… ein kleines Stück Dylan zum Frühstück
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Seit einer Woche jeden Sonntag – ok, fast jeden Sonntag und wenn ich Lust und Zeit habe und nicht meinen Gemüsegarten gießen muß (mußte ich heute) – ein kleines Stückchen Bob Dylan zum Frühstück. Frisch verwurstete Texte. Oder altes Material. Eigener Mist. Fremder Mist. Fundstücke. Auch das alte Brot muß man essen. Auf geht’s. Fast jeden Sonntag. Seit einer Woche.
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„Komm ich hier irgendwie raus?“ fragte der Glücksspieler den Taschendieb.
„Wir sind doch alle meschugge, ich komm‘ überhaupt nicht mehr runter.
Anzugträger saufen mir meinen Wein weg, durchgeknallte Bauern pflügen mein Gemüse unter die Erde
und anscheinend hat niemand mehr eine Ahnung davon, daß irgendwas noch einen Wert haben könnte!“
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„Reg Dich ab, komm runter!“, antwortete der Taschendieb mit sanfter Stimme.
„Wir sind nicht die einzigen die spüren, daß das Leben nichts als ein fader Witz ist.
Aber wir zwei haben das doch hinter uns und unabwendbares Schicksal ist das auch nicht.
Also, laß uns kein verlogenes Geschrei anstimmen und wir müssen auch bald ins Bett.“
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Auf den Wachtürmen stehen kostümierte Prinzen, schauen in die Ferne.
Frauen kommen, gehen, kommen und kommen und nacktfüßige Schnorrer auch noch.
Ganz da hinten, weit weg, sehr weit weg, heult eine Wildkatze.
Zwei Reiter nähern sich. Der Wind wird zum Sturm. Hörst Du das?
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PS: Vor fünf Jahren. Erster Gig mit laufender Kamera. Der Opener. Zu aufgeregt den Gitarrengurt ordentlich zu richten.