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Ich schlief. Ich erwachte. Schlief weiter. Wieder ein und aus. Wachte auf. Erneut. Schlaf in Scheiben. Durch die Nacht bröseln wie trockene Scheiben Toastbrot. Eine der Wolldecken, auf die mich der Telegrammbote hingewiesen hatte, umwickelte mich. Rauh, kratzig. Jahrzehntelang eingesogener Schweiß. Pferde. Wahnideen. Schweine. Pubertät. Wut. Männer, weiß und anders in der Wolle gefärbt. Manche Duftnote nicht erratbar. GROßBUCHSTABEN, schwarz auf brauner Decke: Bundeswehr. Eigentum. Aber mir ging es nicht schlecht. In jener Nacht. Draußen, über dem Schienenbus, kein Vollmond, auch wenn mir ein Dramaturg dazu geraten hätte.
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Ich weiß gar nicht, ob ich besagtes Telegramm gelesen. Oder nur davon träumte. Ich fuhr vor Tagen mit der Rentnerkarte an einen ewig lang gestauten See. Dort fahren sie hin, viele Rentner. Hat man mir erzählt. Eine der Haltepunkte auf dem Weg dorthin: Ernsthausen. Es lag grauer, tauender Matschschnee auf den Wiesen. Keine Raben. Keine Krähen. Leblos, die Felder. Grautonvariationen. Die folgende Bahnstation nannte sich Münchhausen. Ich polierte meine Kanonenkugel und zog mich am Schopf meiner Träume in die nächste Schlafscheibe. Unter mir das Tack-Tack-Tack alter vernieteter Schienen.
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„Hallo! Hallo! Aufwachen! Das hier ist ein Zug, keine Notunterkunft!“
„Entschuldigung! Ja! Gleich! Gleich!“
„Nicht gleich! Sofort! Hopp! Hopp! Hallo?“
„Ja. Ich tue ja, was ich kann!“
„Verzeihung! Ich lache!“
„Iss ja gut! Ich richte mich auf und frage: Wer sind Sie?“
„Sie hatten unlängst ein Peh unterschlagen! Ich schenke Ihnen dafür ein zusätzliches Te!“
„Gut! Ja! Wie?“
„Sie befinden sich in einem Dienst-Traum!“
„Wenn Sie sich bitte vorstellen könnten?“
„HC Träumerle. Ich war mal Lokführer.“
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