Immer noch Baustelle!

„Aber ich weiß, dass ich lieber

hier nicht zu Hause bin als

anderswo.“

(Marlen Haushofer)

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Was soll das werden? Noch eine Heimatseite vulgo Homepage. Ein Gedankenhackblock? Ich weiß es noch nicht. Eitle Selbstbefragung? Die Gefahr besteht immer. Sonst? Die schlafenden Geschichten sortieren am Ende eines anstrengenden Jahres vielleicht. Übrigens: Freue mich jetzt schon auf die Jahresendwünsche. Tenor: endlich ist das böse, böse, böse 2020 vorbei. Und nun das nächste Jahr? Was wird sein? Keine Prognosen. Bevor etwas beginnt, lieber etwas anfangen.

Wir stehen dieser Tage alle ziemlich kippelig an den Rändern rum. Binsenweisheiten geben sich die Hände. Das Fest der Liebe, es naht. „Spiel mir nichts vor!“ Sagt der Regisseur zum Mimen. Oder flüstern sich die Liebhaber einander zu. „Soll man daran arbeiten zu lieben, oder es lieben zu arbeiten!“ Schrieb mal die wunderbare Isabelle Huppert an den wunderbaren Jean-Luc Godard. Wer gemeinsam einen sehr hohen Berg besteigen will, tut sich und dem Partner auch mal weh. Möglicherweise.  Morgen bin ich nun ein Jahr lang verheiratet. „Durch dick und dünn!“ Schrieb die Gemahlin dann auf eine Kreidetafel in der Küche, wo wir in den dreizehn Jahren des vorausgegangenen Zusammenseins eigentlich Einkäufe notierten. Die Entscheidung war nötig und gut. Davon wussten wir vor einem Jahr noch nichts.

Die Einsamkeit, welche dieses Jahr vielen von uns bescherte, ist brutal. Las eben in der FAZ ein Zitat aus Eugene O`Neills Drama „Eines langen Tages Reise in die Nacht.“ Das Stück wurde in meinem Geburtsjahr verfasst. Gut, nicht von Bedeutung. „Ich bin allein. Fühle mich über allen und weit weg von allen. Es war ein großer Irrtum, dass ich als Mensch geboren wurde. Ich hätte mich besser zur Seemöwe geeignet oder zum Fisch.“ Oder als Bär und dann Lachse grillen? Diese Heimatseite ist erstmal eine leere Leinwand. Blick nach oben. Blick nach unten. Himmel und Hölle. Aufklappen. Zuklappen. Das gute alte Kinderspiel.