„Lässt Christmäss Ei gev Ju mei Hartt!“ (Schorsch Meikel / Helmut Cabbage)

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Riesenrad versus Dom / Erfurt / 9. Oktober 2021

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Oh wie ist das schön oh wieder schon

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Der Oberbürgermeister leckt am Glühweinbecher

Er tut dies nur aus Pflichtgefühl

Ein Pope ist nunmal kein Zecher

Und wenn nur in der Sakristei

Keiner nur der Herr dabei

Es regnet Hund‘ trotzdem Gewühl

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Im Hintergrund ein Riesenrad

Sich dreht und windet

Beleuchtet Nachbars Schlafeszimmer

Es zählt nur dies und das auch immer

Das eigne Freud auf fremdem Terräng stattfindet

Uns geht es gut denn Ander‘n schlimmer

Soll’n sich nicht so anstellen

In ihren Schützengräben

Eben

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Man wärmt und jung die Hände sich

Steht dichtgedrängt am runden Tisch

Gepanschter Mist glüht in den Tassen

Mein trunken‘ Hirn kann es nicht fassen

Und immer wieder dieses Lied

Obskure Sehnsucht schunkelt mit

Und das wohl noch vier Wochen

Oder so

Advent Advent oh jemino

Wie ist die Lage?

Fragen wir den Lorenz Flake

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PS und Aufdatierung vom 3. Dezember: Man verzeihe mir die mitschwingende Schadenfreude. Nach wenigen Tagen verletzt das neu erstandene, in Gießen jungfräulich eingesetzte, Renommier-Riesenrad ein Kind schwer und muß stillgelegt werden. Ein weiterer Spezial dieser an durch Geldmacherei verursachten Kuriositäten reichen selbsternannt größten Kleinstadt ganz Hessens. Mir tut unser Nachbarsjunge leid. Der wollte täglich Riesenrad fahren.

Von unsereren Freiheiten und der Alternativlosigkeit des Chromosoms XX

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Hellas / Agäis / Leros / Bruuuce waiting for us / 18. August 2016

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Frau Merkel hat ein Buch geschrieben. Warum nur? Es wird gewiß niemals in keinem meiner Bücherschränke landen. Weder in dem Einem noch in dem Anderen. Und ich habe auch keine solchen Feinde, denen ich das Ding zu Weihnachten schenken könnte. Es lebe die doppelte Verneinung!

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2016 unternahmen wir eine wunderbare Inseltour durch die Agäis. Kos. Kalymnos. Leros. Patmos. Kos. Jede Insel ein eigener Motorroller. Meine liebste Urlaubsfreude. Auf Leros vermietete uns eine Klischeeinselhippie – zum Zopf gebundene lange Haare, eine behaarte Statur wie Achilles und ein wortloses Lachen im Gesicht – einen kleinen blau kompakten 50er. Möchte nicht wissen, was der mit dem angestellt hatte. Er war höllisch laut. Fuhr in der Spitze über 80km/h und jagte brüllend jeden Berg hoch. Auch mit zwei Passagieren. Als Achilles uns das Gerät vor unserem Hotel übergab und ich ihm meine Liebste vorstellte – Merkels Vorname – sagte der alte Freak nur: “Be careful with your name in this country. Better change it for this week!”

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Das blaue Kraftteil nannten wir dann “Bruuuce”. Er erinnerte uns an den unermüdlichen Schreihals Springsteen. Der schreibt ja statt zu singen auch viele Bücher meanwhile. Ich liebte dieses blaue röhrende Teil. One Two.

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Zu der Zeit wurde ich von einem Triumfeminat regiert. Staat. Stadt. Arbeitsstelle. Was die drei Damen (vom Grill?) verband? Das scheinbar zugeneigte aka aktive Zuhören – “Ja! Genau! Verstehe ich! Sehe ich ähnlich! Meinen Sie?” – wobei aber die letztlich folgenden Be- oder Entschlüsse meist auf ein ausgeprägtes Bewußtsein in Bezug auf die eigene Machtfülle hinwiesen. Fast schon XY. Weil ich ein Mädchen bin. Ich hatte einst davon gesungen. Im Nachhinein wohl eher recht peinlich. Trotzdem.

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Anfang 2015 waren die Griechen am Ende. In den Augen der deutschen Regierung. “Isch over!” Die “Dummbatze und Anarchos” Tsipras und Varoufakis halt. Schäuble was not amused at all und hatte Spaß an Herabwürdigungen. Dann folgte der Sommer, in dem Deutschland erkennen sollte, daß es das alles schafft, was da noch bevorsteht. Den folgenden Rest im Folgejahr sollten dann die Hellenen übernehmen. Moria gelle, Angie!

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2016 am vorletzten Tag auf Kos – der Roller dort war eine lahme Ente, da ich mich auf Patmos mit dem dortigen überdrehten Roller auf die Nase gelegt hatte – fanden wir an einem der noch nicht von TUI und Condor zerstörten Strandabschnitte hunderte Kinderschuhe, Schwimmwesten, Reste von Schlauchbooten, Plastikflaschen, Exkremente, nicht zu Ende gebaute Hotelanlagen, welche als Notunterkünfte genutzt worden waren. Zerbrochene Brillen. Kinderspielzeug. Püppchen. Reisetaschen. Adidas. Nike. Reebok. Fußballshirts. Liverpool. Bayern München. PSG. Real Madrid.

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Frau Merkel hatte sich inzwischen – natürlich nicht nur sie – mit dem lupenreinen Demokraten Erdogan darauf geeinigt, ihn fürstlich bezahlt, daß die armen Schweine doch bitte da drüben in der Türkei gegenüber. Usw. Gibt doch Fernseher überall. Adidas. Nike. Reebok. Liverpool. Bayern München. PSG. Real Madrid. Ronaldo, Messi trallala. Die Kopie der Kopie.

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Heute in der FAZ zu diesem Thema: “Wer glaubt, dass man die Vergangenheit nicht mehr ändern kann, hat noch keine Memoiren geschrieben.” Danke dafür, Herr Martens. Auf ins gelobte Land. Mit dem Boss. Oder einer Bossine.

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PS: Auch mein Erinnern lebt von wohlfeiler Ausgestaltung der Lücken der Erinnerung. Lücken drücken auf’s Gemüt. Man neigt so zur Überdekoration.

„Hold tight / Wait ‚til the party’s over / Hold tight / We’re in for nasty weather / There has got to be a way / Burning down the house!“ (Talking Heads)

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Irgendwo in Frankfurt am 15. Dezember 2023

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Advent, Advent oder von den Vorhäutungen

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Es klingelt der Wecker

Die Vorstadt steht auf

Zwei Toasts schnell gebacken

Die Kinder dann packen

Drauf auf den Rücksitz

Und alle so froh

Es brennen die Herzen im Takt lichterloh

Denn in der Städte Mitte

Wie es lang schon gute Sitte

Wartet und bummert ein Weihnachtsmarkt

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Es quengelt die Maid

Der Bub nässt sich sich ein

Die Mutter schreibt Listen

Papa glüht für Wein

Das Parkhaus quillt über

Was machen wir jetzt

Den Tag absolvieren

Denn Freude ist Pflicht

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Ein Rentier am Balkon es leuchtend hängt

Das Weihnachtsversprechen zum Jubel es drängt

Der Vater betrunken den Wagen dann lenkt

Heimwärts: auch dieser Tag ward versenkt

In heiliger Vorfreud‘ und mit vollen Taschen

Komme oh Weihnacht bald und so froh

Es brennen die Herzen im Takt lichterloh

Wie oben vermerkt

Weiter und noch ein paar Lebkuchen naschen

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Zuhaus‘ die Einfahrt ist zugestellt

Und aus den freudigen Herzelein quellt

Besinnung wohl kaum

Vor den Lippen nur Schaum

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Ich nahm dann den Bus raus aus der Stadt

Der kaum noch Passagiere hat

Und latschte einfach durch den Wald

Es war verregnet und recht kalt

Der Wald nicht beleuchtet von Sternenketten

Da stimmt doch was nicht

Woll’n wir wetten

Daß hinter der nächsten Buche ich finde

Bemerkt nur am Rande

Vorstadtbewohner auf der Suche

Nach der Abkürzung zum Glühweinstande

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Ante portas noch neue Wahlen im Lande

Dann wird auch gerufen Helau und Alaaf

Neben dem Esel wartet das Schaf

Leise rieselt kein Schnee

Und stille schon gar nicht die Nacht

Habt acht

Nur noch das Christkind lacht

Ins Fäustchen sich hinein

Und bleibet wohl besser daheim

So wir

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“Wir haben schlicht keine Zeit!” (Julian Nagelsmann / Deutscher Übungsleiter)

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Międzyzdroje/ Ostseeküste / Polen / 5. August 2012

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Wieviele Bücherschränke braucht ein Mensch? Wie sollte man die Bücherschränke aufstellen? Falls man über den Luxus verfügt in einer Wohnung zu wohnen, in welcher Bücherschränke überhaupt Platz finden! Darf man Büchern gegenüber Liebe zeigen? Oder sollte man gerade diesen Büchern, die man gerne selber einstens geschrieben hätte, ein gerüttelt‘ Maß an Zweifel gegenüberstellen? Ist es sinnvoll Bücher mehrfach zu lesen? Oder erfüllt das den Tatbestand der von G’tt beklagten Missetat des biblischen Onan? Ist es nicht das Buch welches ich lesen sollte, welches mein durch sogenannte Vorgängerbücher einbetoniertes Weltbild nicht nur in Frage stellt, sondern gar erschüttert? Verschüttet gar? Wie ambivalent sollte ein Bücherschrank werden wollen können? Ist es sinnvoll sich dem eigenen Bücherschrank in fremden Schuhen zu nähern und sich die Frage zu stellen, was das wohl für ein wohlfeiler Depp sein könnte, der diesen eitlen Schrein errichtet hat? Ich weiß es nicht, jedoch: in dubio pro dubium.

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Ich bin gerade dieser Tage sehr froh einen Menschen Freund nennen zu können – ich hatte ihn ab und an hier schon erwähnt – der mich immer wieder mit Buchgeschenken beglückt, die hier oder dorthin oder ganz woanders hin führen. Froh bin ich auch – Attenzione: Eigenlob! – über eine von den Genen oder G’tt oder – wohl eher nicht – Sozialisation errungenen Eigenschaft zu verfügen: naive und vorurteilsfreie Begeisterungsfähigkeit.

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“Man kann nicht einfach mal locker nach Deutschland fahren. So wie zum Beispiel nach Monaco, Portugal oder nach Ungarn. Nach Deutschland fahren, das ist Psychoanalyse.” Schreibt Andrzej Stasiuk in seinem Büchlein “Dojczland!”. Von den Lesereisen eines Polen durch Neumerkelland. Der Blick von außen tut mir, gefangen hinter den geschlossenen Hirnfenstern Germaniens, gerade dieser Tage gut. Auslöser dieses Buch zu kaufen war eine Kolumnensammlung des Autors, was das ursprüngliche Geschenk des Freundes gewesen war. Die Beskiden könnte ich mir als Heimat erträumen.

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Kurzes Zitat noch: “Im Stillen sagte ich mir: Die Schweiz ist zu schade für mich, wenn dein Herz in der DDR geblieben ist. Und gab mir im Stillen recht.” Von der Schweiz – wie einst Brecht nach dem Ende des Krieges – kommend, las Stasiuk in Konstanz. Wollte. Blieb ein Versuch. Ich denke im Bürgersaal, so wie er den Ort beschreibt. Er hatte keine Zuhörer, außer die Veranstalter. Eine Buchhändlerin. Ja, da kam ich zur Welt. Im Lande der Interessefreien.

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Immer wieder wundere ich mich darüber, daß meine Alterskohorte den fremden Freund sucht auf den Kapverden, in Memphis / Tennessee oder vor oder hinter Matala und gerne auch zwischen Lavendelfeldern den Pastis gurgelnd. Oder halt in Bogota. Wo doch die nahe Verwandschaft woanders hockt und zu sehen wäre, wenn man den Kopf gen Sonnenaufgang dreht. Da hängen wahrscheinlich zu viele Spiegel. Schmeißt die Gläser an die Wand.

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Ich werde der Tage ein zusätzliches Bücherregal kaufen. Sortiere dann um. Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen. Und vice versa. Die Buchrücken schauen sich an. Nicht Aug’ in Aug’. Sondern Arsch zu Arsch. Wie stellt man seine Bücherregale auf? Danach? Oder noch später? Dann gehe ich nachts ins Nebenzimmer. Und reiße, erwacht von den mürben Gedanken, die Tür zum Bücherzimmer auf. Überraschung! Wer mit wem?

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Taugen die Übungsanleiter von Kickern eigentlich zum Philosophentum?

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„Ich will weitergeh’n, keine Träne seh’n, so ein Abschied ist lang noch kein Tod.“ (Trude Herr revisited)

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Buchhandlung (Ost) / Schuhgeschäft (West) / Ilmenau / Straße des Friedens 2 / 8. Oktober 2021

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17 tolle Faselanten oder Lob des Tanzes

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17 tolle Faselanten und ihre 13 toten Tanten

Trafen sich zur Weltenschau

Ganz vorne an der Rampe

Es fehlte nur bei Tee und Keks die Schweigsamkeit die Schlampe

Ein jeder schrie man sieht mich nicht

Bin ich denn ein Glasbaustein

Kann man denn seh’n durch mich hindurch bis in mein Herz hinein

Wo in den eig‘nen Mördergruben die Schuldzuweisung schreit

Selbst die Abstinenzler heute sind sie breit

Weil et Jeld jejeben hat

Man flutet Brust geschwellt die fremden Hirne

Der Weihnachtsmarkt brennt lichterloh

Der Faselant rät Mützenstricken sich zu schützen und die kalte Birne

Vor jeder Nähe sowieso

Ein neues Jahr scharrt mit den Hufen

Man hat es nicht gerufen

Et kütt trotzdem um die Eck mal links mal rächs heröm

Tanzen wir hück wigger

Think smaller and not bigger

Und trink dir ens zehn Lömmelömm

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HAMLET Hat dieser Kerl kein Gefühl von seinem Geschäft? Er gräbt ein Grab und singt dazu.

HORATIO Die Gewohnheit hat es ihm zu einer leichten Sache gemacht.

HAMLET So pflegt es zu sein; je weniger eine Hand verrichtet, desto zarter ist ihr Gefühl.

ERSTER TOTENGRÄBER (singt)

Doch Alter mit dem schleichenden Tritt

Hat mich gepackt mit der Faust

Und hat mich weg aus dem Lande geschifft,

Als hätt‘ ich da nimmer gehaust.

(Wirft einen Schädel auf)

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„Wo ein Abschied ist, ist noch lange kein Tod.“ (Trude Herr)

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Südstadt / Kölle / Früher mal / Aber nicht ganz so früher

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Kölsch huh Zäng ussenander

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Düster alle Himmel

Klagen jauchzen in die Höh‘

Was erlaube Wetter

Dieser Tage Schnee

Weihnachtsmarkt und Depression

Im Glühwein liegt die Kraft

Doch ich hab’s, oh Weltenlohn

Zur Frühbuchung geschafft

Bye Bye my Love

Ach Welt

Wie et Euch jefällt

Mir fallen alle aav

Vom Glauben immer schon

Und Widde widde wit

Pippi Langstrumpfs Adorno der träumet mit

Und dann dä Ernst do isser doch

Bloch und blöcher immer noch

Noch einen lupfen aus den Denkorganen

Die Jugend verweigert dem Geruch der alten Fahnen

Ihre Ehrerbietung

Wat Verräter

Und müssen trotzdem sterben

Bloß später als

Die lebend toten Väter

Die niemand will beerben

Man redet übers Wetter

Iss better

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ERSTER TOTENGRÄBER (gräbt und singt)

In jungen Tagen ich lieben tät,
Das dünkte mir so süß.
Die Zeit – oh – zu verbringen – ah – früh und spät,
Behagte mir – ah – nichts wie dies.

HAMLET
Hat dieser Kerl kein Gefühl von seinem Geschäft? Er gräbt ein Grab und singt dazu.

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(William Shakespeare)

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„Die etwas fragen, verdienen Antwort!“ (Bertolt Brecht)

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Der Porsche des Volkes dort unten am Hafen / Agios Nikolaos / Mani / Hellas / 13. Juni 2018

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Von unge noh bovven

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Jong halt ding Klapp

Ding Nas ess uss Papp

Dinge Worte sinn am miefele

Stürv doch in dinge Stiefele

Donn nit lamentiere

Och ech kann jet verliere

Do ess de Düür

Un ab dafür

Wie bitte?

Leck Ens am Asch

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Oder mit Brecht:

Wider dem täglichen Klagen erlauben wir uns

Das Fragen.

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“Zurück an die Arbeit!” (Patti Smith)

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Quellhöhle und Schmetterling / Aachtopf / Aach / 20. September 2024 (Foto: A. Haas)

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“Es gibt Zeiten in unserem Leben, in denen wir uns zurückziehen müssen, nicht um uns zu verstecken, sondern um uns selbst zu heilen. Das ist keine Rhetorik. Das ist ein Plan. Ich habe heute Morgen mit meinen Kindern angefangen und dann langsam mit Freunden. Fühlt euch nicht in die Ecke gedrängt, eingeengt. Lasst nicht zu, dass euer Geist und euer Herz von anderen bestimmt werden. Bewegt euch, so gut ihr könnt, durch die Welt um euch herum und lebt in einer Welt eurer eigenen Welt. Das habe ich heute geschrieben. Zurück an die Arbeit.”

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Nach den letzten zwei Tagen. Eben in der SZ davon gelesen und jetzt hier gesehen. Danke! Dem ist nichts hinzufügen als ruhige und stille Arbeit.

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