„ … im Schlußmarsch wie in einem schweren Traum versinkend, weint er, ohne es zu wissen.“ (Franz Kafka)

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Am Rande des ErzWeg Süd bei Freienseen / Juni 2020 / maskenfreie Zone damals

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Papierhäuser

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Als Architekten gegen den Kontrollverlust

Errichten wir Papierhäuser

In der Hoffnung die Lungen des Wolfes schwächeln heute Nacht

Lustige Schweinchen die wir waren

Recken wir die Nasen

Gen die vom Wind gepeitschten Himmel

Angekokelte Papierschnitzel rieseln auf uns nieder stets zu laut

Die geduldige Schwarte schwitzend Feuer fängt

Und wenn der Bauer die Weide betritt

Die Eimer schwenkend rechtens wie linker Arm

Das Kraftfutter immer noch überschwappt auf die fruchtbaren Äcker

Grunzend wir ihn mürrisch an:

„Machen Sie sauber! Gründlich!“

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(anläßlich franz kafka 100’sten schrieb die schriftstellerin teresa präauer in der sz angeregt durch „auf der galerie“ vom weinen ohne es zu wissen und ob so etwas gebe / denke ja / kann man sich auch ein haus aus papiertaschentüchern errichten, frage ich dann / denke ja / im deutschland dieser tage ganz gewiß / deswegen nennt man – zumindest wir boomer – das papiertaschentuch immer noch tempo / mach also hinne, schicksal)

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