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Unlängst stand ich vor einem „legendären“ Pavillon vor Ort. Weil diese Stadt, wie jedes Leben, sich gerne an die Reste, die man freudvoll noch erinnert, klammern mag. Und die dann oft im Superlativ etikettiert. Dachte könnte da ein nettes Photo (Ich klammeraffe mich an die alte Rechtschreibung!) machen für diesen Block. Hinter den leeren Scheiben lauert möglicherweise ein restliches Funkeln. Wertvolle Erinnerungen. Ich habe hier unseren Hochzeitsstrauß gekauft. Und meiner Mutter sehr oft Muttertagssträußle gefleuropt. Und das wunderbare Paar, welches den Laden betrieb? Aber wie mer sieht, sicht mer nix. Nur in meinem Rücken Menschen. In Bewegung. Was mache mer jetzt? Schreib ich einen Roim.
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Elche Kritiker Narzissten
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Elche Kritiker Narzissten
Sitzen oft in kleinen Kisten
Wo sie nicht nur einst vermissten
Liebe allumfassend ja
Von Papa Tante und Mama
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Der Frühling geht der Sommer bald
Der Herbst noch wartet dann wird’s kalt
Was es schon seit Jahren war
Mein Leben war nie wunderbar
Ich lebe zwar der Sorgen bloß
Mein Konto und die Wohnung groß
Doch Geister Zecken und Lemuren
Ach mein Leben voller Spuren
Narben darben voll der Bauch
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Der Kritiker den Elch beschimpft
Weil der sich viel zu spät geimpft
Der Elch dem Kritiker den Vorhalt macht
Er habe will zu spät bedacht
Man sei doch ein und ganz der Gleiche
So wie der Therapeut sacht zum Kliente
Du hast doch nix nicht mal niente
Und jetzt mein Leid tu akzeptiere
bevor ich die Geduld verliere
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Und der Narziss in seiner Kist‘
Den Zeigefinger gen Himmel hißt
Und blökt zum Ende des Gedicht‘
Keiner keiner liebt mich nicht
Also mach ich’s selber mir
Herr Doktor schnell noch ein Klistier
Da will mich was verlassen
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Dann schmiert man sich ein Butterbrot
Und salzt es isst es und der Kot
Am Ende Deiner Lebensmühle
Wo Herr im Himmel bist Du bitte
Doch der sagt
Spüle
All Deine Geisterchen hinab
Es wird ein lustig‘ Rauschen
Dein endend‘ Leben wirst Du nicht tauschen
Gegen Illusionen und selbstverordnet‘ Grandiosem
Zu spät doch übe Gnade
Besser iss gewiß
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Ritter Runkel von Rübenstein einst erlaubte sich diese Bemerkung mal: „Für einen Ritter ist die Rache so wertvoll wie ein fetter Drache!“
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Gestern war ich noch länger auf dem Stadtfest. Alles ein bisserl hysterisch massenhaftig. Wie es halt iss. Die malade Hüfte war aufsässig. Man trifft sich. Geht sich auch gerne mal aus dem Weg. Zu lange in dieser Stadt. Den einen Tag eben. Aber am Schluß – mir ist das Hessische immer noch ein humorlos und gewöhnungsbedürftiger Dialekt – das Folgende mochte ich dann doch. Weil es halt passte. Und manche Geister auch überleben sollen.
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