bagatelle elf

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Gerädert tief gerändert aufgerissen die

Augen seine Hände mir unter die Nase gehalten

Der ich gegenüber sitze dem Mimen in der

Garderobe und höre versuche zu verstehen versuche

Es zu greifen was nach mir

Greift und krampft und weiß nicht wie den

Druck tu es weg ich sag das Glänzen das Wollen das

Ich will aber gut sein und ich kann es nicht ertragen wenn

Doch du laß das Publikum schauen hören und

Sagen braucht mir keiner was und mein Körper

Nenn es nicht Bagatelle das Beackern und

Abwägen der Worte des Buches

Auftrag Aufgabe Gedanke

Das Anstrengende nichts Versprechende und

Suchen ich kann jetzt noch nicht sagen wie

Sagen braucht mir der Regisseur nur wo das

Licht in dem ich stehen soll sagte mir

Der Mime in der Garderobe wo ich saß ihm gegenüber

Saßen noch meine staunenden Ohren die matten Augen

Müde vom Hinschauen Zuschauen Entscheiden und meine

Haut die Hülle aus der Zeit

Gefallen aber

Ich war schon gegangen

Von außen noch blickte ich auf

Die alte Liebe sie runzelte

Meine Stirn und ich begann sie

Zu siezen

(November 2019)

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Das Pferdestück

Oder

Der Blumenspaziergänger

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Gestern fuhr ich – 12 km und mit dem Bus, gelle! – ins Umland, ein bisserl Schnee suchen. Ich fand ihn, lief los und der Mann mit dem Pferd begegnete mir. Es lebe die Coincidentia. Weiter lief ich. Auf einer kleinen Hochebene namens Gesprächskopf (sic!) hat ein rühriger Heimatverein Holztafeln mit den ehemaligen Bezeichnungen der Äcker, Wiesen und Parzellen aufgestellt. Ich las vom Gänseacker, dem Kreuzacker, dem Kreuzackerkopf, der Wingertseite, von Schmittsweide und hatte meine Freude an der Sprache der Altvorderen. Schließlich stand ich vor dem ehemaligen „Pferdestück“ und dachte, deformation professionelle, wie hätte ein Theaterstück, welches ich unter diesem Titel zu verfassen hätte, auszusehen. Hätte es zu tun mit dem Zurückblicken, der Sehnsucht, dem ewigen Bedauern, in einem Alter, wo man immer seltener in der Führerkabine des Zuges mit dem Namen „Mein Leben“ steht, sondern meist auf der Aussichtsplattform des letzten Waggons? Man sieht, wehmütig oder zugetan, die Landschaft, die Städte, den Himmel vor seinem trüber oder auch hellsichtiger werdenden Auge entschwinden. Mir fiel ein eine Meldung vom letzten Sommer. Ein alter Mann aus Thüringen irrte mit Blumenkübeln in der Hand über die Autobahn vor den Toren meiner Wohnstadt. Alt? 66 Jahre? Bitte? Ich werde dieses Jahr FÜNFUNDSECHZIG.

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Wenn ich Freunden und Bekannten meiner Altersgruppe gegenüber erwähne, daß wir ja jetzt – Keith Richards hin oder her – wohl alt sind, steht etlichen von ihnen sofort der Angstschweiß des Protestes auf der Stirn. Alt? Wir doch nicht, eine Generation die schon immer den Mitgliedsausweis der Jugendberufsfeuerwehr in der Tasche trug, mit lebenslanger Gültigkeit, meine Damen und Herren!

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Schon beim ersten Lesen der Geschichte des – so nenne ich ihn mal – Blumenspaziergängers dachte ich: Theaterstück. Werde nächste Woche beginnen daran zu arbeiten und hier ab und an kleine Vorschausätze reinstellen. Unten das Haus, wo die Geschichte beginnen könnte. In der Straße des Friedens. Ach ich vergaß, die letzte Tafel vor der ich stehenblieb: der Christenstrauch. Auch schön!

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