Die geheimen Sehnsuchten der Giraffen teilen gelegentlich sogar die Affen

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Es wären die Giraffen

Mal gerne einfach Affen

Statt mit den langen Hälsen

Die gern Probleme wälzen

Und glauben zu verstehen

Was sie von oben sehen

Der Affe aber tobend

Und stets sich selber lobend

Jagend durch die Wipfel

Das ist doch der Gipfel

Giraffe sich empört

Was sie letztlich stört

Sie muß will sie was trinken

Zwischen ihre Schenkel sinken

Mit dem Kopf

Armer Tropf

Doch auch ein Affe

Wäre gern Giraffe

Man glaubt es kaum

Wär‘ er doch so sein eig’ner Baum

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It was twenty years ago today …

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… als nicht etwa Leutnant Pfeffer seiner Combo die Flötentöne beibrachte, sondern mein Telefon klingelte, eine Stimme mich – ja! – anschrie, ich solle sofort den Fernseher einschalten und zehn, hundert, tausendmal flog ein Flugzeug in den zweiten Turm. Die Abendprobe fiel aus.

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Ich lebte seit ein paar Wochen, da wo ich heute noch lebe, in einer noch nicht komplett renovierten Wohnung, zwischen Pappkarton und Gyros und der Tod hatte mich umzingelt. Die Stimme am Telefon gehörte zu meiner damaligen Liaison, wir beide schwer verwundet noch von fiesen Trennungen (Alle Trennungen sind fies! Schönen Gruß vom Säzzer!) und so auf eine nächste Trennung zustürmend. Die Frau war Pneumologin und begleitete in ihrer Klinik vor allem am Kaposi – Sarkom erkrankte HIV – Positive auf die andere Seite. An manchen Abenden half nur viel Wein.  In meiner Geburtsstadt lag mein Bruder auf der Intensivstation. Ein Arzt, der später freiwillig den Planet verlassen sollte, hatte ihm das Leben gerettet. Knapper als knapp. Hatte ich mehr als 24 Stunden probenfrei rauschte ich in den Süden. Ich sprach, als eine Art Familienältester, ein / zweimal mit diesem Arzt. Beeindruckende Persönlichkeit. In Flur der Klinik stehend rauchte jeder von uns in einer halben Stunde ein halbes Dutzend Gauloises bleu weg. Die Pneumologin tröstete mich mit den Worten: „Christian, das härteste für uns Ärzte sind die nahen Angehörigen und die Ungeduld!“

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Zu dieser Zeit spielte ich – meine erste Rolle hier – einen dem Tod geweihten alten Familientyrann, der die Hochzeit seiner Tochter mit einem Künstler und Freigeist mit allen Mittel verhindern wollte. Racine, der Vorgänger und Wegbereiter von Moliere hatte diese Geschichte verfasst. Der Regisseur kam aus dem Osten und ließ mich zu einem über Hundertjährigen, der über die Bühne humpelte, mit Krückstöcken um sich schlagend, schminken. So zwanzig Minuten war ich auf der Bühne, jedoch neunzig Minuten – manchmal sogar länger – in der Maske. Jedes Mal, blickte ich nach der Prozedur in den Spiegel, sah ich Dustin Hoffman am Anfang von „Little Big Man“ oder schlimmer noch, ich erblickte meinen Vater im offenen Sarg damals.

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Ich saß vor der Glotze, telefonierte, dieses sei doch einer jener spekulativen Weltuntergangsblockbuster mit denen Hollywood seit ein paar Jahren die Kinos dieser Welt penetriere, so das hilflose Gestammel. Die Stimmen der Kommentatoren, anfangs von fassungsloser Ungläubigkeit, wechselten binnen weniger Stunden in kieferknirschende Racheschwüre. Die Geburtsminuten von Guantanamo und Abu Ghraib. Das alte Prinzip eben, die Menschenverachtung mit der Menschenverachtung zu bekämpfen. Und die Vorbereitung einer weiteren schrecklichen Niederlage unserer Befreier. (Tja, der Blutzoll der Roten Armee wird gerne vergessen! Noch e‘ Grüßle vom Säzzer!) Man komme bloß nicht auf die Idee gegenzurechnen.

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Am nächsten Tag saßen wir schon um elf Uhr morgens im Burghof, direkt gegenüber vom Theater, damals Kantine, Debattierclub und Rettungsanker bis nachts um drei. Grazie, Maestro Parisi! E molto grazie Donna Parisi naturalamente! Axel, der Regisseur wollte hinschmeißen. „In diesen Zeiten kann ich doch keine Scheißkomödie auf die Bühne stellen!“ Wir waren erst ratlos, dann betrunken. Zuhause rief mich die Ärztin an. Ihr Chef schicke sie per Flugzeug in die USA. Ich weiß nicht mehr, was ich in den Hörer brüllte. Ein paar Tage später flog sie tatsächlich los. Die Premiere fand dann doch statt. Die Trennung folgte auf den Fuß. Mein Bruder überlebte.

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Ich weiß nicht, wer es erfunden hat. Vielleicht die frühen Italiener in San Gimingiano oder Bologna? Oder die Bewohner auf diesem wilden Finger des Peloponnes, der Mani? Um den Nachbarn, der gerne auch der Feind ist, zu beeindrucken und zu zeigen, wo der Hammer hängt, baut man den höchsten Turm im Dorf. Und die Antwort folgt sogleich, der Nachbar rüstet nach beziehungsweise auf. Ständerpolitik. Pimmelarchitektur. Karl Heinz Stockhausen – ach welcher Schrei der Empörung damals – hatte recht, als er davon sprach, was für eine wirkmächtige Inszenierung dieser Anschlag auf das großkotzige Symbol des Siegers der Geschichte vulgo Kapitalismus doch gewesen war. Er erschrak, kaum waren die Worte über seine Lippen gerutscht. Man kennt sie diese Reflexe. Es wird nicht gerne gesehen, wenn Du den Fluß überqueren willst. Die höchsten Türme der Menschheit bauen heute die alten Förderer der Piloten vom 11. September. (Danke dafür nicht 9 / 11 wiedergekäut zu haben. Der heute etwas geschwätzige Säzzer!) Deren einstige Förderer wiederum, es lebe die Vergeßlichkeit, waren die Erbauer der eingestürzten Türme. Davon berichtete schon Tolkien. Bände 3 & 4.

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Dem anderen den Krieg zu erklären, selbst in verständlichster Verzweiflung, zerstört letztlich Dich selbst. Dieses in die Wege zu leiten sei einem jeden gestattet. Aber die Strecke, die der Jäger nach der Genugtuung hinterlassen hat, sie ist immer eine viel zu lange. Da hilft auch kein Halali!

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Als Rio obiges Lied – meine Lieblingsstelle, wenn Rio ein Solo des Gitarristen mit einem herzhaften ‚Lanrue‘ einruft! – sang, regierte die sogenannte Heimstatt der Tapferen (Hähähä von wegen tapfer! Agent Orange und Drohnenkrieg! Etz halt ich die Gosch! Der Säzzer!) ein Sternenkrieger und Tarzandarsteller. Wir dachten, schlimmer geht es nicht. Das war aber erst der Anfang. Ronald MC Donald! Dig it, Stupid! Hinterher ist man meist nicht klüger, sondern macht einfach weiter. Die Rechnungen bezahlen eh die anderen. Davon gehen wir gerne aus. Schaun mer mal!

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Ach so, die Lichtgestalt hat heute Geburtstag und Herr Zimmermann veröffentlichte vor zwanzig Jahren sein Album „Liebe und Diebstahl!“ Sang von den brechenden Dämmen. New Orleans knows about it. Schon wieder.

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Von der Zweisamkeit eines Elefanten

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Die Einsamkeit des Elefanten

Nicht mal seine Mütter kannten

Später dann die Väter

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In einer allzu sehr gefüllten Schüssel

Rieb freudig nachts er mal den Rüssel

Vergaß so was er aß

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Es wedelten seine großen Ohren

Die Orientierung ward verloren

Im Krater der schreckliche Kater

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Des Elefanten Einsamkeit

Währt schon eine Ewigkeit

Die Lenden aber enden

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Man sah den Elefanten steppen

Mitten in den kargen Steppen

Doch nah dem Wasserloch

Das trocken ward gefallen

Trotz allem

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(Wiesbaden / 1999)

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bagatelle 58 / spatz vom hindukusch

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eines morgens

ich hatte mit einer stumpfen rasierklinge

mein müdes gesicht gekratzt vom

badezimmerspiegel hielt eine tasse kaffee

klopfte ein spatz an mein küchenfenster

ich hatte ihm seit tagen keine brosamen

mehr auf das fensterbrett

gelegt schlecht gelaunt

schlurfte ich zum bäcker

auf dem gehsteig lag er tot

vom fenster zurückgeschleudert vor mein haus

der spatz

mit der kehrschaufel hob ich ihn

auf in der mülltonne lieg er nun

neben verschimmelten brotresten der letzten wochen

jahre

zu mehr war keine zeit

ich habe genug mit mir zu tun

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Es ruhen Herzen und baden in Angst

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Der große FZ schrieb einst auf die Rückseite einer seiner Plattenhüllen: „Don“t forget to register to vote!“ In unserem Land der Quengler und Steuerhinterzieher kriegen wir den Wahlschein zugesandt. Das ist doch was. Also dürfen wir bald wieder wählen. Etliche sagen wir müssen dies tun oder tun es so erst gar nicht. Wahrscheinlich haben sie Angst davor, daß ihnen im Wahlbüro heimlich eine Spritze in den Oberarm gejagt wird. Ich schwanke leider auch wie ein entpolitisierter Halm im Spätabendtalk hin und her und habe so mal den Wahl – O – Mat befragt. Hä? Nein, natürlich nicht! Hätte ich gefragt gehabt, hätte ich wohl folgendes reimen können.

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wahl o mat oho

o wahl o wahl oh

mat he mat hicks und so

was tun

noch nicht immun

vielleicht gefeit

sein nicht bereit

angst vor’m pieks

aber kicks kicks kicks

die ohne ende

doch eine wende

mit toter lende

am ende des beckens

ach nee

dann lieber auf die wände zu

rauschen mit der brems` kaputt

enkel oh mach du den schutt

doch weg

mir geht es gut

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epilogisch dann das lob des schreckens

längst vergess’ne geister wecken’s

da die toten zahlen

tanzen im digitalen

im nirgendwo statt lebensfroh

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PS: Talking about Talkshows: What ever happend to humor?

Zum Tode von Mikis Theodorakis

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Eine der schönsten Filmszenen, die jemals gedreht wurde. Eine der schönsten Filmmusiken überhaupt. Und ein großer Kämpfer war er auch.

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Tanzen? Hast Du tanzen gesagt? Also los, mein Junge! Zusammen! Fangen wir an! Oppa! (Sorbas lacht) Nochmal. Upp! (Sorbas lacht) Jetzt. Herzlich willkommen. Boss! Ich habe soviel zu erzählen. Niemals habe ich einen Mann mehr geliebt als Dich. Hey Boss, hast Du jemals etwas schöner zusammenkrachen sehen. (Sorbas lacht, dann auch Basil) Du kannst also auch lachen. Du lachst. (Beide lachen) Und vor allem die Mönche. Nicht blieb übrig, nichts. (Sie tanzen)

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bagatelle 8und50 / the potheadpixies

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den kühlen kopf bewahre

es klare auf die sicht

und überm see am ufer drüben

kannst‘ gedanken fremd dir

fröhlich üben

statt zu hasten durch die tasten

du ohne ruh‘

die wenigen hellen stellen

in deinem hirn

vernebelen die bagatellen

bleib‘ wurm im sturm

schwimm‘ mit dem strom

dagegen an

werd‘ nicht zu gescheit

an dieser dummen zeit

und koche ein dein leid

zum tun

dann ruh’n

kannst du

eventuell

wir tanzen auf der stell‘

mit hornhaut im gehirn

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Sheep shiting hitting neighbors plate

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Der Magen eines Schafes

Könnt nicht länger tragen

Was verzehrt ward voller Gier

Drum öffnet er die Tür

Und alle Schleusen auch

Entleert froh rülpsend sich

Am Nebentisch ein Nachbartier

Getrieben von derselben Gier

Auf seinem Teller Kötelmassen

Doch man frisst weiter

Kann’s nicht lassen

Es wetzt der Schäfer gar nicht nett

Am Stein das Messer

Lammkotlett

Auch dies das Schaf

Man glaubt es nicht

Anficht in keiner Weis‘

Wird schon werden blöken alle

Leise vor sich hin so brav

Was ich nicht weiß

Erhitzet nicht ’s Gemüt

So weit, oh meine Güt‘

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