Immer wieder Sonntags …

… ein Blick zum Himmel und in den Kopf / drei

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Seit zwei Wochen jeden Sonntag ein Blick in den Himmel im Kopf. Stelle mir vor, ich begebe mich in den Winterschlaf wie ein Bär. Erwache erst, wenn der ganze Mist vorüber. Träume mich durch alte Lieder. Ab und an hebe ich ein Augenlid, blicke in den Himmel und schaue nach, ob es sich lohnt, mich wieder zu bewegen. Jeden Sonntag. Seit zwei Wochen.

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ich hatte gestern

also ich war eingeladen

ich sollte und bin dann

zu dieser hochzeit

ich trug einen schwarzen anzug

den trug ich

anläßlich dieser hochzeit

trug ich den und ich war

allein

ohne dich war ich dort mit schwarzem anzug

in meinem gesicht und davor hingen meine haare

hingen mir in die sicht

schwer

naß

der regen hatte sie schwer

gemacht und sie hingen und ich ging hinab zum fluß

dann den hügel hinter dem fluß

dort hinauf

du warst nicht dabei als ich

den hügel hinter dem fluß hinauf

hinaufgestiegen bin

und der himmel war kein dach

als ich hinauf blickte in den taschen wühlte und eine münze

fiel

kullerte

ruhte und

lag da

ich mich bückte

im weißen anzug auf dem weg

auf dem weg zu einer

beerdigung

in der nächsten bar würde ich schlafen

schlafen mit dieser nacht

unter den schwarzen blättern

des herbstes ohne dich

ohne

ganz ohne

ein fühlen

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Wenn der Anu Branco wüßte …

… wie teuer die Liebe sein mag

Ich wette nie würde er singen

Nie wieder wecken den Tag

(Teil 1)

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Der Sommer des Jahres 1982 war, wie man in den wesentlichen Almanachen nachlesen kann, ein warmer und sehr sonnenreicher. Und einer der früh begann und spät endete. Als hätte er geahnt, was auf ihn folgen sollte, streckte er die Dauer seines freundlichen Regiments so gut es ging bis in den Oktober hinein. Schon Mitte März stand ich mit bloßem Oberkörper auf dem Flachdach einer stillgelegten Druckerei in einem Hinterhof der Kölner Luxemburgerstraße. Als vollwertiges Mitglied der „Brigade Dach und Boden“ – ja, liebe Kinder, so etwas gab es damals auch im Westen der BeErDe – versuchte ich unter der Anleitung eines richtigen Handwerkers – der konnte alles, sein einziges Manko war, er kam von der Schääl Sick, schlimmer noch: aus Leverkusen – zusammen mit 3 oder 4 anderen Kollegen besagtes Flachdach mit Teerpappe und röchelnden Flammenwerfern halbwegs dicht zu kriegen. Wir, das waren Schauspielschüler der damals kölnweit legendären Schauspiel – Lehrwerkstatt e.V. – kurz und knapp und ab hier: der SLW. Unsere Bemühungen sollten nicht von Dauerhaftigkeit gesegnet, denn kaum trat der lange Sommer 82 ab und machte kräftiges Tiefausläufern und der sogenannten geistig moralischen Wende Platz, regnete es rein in unsere selbst ausgebaute Theaterfabrik und bald darauf mußten wir weiterziehen, in das damals kölnweit nicht weniger legendäre Stollwerck.

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Wie kommt nun ein Schauspielschüler aufs Dach und versucht es zu decken? Ich hatte im September 1980 meine Ausbildung zum Schauspieler an der dem Theater Der Keller angegliederten Schule begonnen. Nach wenigen Wochen dort erkrankte die Theater – und Schulchefin – eine durchaus machtverliebte Dame, welche das Institut etwas altbacken führte, ziemlich schwer. Da abzusehen war, dass ihre Abwesenheit länger dauern würde, übernahmen unsere Lehrer die Verantwortung in einer Art Kollektiv und haben den Laden so nebenbei innert kürzester Zeit in Sachen Kommunikation und Führungskultur kräftig durchgepustet. Uns Schülern gefiel das, waren wir doch in wesentliche Entscheidungen miteingebunden. Zu Beginn des nächsten Jahres kehrte die Chefin zurück, schaute sich um, war entsetzt und wollte sogleich die Uhr zurückdrehen und zudem den einen oder anderen der aufsässigen Lehrkräfte zum Teufel jagen. Das gefiel uns allen nicht. Eine Vollversammlung jagte die andere. Ergebnis: praktisch alle Lehrer und alle Schüler standen auf, verließen die Schule und gründeten eine neue, eben die SLW. Unterschlupf fanden wir – die damaligen Chefs des Schauspiel Köln J. Flimm und V. Canaris unterstützen uns gerne – zuerst auf nicht genutzten Probebühnen der Bühnen der Stadt Köln, in der Roßstraße und am Ubierring. Dies nur für die Eingeweihten. Gelegentlich, wenn das Wetter es zuließ, hielten wir den Unterricht schön öffentlich auch im Volksgarten in der Kölner Südstadt ab. KStA und EXPRESS schaden ja nicht, wenn die vorbeikommen und berichten. Dann fanden wir für ein knappes Jahr eine Heimstatt im Druckhaus Deutz, gründeten dort das Theater Deutzer Freiheit, brauchten wir, da wesentlicher Bestandteil der Ausbildung Projektunterricht war und unsere Ausbilder meinten, man könne gar früh genug dem Löwe Publikum ins geöffnete Maul schauen. Als Anfänger durfte ich den älteren Kollegen bei den ersten Projekten die Requisiten bringen und das Bühnenbild abräumen. Ehrenvolle Aufgaben. Dann mußten wir Anfang 1982 raus aus dem Druckhaus. Große Bauvorhaben der Stadt ante portas. Heute steht da die Köln Arena. Und wir zogen um, ein drittes Mal, ließen Ausbildung Ausbildung sein für zwei oder drei Wochen, teilten uns auf in Brigaden und schufen ein Theater, Probenräume und auch das ein oder andere Verwaltungszimmer.  Um die Ecke, im Luxemburger Wall wohnte einer unserer Lehrer. Dessen Küche wurde Kantine. Und es ward Sommer, wir feierten ein großes Einweihungsfest und – unsere Klasse, die E – war nun dran mit einem Theaterprojekt. Die Proben begannen.

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„Speckhut“ hieß das Stück. (PS: Unbedingt die Leseprobe anklicken!) Regisseur war O., so ein bisserl der Guru unter den Lehrkräften, im Übrigen alles Regisseure und / oder Regisseurinnen, die nicht nur an der SLW arbeiteten, sondern regelmäßig am Theater Regie führten. Deshalb „Werkstatt“: die Praxisnähe. Those were the Zeiten. O. also, dessen Gunst zu genießen vielen, vor allen den weiblichen Mitgliedern der E durchaus wichtig war, gut, auch ich war nicht gefeit davor zu buhlen, hatte dieses nur einmal in der DDR aufgeführte Stück ausgegraben und bearbeitet. Armes Theater aus Brasilien. Armes Theater über arme Leute. Für arme Leute. Ich sollte spielen den Erzähler.

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„Nein, wir machen weiter! Was wir hier und heute spielen, ist etwas, was wir noch nicht wissen können, was noch geschehen wird, etwas aus der Vergangenheit, was nicht vergangen ist, was nicht vergangen sein kann, das spüren wir genau. Was, so vergangen es sein mag, noch nicht, noch immer nicht angekommen ist. Wir sind in unserem Hochland so etwas wie Gespenster, die kommen auch nur einmal, und dabei kommen sie zurück.“ Das hätte ein Christian 1982 auf einer Probe gesagt, auf einer Durchlaufprobe von „Speckhut“, in einem Hinterhof an der Luxemburgerstrasse im Köln des Sommers 1982, als der Regisseur den Durchlauf unterbrach und das Ganze von vorne beginnen wollte. Woher ich das weiß? Es gibt ein Buch über diesen ganz besonderen Sommer.

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(wird fortgeschrieben)

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Die Zivilisation ist ein dünner Firnis, darunter brodelt die Barbarei (27.1.1945)

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Verfall

Am Abend, wenn die Glocken Frieden läuten,

Folg ich der Vögel wundervollen Flügen,

Die lang geschart, gleich frommen Pilgerzügen,

Entschwinden in den herbstlich klaren Weiten.

Hinwandelnd durch den dämmervollen Garten

Träum ich nach ihren helleren Geschicken

Und fühl der Stunden Weiser kaum mehr rücken.

So folg ich über Wolken ihren Fahrten.

Da macht ein Hauch mich von Verfall erzittern.

Die Amsel klagt in den entlaubten Zweigen.

Es schwankt der rote Wein an rostigen Gittern,

Indes wie blasser Kinder Todesreigen

Um dunkle Brunnenränder, die verwittern,

Im Wind sich fröstelnd blaue Astern neigen.

(Georg Trakl)

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Der Firnis namens Zivilisation ist doch recht dünn und rissig. Auch 76 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee der damaligen Sowjetunion schadet gelegentliche Erinnerung nicht. Ach, nötiger denn je ist sie. Genau so wenig schadet uns die Selbstbefragung. Es ist nie zu früh in den Spiegel zu blicken.

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„Du kannst tun, was du willst, du kommst von Auschwitz nicht mehr los

Gesetzt, du wärst nach Auschwitz kommandiert worden, was hättest du dort getan? Nein, sage nicht, die Frage sei unsinnig, da du ja eben nicht dort gewesen bist …

Und es brauchte ja nicht Auschwitz zu sein, nur eine Handvoll Morde, und auch gar nicht im Krieg, nur in der Kristallnacht, und auch nicht eine Handvoll – ein einziger

„Aber ein Kind hätte ich nie getötet …“ Du siehst dich mit einer großen Gebärde vorm Ofen stehen und einen Befehl verweigern und dich in die Flammen stürzen … So träumen Zwölfjährige von Heldentaten …

In diesem „Ich nicht! – Ich nie!“ schaudert die Menschheit in dir, und ihr Schaudern ist auch dein bestes Teil. Doch mit ihm allein kommst du nicht weiter, denn dieses Schaudern schließt dich nicht ein

In diesem „Ich nicht! – Ich nie!“ brüllt der Andere auf, daß er nie dieser Eine gewesen sei, und in dieser Form ist er dieser Eine ja auch nicht gewesen. Ohne dieses „Ich nicht!“ könnte der Andere nicht leben; aber mit diesem „Ich nicht!“ kann er den Einen nicht erkennen und also auch nicht überwinden

Dieses „Ich nicht! – Ich nie!“ ist ein menschliches Grundrecht, und wer es nie gestammelt, wäre ein Stein. Aber in diesem „Ich nicht! – Ich nie!“ lebt auch die romantische Auffassung vom geistig – moralisch souveränen Individuum fort, und damit sind die Bewegungen dieses Jahrhunderts nicht erfaßbar … Nicht das ist der Faschismus: daß irgendwo ein Rauch nach Menschenfleisch riecht, sondern daß die Vergaser auswechselbar sind“

(aus Franz Fühmann Zweiundzwanzig Tage oder Die Hälfte des Lebens)

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Untergang

Ueber den weißen Weiher

Sind die wilden Vögel fortgezogen

Am Abend weht von unseren Sternen ein eisiger Wind

Ueber unsere Gräber

Beugt sich die zerbrochene Stirne der Nacht,

Unter Palmen schaukeln wir auf einem silbernen Kahn.

Immer klingen die weißen Mauern der Stadt.

Unter Dornenbogen

O mein Bruder klimmen wir blinde Zeiger gen Mitternacht

(Georg Trakl)

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In memoriam Arik Brauer: ein Reim

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Stünd ich nach meinem letzten Stündlein dann

Am Pult des Grossen Gautama

Er lächelte wie stets er‘s tut

Spräch: „Liaber Bub, da bist Du ja!“

Mir in die Hos‘ das Herzerl rutschte

„Hoff‘ ich bin nicht zu spät!“

„Geh sorg Dich nicht Du Hosenscheißer,

mir kaaner durch die Lappen geht!“

Darauf griff ich dann voll des Mut’s

Zu meiner letzten Frage

„Was ist denn mit der Wiederg’burt?“

Das wär‘ es was ich sagte

Der Gautama grinst breiter gleich

Und bohrt sich in der Nas‘

I sag: „Im nächstn Lebn an Weaner Künstler,

geh bitte, dös wär doch was.“

„Mein Bub, geht dös vielleicht

ein klein wenig genauer,

wärst lieber so an Heller – Typ

oder sowas wie der Brauer?“

Ich dächte hin und dächte her

Das dauerte Minuten

„Geh Hosenscheißerl, ich hab an Durst,

kannst Du Dich jetzt mal sputen?“

Es donnerte sein Gottorgan

Und mich hauts um, ich sitz

Am Hosenboden, der Gott, er lacht

Und erzählt ein Witz

Dös tut er schließlich stundenlang,

Vergißet seinen Durst

Und i hock da und lach mich tot

Und es ist mir wurscht

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Mir fällt es heute nicht ein, wo es war, daß ich öfters Arik Brauer hörte. Konschtanz, Köln, Tübingen? Ob ich die Platte hatte? Oder ein Freund, ein Kollege? Wurscht! Weiß nur noch, zu Schauspielschulzeiten, ein lieber Kollege wollte mir den Heller nahebringen (ja, hatte er auch geschafft), aber der Brauer war mir irgendwie näher. Auch wegen der Minute 2:50.

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Der Blumenspaziergänger / Plot

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Las unlängst, weiß gar nicht mehr wo und wann genau, das Beste was man in diesen virulenten Tagen, Wochen, Monaten tun könne, sei frei nach Proust sich auf die Suche nach der verlorenen Zeit zu begeben und mit seinen Erinnerungen spazieren zu gehen. Muß wohl ein Wink des Unterbewußtseins gewesen sein diese Seite ins Leben zu rufen, wobei ich schon wieder vergessen habe, in welcher Gehirnhälfte Selbiges haust, das Unbewußte selbstredend. Lechts und rinks kann man leicht verwechsern. Unterbewußtsein! Oberbewußtsein? Gibt es nicht. Manche munkeln vom Überbewußtsein. Wo wohnen die Erinnerungen?

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„Auf der Suche nach der verlorenen Zeit.“ Das Buchmonstrum, genauer gesagt, die Büchermonstren, seit Ewigkeiten spricht das Lesemännlein zu mir: Kaufen! Lesen! Neue Ausgabe! Neuübersetzung! Jetzt! ES TUN! Die Chance. Wird wohl beim Ruf bleiben, ähnlich wie der Mann ohne Eigenschaften und Ulysses, sogar in originaler Penguin – Ausgabe, in meinem Bücherregal wohnen und dort schlafen, wie einst die ZEIT unter meinem Arm, die ich letztlich des Rätsels im Magazin wegen erwarb. Ungelesen gelesen quasi, Wartebücher über die und nicht in denen ich regelmäßig lese. Ein Buch, welches mir meine Schwester vor Jahren schenkte, habe ich dieser Tage endlich zu Ende gebracht, fast, 30 Seiten fehlen noch. Wußte nicht, daß Gehirnforschung so unterhaltsam serviert werden kann. Und lehrreich. Damit sind wir beim Thema: Dem Blumenspaziergänger.

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Erste Gedanken:

Der Blumenspaziergänger

Ein Dialog über das Erinnern

Personen

Mann (ein Schauspieler kurz vor oder nach dem Erreichen des Rentenalters)

Frau (eine Schauspielerin, 10 – 20 Jahre jünger, muß sehr wandlungsfähig sein, da sie 6 verschiedene Varianten ihrer selbst zu spielen hat)

Ein Musiker oder eine Musikerin (Cembalo und / oder Harfe vielleicht)

Zu dem zu verfassenden Stück regte mich an ein Geschehnis im letzten Sommer: Landkreis Gießen: 66-jähriger Thüringer zu Fuß auf Autobahnen unterwegs. Der Mann war mit seinem Auto liegen geblieben, verkaufte Blumen, um damit einen Notkanister Benzin zu bezahlen, fand dann aber seinen Wagen nicht wieder und spazierte auf zwei Autobahnen herum.

Das Stück beginnt und endet auf einer mittelhessischen Polizeiwache. Verhörsituation. Man will herausfinden, was den etwas skurrilen älteren Herren zu seiner Aktion bewog. Da er darauf besteht nur mit Frauen zu sprechen, sein Wunsch wurde ihm erfüllt, versuchen nun eine Polizistin, eine Rechtsanwältin, eine Psychologin, eine Pastorin, eine Krankenschwester und eine ehemalige Geliebte / Frau / Mutter – mal sehen – zum Reden zu bringen. Der Mann, gefangen in einem anfangs kaum zu entwirrendem Gestrüpp von widersprüchlichen Erinnerungen, findet nach und nach zurück zu dem Anlaß, der ihn über die Autobahn laufen ließ. Dement ist er nicht, er traut sich nur selber nicht so recht über den Weg. Vor allem seinen Erinnerungen. Ist das sein eigenes Leben oder das eines Anderen, von dem er spricht? Die Frau(en) lassen nicht locker.

Erste Kurzbiographie des Mannes: Geboren 1955, aufgewachsen in der DDR, am 19.8.1989 (magische Zahlen?) über Ungarn im Rahmen des Paneuropäischen Frühstücks in den Westen, nach Aufenthalt im Notaufnahmelager Gießen Umzug in den Süden, dort Arbeit gefunden als Lokführer bei der Schweizer Eisenbahn. Ende der Neunziger laufen ihm innert kurzer Zeit dreimal Menschen vor seine Lok. Das wirft ihn aus der Bahn. Reha, Versuche in den Beruf zurück zu kehren, privates Chaos, Scheidung, schließlich Berufsunfähigkeit und Frührente. Rückkehr nach Thüringen. Alkoholprobleme. Entzug. Arbeitet nun nebenher als Grabredner und Mietmusiker für Hochzeitem und Geburtstage. Dann die letzte Reise in den Westen.

So weit, so gut. Jetzt an die Arbeit. Ein erster Text:

Mann          

Ich habe den Nebel immer geliebt. Das Weiche. Das Wattige. Der noch sommerwarme See dünstet sich aus, im Schilf sammeln sich die Wassertröpfchen, kondensieren und kriechen an Land, als wollten sie das sich abkühlende Land in den See hineinziehen zu einem letzten Bad. Meine Lokomotive – so schien es mir immer– sie fährt dann nicht mehr, nein sie schwebt hinein in das milchige Weiß, langsam, ganz langsam, wie die Lenorflasche, die in dieser alten Fernsehreklame in Zeitlupe in das weichgespülte Kissen fiel. Und es wird stiller und stiller. Die Fahrgäste schauen aus den Fenstern und schweigen. Ihre Blicke suchen den See. Doch der ist verschwunden. Seine kondensierte Restwärme läuft die Scheiben meines Führerstandes hinunter. (Pause) Auch letztes Jahr kam der Herbst. Gerade hatte ich meiner Frau eine SMS geschickt. „Plan 100%. Kartoffeln aufsetzen.“ Dann teilte sich das Schilf. Rechter Hand. Wie gesagt: Heimfahrt. Ich drückte auf Notbremsung, die Bremsen schrieen auf und der Nebel färbte sich mit einem dumpfen Schlag blutrot.

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