„Wenn die Nacht am tiefsten ist, ist der Tag am nächsten.“ (TonSteineScherben)

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Gießen / Theater / Das Team nach der letzten Vorstellung von“Rio Reiser“ / Mai ’19

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Teile heute einen Text aus dem Newsletter des Buschfunk -Verlags:

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Liebe Scherben-Kundige und Vertraute 

Auch unseren letzten Newsletter vom 30.Mai 2024 hat er zur Kenntnis genommen. Seine Frau Anne rief an und verriet, Lanrue würde sich sehr über den Banksy-Kalender 2025 (!) und den Kalender mit den ungewöhnlichsten Fußballplätzen auf unserer Welt freuen. Er hat in beiden noch geblättert und sich auf seine, für ihn typische Art darüber gefreut, so einen gewissen Schalk in den Augen.

Lanrue und Rio – zweimal Ralph. Rio war fünf Tage älter. Sie lernten sich als Jugendliche irgendwo zwischen Darmstadt und Aschaffenburg kennen. Der Ort hieß  Nieder-Roden. Der eine lernte Fotograf, der andere Dekorateur und hatte zugleich erhebliche fußballerische Ambitionen. Zeitversetzt gingen sie nach Westberlin und gründeten Ton Steine Scherben, später nach Fresenhagen (zwischen Niebühl und Flensburg).

Einmal dachte Lanrue, er müsse sterben. Der Gitarrist und Komponist der Scherben wurde wie die gesamte Mannschaft durch einen Polizeieinsatz in Berlin-Kreuzberg, am legendären Tempelhofer Ufer 32, aus dem Bett geholt. Mitten in der Nacht drang die Staatsgewalt mit gezogener Maschinenpistole in die WG ein. Das ist lange her, aber irgendwie noch präsent. 

Sehr lange hat Lanrue gegen eine schwere Krebserkrankung angekämpft. Er wollte nicht sterben. In der Nacht zum 14. Juli 2024, als würde ihn sein Geburtsland Frankreich am Nationalfeiertag zurückholen, wurde er letztlich von dieser unaufhaltsamen Krankheit befreit.

Wir sind unendlich traurig.
Wir kondolieren seinen Nächsten.
Die BuschFunker

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Schließe mich an. War eine klasse Zeit einstens, als ich mich berufsbedingt durch den Fundus der Scherben graben durfte. Hier ein schöner Nachruf.

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