Da unter schlaffen Segeln ich ausharrte auf den Wellen
Da Penelope in mir nicht mal eine Erinnerung blieb
Weh oh Mut der wehte mein Boot gegen die Küsten der Erinnerung
Unzähmbare Gicht nach mir griff und die Ruder glitschig meinen Händen
Entglitten und Dein Schatten Höllenhund glitzerte
Zurück oh zurück zum Weh oh Mutiger
Odysseas Du oh Weh geprüft von bitteren Göttern
Wie wir kein süßer Wein sie sind es nie die Unwirschen
Wehe oh wehe Wind aber vor meinem Bug
Und ich wende nicht den Blick
Das schäumende Wasser wirft mir keinen Schatten zu
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(gießen heute, da ich obiges photo entdeckte in meinen archiven und dachte: da hast du ihn mal vor der linse gehabt, den schwarzen hund)
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Schrieb vor Tagen hier, dass Toni Schumacher seinen Schwarzen Hund als Graue Wölfe bezeichnet hatte im Gespräch mit Litti. Gefiel mir. Einem jedem sein eigenes Lied, wenn das Düstere zupackt. Einer oder die Etlichen. Hat vielleicht damit zu tun, dass der Tünn oft von ganzen Rudeln angefallen wurde. Stürmer. Fans. Presse. Und und und. Ich bleibe beim Schwarzen Hund. Singularität. Ich weiß, wo er entlaufen. Einer reicht mir auch.
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Als ich obiges Photo machte, war der Schwarze Hund mir so fern und so vergessen wie selten überhaupt. Wahrscheinlich hat er sich deshalb ins Bild gemogelt. Der Hund, der gescheite. Wobei ich mich nicht erinnern kann, ob nicht vielleicht sogar die liebste Gattin dieses Bild gemacht hat. Die kennt mich eh besser als ich mich selbst.
August 2011 / Steilküste Rügen / Nach einem Unwetter nachts / Nicht von Caspar David Friedrich
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„Shut up and breeze!“ Dies sagte wohl mal ein Zenmönch zu Doris Dörrie, als sie keinen Ausweg fand aus einer Traurigkeitsspirale. Atmen. Aus. Ein.
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Gestern mal wieder Dylan gesungen. Unfassbares Wetter. Vor dem Unwetter und dem Anpfiff gegen die Dänen. Luft zum Schneiden. Kreislauffolter. Handverlesen das Publikum. Belesene Damen und ein paar versprengte Herren unseren Alters. Rentner musizieren für Rentner. Schön. Aber Sport.
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Apropos Sport. Weil es in Dortmund unwetterte, kamen wir rechtzeitig zur zweiten Hälfte heim. Kurz und knapp: ich kapiere diese sogenannten Hinweis- und Bewertungskeller nicht mehr. Die grauenhaft und so menschenfremde Sehnsucht nach einer Wahrheit und angeblich daraus resultierender Gerechtigkeit ist nicht nur bei der Pöhlerei der größte Schwachsinn ever. Behauptungen werden nur auf andere Deutungsfelder verlagert. Die Schiedsrichter werden als Deppen vorgeführt. Und gechipte Bälle übernehmen das Regiment. Der im Nachtrag Bewertungen bewertende Nagelsmann bleibt dann doch nur noch als ein kleiner Unsympath über.
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Irgendwann kommt noch jemand auf die Idee meine Erinnerungen aus den Kölner Kellern heraus zu beurteilen. Die Abschaffung der Fehlbarkeit ist unmöglich. Den alten Göttern sei Dank. Die Christen und ihre schrecklichen Nachahmer rund um Mekka haben dies lediglich versucht und fallen über ihre Selbstgerechtigkeit in die selbst ausgehobenen Gräber. Man mag wieder der Anarchie huldigen. Und aus Gedärmen die Zukunft lesen.
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Und natürlich: Hop Schwyz! Wie hurengeil isch das denn! Senza Italia isse wunderbar! Jetzt noch Georgien nach vorne, die hoffentlich erst Espana und dann Almanya rauswerfen. Und später im Endspiel ein herzliches Duell der Löhlis gegen die Ösis. Utopien entwerfen. Nach der letzten Europawahl.
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Was oder wer bitte ist eigentlich Europa? Die Tochter des Aganor!
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Werde die nächsten Tage weinen ohne Ende, weil ein Spiel der Türken nicht im TV übertragen wird for free. Schnief! Sammer deppert, liebe Landsleute?
Cementary / Irgendwo in Südengland / Wo? / Vergessen / August 2017
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Was das Leben angeht bin und bleibe ich Dilettant! Fingerzeige in anderer Richtung werden von mir entgegengenommen. Meine letzte Band, so isses, nennt sich DieDylanTanten. Zweimal spielen wir die noch. Stets gegen die deutschen Kicker. Zimmermänner gegen Nagelsmänner. If I had a Hammer.
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Natürlich stehe ich seit gestern fest an der Seite der Kickereicombo „Felix Ralf Austria“. Auch schon länger. Keine weißen Hemden? Aber weiße Gesichter? Geh scheißen! Die deutsche Zahnlücke mag ich auch ganz gerne, jedoch ruft Vienna an. Humor? Gewiß! Und vor allem wegen der Fundsache.
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War unlängst in Recklinghausen. Die Nacht von Sevilla. Heute Nacht, von Austria beflügelt, eine Fundsache wieder. Litti statt Lohmeyer. So erzählt sich Geschichte ohne überheblichen Überbau und falsches Pathos statt Erinnerung. Einfach und mit Humor und Schmerz. Ist Litti eigentlich Ösi?
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Manchmal erreichen mich Nachrichten. Warum ich immer mit dem Tod und so rummache? Ich glaube fest daran, daß die Beschäftigung mit den letzten Dingen ein Leben verlängern kann, denn mit steter Verneinung des Alterns und / oder alternativ eine vergangene Jugend wieder herbeirufende Aktivitäten zu bejagen. Ob mit Wort oder Bein. So viel Neues geht eh nicht mehr voran in unseren abgestorbenen hängenden Hemden und Hosen.
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It was twenty years ago today. Hessische Theatertage in Gießen. Remenber Rehakles. Jetzt aber Tünn und Litti sich erinnern lassen. Schumacher nennt den Schwarzen Hund die Grauen Wölfe. Muß meine Rubrik umbenennen.