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Tupperware pleite. Die Party sei vorüber. Diese Party, während der man in trauter Runde beschloß, dieses und jenes was im Laufe der Zeit zu stinken beginnt, in geruchsdichte Plastikbehälter zu tuppern. Oder dieses und jenes, vom dem man sich nicht trennen kann, dasselbe angedeihen zu lassen.
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Irgendwann begann es. Mütter. Schwiegermütter. Gattinnen. Geliebte. Ein jede mit diesen Plastikteilen in der Hand. Viele von diesen Teilen in ihren liebenden Händen. Farblich aufdringlich. Ich dachte stets, wäre ich Lebensmittel, da drin wollte ich nicht übernachten und alt werden. Habe gerne heimlich so ein paar dieser Objekte entsorgt, doch dann grinsten am nächsten Tag mich schon wieder drei neue Teile im hoffnungslos überfüllten Kühlschrank an. Manchmal ist man chancenlos.
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Die gute alte Party ist eh schon lange vorbei. Nicht jedoch die Sehnsucht danach. Was gestern war, habe ich zwar nicht vergessen, aber in der Tupperware, im Kühlschrank kann es noch ein paar Wochen vor sich hin warten. In sich eingeschlossen. Auf Wiedervorlage hoffend. Und wenn ich das Geraffel dann doch noch wegschmeissen sollte, habe ich den verschimmelnden Erinnerungen zumindest eine letzte Chance gegeben. Die schwäbische Hausfrau in uns allen lebt.
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Das Tor von Rahn. Die Mondlandung. Woodstock. Mehr Demokratie wagen. Stammheim. Birne. Die Mauerspechte. Es gibt nur ein Rudi Völler. Der zweite Turm stürzt ein. Hindukusch. Wir schaffen das. Ihre aller Einlagen sind sicher. Das darf man wohl doch noch sagen dürfen. Es ist nur ein kleiner Picks. Die Brandmauern. Von Jericho? Darf man gesichert so nennen müssen.
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Die Tapperwehr und aus den Kühlschränken des Vergessens
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Der Fisch in Zeitungsfetzen stinkt
Der Käse ein Vergleich der hinkt
Liegt neben faulenden Tomaten
Doch wer schreit auf
Sie dürfen raten
Es ist die Pfütze die vergor’ner Quark versendet
Neben dem ein Stückchen Wurst verendet
Das schon vor Wochen ward erstanden
Im Urlaub einst in fernen Landen
Weil da Erinnerung noch glimmte
Selbst wenn kein einz’ger Tag dort stimmte
Überein mit den alten Gesängen
Die müde nun im Kühlschrank hängen
Von Plastik liebevoll umschlossen
Im Gemüsefach noch ein paar Genossen
Die nicht die Tapperwehr am Stinken hindert
Das Kotlett mit dem Müsli tindert
Was währe nun des Reimes Klammer
Die gute alte Speisekammer
Oder lediglich erstehen
Was für heute reicht
Denn übermorgen gibt es nicht
Verzicht auf Vorwärts
Nicht aufs Vergessen
Was auf den Teller kommt
Das wird gegessen
Auf
Auf
Aufbewahren
Nur die wirklich klaren
Ja was?
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(gießen / heute / jetzt wieder sommer / die nächsten tage am bodensee / mal schauen, wie und wo und was man so mitnimmt und später aufbewahren mag)
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