Nachricht aus dem Nachlösewagen 06

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Ich könnte. Wenn ich wollte. Wenn ich wollte, könnte ich. Möglicherweise. Man wird gesucht. Verzweifelt gesucht. Wie ich lesen kann. Aber könnte ich das? Wollte ich? Wäre ich nicht zu alt? Jedoch alt wie die Kuh lernte man immer noch dazu. Andererseits: ist ein Plädoyer für den Stillstand nicht Fortschritt? Bewegung gar? Oder nur bitterer Mainstream. Sich am Rollator seiner gestrigen Überzeugungen durch die verachtete Fußgängerzone namens HEUTE schieben. Nun. Was soll man tun sonst, außer in den geschwätzigen Netzen nach Friedwäldern googeln. Könnte ich Lokführer?

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Ich reibe meine Nasenspitze. Heute ein Grad wärmer. Aber noch nicht im Bereich plus. Ich stehe auf dem Bahnsteig. Mal rum. Mal Cognac. Erzähle mir uralte Witze, um meine Füße zu erwärmen. Goetheglatze. Schillerlocke. Das Trippeln wieder. Ein kleiner, einst verachteter Tanz. Staying alive. Ich klebe mein Gesicht an die Scheiben des Leichttriebwagens und sehe niemanden. Da drinnen. Reste eines Toast Hawaii lediglich kleben auf einer der Sitzbänke. Ach, was waren das für Zeiten. Kann ich durch Beschwörung den Schienenbus? Aber wohin? Warum? Weiterhin trippeln. Tänzeln. Da! Da liegt es doch. Auf dem Bahnsteig. Das Telegramm. Ich bücke mich. Lese. Beginne eine Debatte. Ein Gespräch. Ein Symposium. Mit mir selbst.

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„Was steht drin?“

„Ich lese noch!“

„Gefällt es Dir?“

„Ich lese weiter!“

„Liest Du mit Gewinn?“

„Ich lese einfach!“

„Erkenntnisse ante Portas?“

„Ich lese und sammle Eindrücke!“

„Willst Du mit mir teilen? Also mit Dir?“

„Da ich mich stets selber drängele, hier unser beider eigene Meinung!“

„Drei, zwei, eins, null. It’s a liftstart.“

„Der eine betracht’s,

Der andere beacht’s,

Der dritte verlach’s-

Was macht’s?“

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