanzer Bucht / November oder Dezember 2019

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Am Ende der Kontrollen oder ein Heimatgedicht (keine Gebrauchslyrik)

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Bei dem Versuch fallende Blätter zu fangen

Brach ich mir den Zeigefinger

Der Wind hatte kein Einsehen mit meiner blinden Not

Trieb das Laub vor mir her grinsend meine Wut entfachend

Und ich schlug gegen die schorfige Rinde des alten Baumes

Mit aller Wucht die ich zu erinnern suchte zittriger

Wer hatte mir erzählt man könne die Fallenden mit Tränenflüssigkeit

Wieder binden an die morschen Äste

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(Gießen / Draußen trudeln die bunten Blätter freudig erregt / Unkontrollierbar / Grinsen mich an / Froh drüber, keine Kolumne schreiben zu müssen in der Laubbläser oder der Lebkuchenpraecox vorkommen / Herbst nix für Weicheier)

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„You′re going to reap just what you sow you′re going to reap just what you sow you’re going to reap just what you sow you′re going to reap just what you sow you’re going to sow!“ (Lou Reed)

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Küchentisch in Gießen / Vorvorletzte Ernte / 27. Oktober 2024

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Die Heiligen Drei Kürbisse

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Die heiligen 3 Kürbisse aus fernem Morgenland

Die irren stets gelegentlich was ihnen nicht bekannt

Der Eine sagt er könne, kein Mensch kann dies verstehen

Wenn nötig auch übers Wasser gehen

Der andre ist nicht einer, sondern auch mal zwei

Schiit Sunnit

Iss einerlei

Man haut sich gerne auf die Nuss und dadurch ham wir drei

Die glauben wo die Götter hausen

Damit wir ohne Frackensausen

Das Jammertal durchqueren

Und müssen nicht mehr kehren

Vor eig’ner Tür

Und ab dafür

Man schlurft um schwarzen Quader

Bildet aus die Kader

Die and’re Menschlein sprengen ins Reich der Weiber willig ewiglich

Und ach

Schnell flach

Man sticht und haut

Auch ohne Braut

Dem anderen die Augen aus

Und wundert sich wenn blind

Ach armes Jesuskind

Wo bleibt er denn der Kürbis heilig

Meine Ikonen sind geküsst

Und auch der violette Ring

Der prall gefüllt mit Giften

Hinein in Deinen Becher

Lebenszecher

Oh Krieg oh heilig Du

Sie spielen Blinde Kuh

Und wünschen uns das Licht

Und finden halt den Schalter nicht

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„Unglücklich zu sein, ist ein Luxus für arrogante Idioten, die sonst nichts Besseres mit ihrer Zeit anzufangen wissen.“ (Nick Cave)

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Wird hier das Monster aus der Höhle kommen? Oder Messias? Der Stein zur Seite geschoben ward!

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Glücksvögel

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Wir müssen da wir keine Drohnen

Den Wind spüren unter unseren gespreizten Schwingen

Wir sind auf der Flucht

Die Kälte

Angewiesen auf freundliche Lüfte

Rückenwind würde uns in die Auen drücken

Wo wir rasten werden falls notwendig

Dort wo wir tanzten begeistert um uns herum

Die dürren Beine hoch

Oh Lenz mein Lenz

Unsere Schnäbel die Götter beklappernd

Im Gleichschritt

Gelegentlich aus unseren festen Formationen

Stürzen wir ins Chaos orientierungslos

Verirrten uns in den Himmeln

Rast lediglich ersehnend

Unsere Schreie aber Erdenbewohner

Hörst Du immer die und

Alles dauert diese Zeit

Die du nicht mehr hast

Der Frühling stets fern und näher doch

Die Ewigkeiten ohne Garantie

Bis nächstes Jahr

Zurück

Ein letzter Tanz der nächste ist

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(gießen / gestern ein weiterer beeindruckender kranichflug über mittelhessen / jedoch ein bisserl unglücklich ich aus grund / also gescheite zitate sammelnd)

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„Die meisten Menschen brauchen mehr Liebe, als sie verdienen.“ (Marie von Ebner-Eschenbach)

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Schloß Büdingen / Eingangshalle / Blick nach oben links / Nach Hause gehend rechts / 11. 10. 2024

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Trophäen und andere Irrtümer

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Von oben nur der Kräfte

Halt

Und halten uns im Zaum nicht mehr

Die Kräfte die von oben

Man vergaß zu loben

Als das öffentliche Leben dem Verfall angedient

Die Städte gingen in die Knie

Vor dem großen Ich

Und ich las

Meinen Steuerbescheid trübe beweinend

Von einem Buch aus fernen Tagen

Verbot mir zu toben

Schaffte es nicht mehr zu loben

Das Handwerk welches nie erlernt

Und es hingen die Trophäen

An karg gekalkten Wänden

Keine Lust zu enden

Da ein andrer Stuhl ward nicht gezimmert

Von mir

So gibt mir Zeit

Ein wenig noch

Irrtümlich und verrückt bestückt

Niederlegend die Schreckschußpistole

Großmäuligkeit

Ohne Gewähr

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(25.10. 2024 / fenster offen / sommer? / kraniche hauen ab trotzdem / gut so)

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„lechts und rinks kann man nicht verwechsern werch ein illtum“ (e. jandl)

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Gießen / Hardthöhe / Parzelle / fast abgeerntet / 22. Oktober 2024

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vor einem abgeernteten feld hockend

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du baust keine stühle aus worten

brichst nicht auf böden mit bleistiften

oder wütenden tastaturen

unangenehm riecht die jauche des nachdenkens

welche wohltat gärende brennesseln auf feuchtem herbstboden

die letzten schmeißfliegen schwirren erfreut heran

hier stinkt es erbaulich

auf den gehsteigen der städte zertrümmerte stühle

zum mitnehmen keck bezettelt

feiern die faulheit und die flucht

vor dem denken davor bis

leere kühlschränke tanzen auf den verstopften kreuzungen

und kratzen sich die bauchnäbel wund

die nächte sind zu laut

um einsam zu bleiben

mach dich winterfest

es wird etwas länger dauern

bis du dich wieder hinsetzen darfst

so müde

von deiner ewigen müdigkeit

alter genosse

in den tagen nicht endenwollender

sonnenfinsternisse

und dann ernten kannst was du

einst ausgebracht

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(gestern gedacht / heute getippt)

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PS: Nachträglicher Nachdank meinem wunderbaren Deutschlehrer, der uns mit Ernst Jandl bekanntmachte in den Siebzigern, zu trotzen der denkenden und schreibenden Voreiligkeit. Eine Lehre, welche selbstredend in mancher Sache den ejaculatio praecox meinerseits nicht immer verhindern konnte. Das Gemüse scheint länger nachzudenken, um dann gut zu schmecken.