Immer wieder Sonntags …

ein Blick zum Himmel und in den Kopf / eins

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Ab heute jeden Sonntag ein Blick in den Himmel im Kopf. Stelle mir vor, ich begebe mich in den Winterschlaf wie ein Bär. Erwache erst, wenn der ganze Mist vorüber. Träume mich durch alte Lieder. Ab und an hebe ich ein Augenlid, blicke in den Himmel und schaue nach, ob es sich lohnt, mich wieder zu bewegen. Jeden Sonntag. Ab heute.

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ich hatte gestern

heute nacht schon wieder

wieder hatte ich heute nacht

geträumt

ja

ja gewiß aber

es ist kalt in mir

geworden ist es

kalt

und ich dachte obwohl das nicht geht

denke denke mal warum im traum doch

denken geht nicht wenn man schläft

wenn man schläft ist es anders

blitze lichter pfeile

gewitter im hirn dem ruhesuchenden gehirn und die muskeln

die muskeln vibrieren auch

obwohl sie ruhen aber

die blitze lichter pfeile bleiben sie

und ich blieb wach

obwohl ich nicht geschlafen hatte

und dann war der frühling da

da war er doch der frühling und ich

ich war auch da

da war ich noch im traum

aber auch der frühling

der war schon wach war der und da

der frühling im traum

und dieser lenz der kalte jetzt plötzlich

plötzlich so kalt der lenz

gewiß

und sonst

so viele träume im körper und

im kopf träume und luft

überall

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Should I stay or should I go?

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Die Pattexe

Oder

Ich lasse mich nicht von Einem entlassen, der nur wegen mir Einer ischt

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Kleb Kleb nicht mehr Streb

Heb Heb nicht den Arsch

Fett Fett weiter Marsch

Recht Recht immer sein

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Smile Smile ich bin geil

Grins Grins in die Lins’

Oben Oben weil ich bin’s

Ruder Ruder ohne Ruh’

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Kratz Kratz Spiegeleier

Nix Nix koi Idee

Weia Weia Schwarzer Schnee

Feig Teig Helmut Kohl

For Ever

Never gang I

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Heilandzack aber au

Jetzt pack halt emol!

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(Für den Jogi am Laternenpfahl auf der Krim / Sommer 2018)

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Tja, früher hatte man sich noch wenigstens diese Frage gestellt. Isch halt au vorbei, it bloß bei de Amis!

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PS: Obiger Pattex war Teil meines Bühnenbilds für eine Inszenierung vom (sic!) „Männerhort“ am Freiburger Wallgrabentheater. Do hemmer scho e paar Fläschle Tannezäple kepfe misse, das mr dem sei Heiligeschein zsemme kriegt henn. Ha jo!

PS2: Gia fotografia parakato, efcharisto sto o gynaika / Kardamili / Lounios 2018

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Am Hang der eig’nen Nichtigkeit

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Lebenslang nur Lobgesang

Wieg‘ Dich nicht in Sicherheit

Schon schläft und schnarcht der Schaffensdrang

Sonnt sich in Selbstgefälligkeit

Der Pflichten Liste ellenlang

Jenseits der Begehrlichkeit

Ein halbwegs aufgerichtet’ Gang

Auch auf dem Weg zur Örtlichkeit

`S ist von Belang nur Stetigkeit

Ansonsten saust der Bumerang

Und donnert Dir direktemang

Ans Hirn Oh Überheblichkeit

Da hilft auch keine Trunkenheit

Ein Hoch auf die Vergänglichkeit

Aus tausend Kehlen Abgesang

Verriegelt ist der Notausgang

Und dies schon lang seit seinerzeit

Am Hang der eig’nen Nichtigkeit

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(frühsommer 2015)

Was mache ich hier eigentlich?

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Seit einen Monat existiert dieser Blog. Es macht Spaß. Es ist mir als sei der – auch durch zu viel Alkohol – verstopfte Gedankenabfluß wieder freigelegt. Dennoch: was mache ich hier? Mentale Luftgitarre spielen? In einen abgedunkelten Raum Ideen hineinschießen, welche mir um die Ohren fliegen wie Squashbälle? Oder betrachte ich nur die Schatten an der Wand wie John Lennon in seinen regungslosen Jahren im Dakota – Building?

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bagatelle 12

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Die abgehäuteten abgehangenen Momente

Im Rückspiegel

Gelagert in Schubladen Zettelkästen

Verzettelkästen eingefroren

Die erhitzten Erinnerungen durchgegart

Gewürzt mit Arabesken versuche

Ich zu drücken durch ein Sieb

Montiere dazu die Butter

Der leichten Übertreibung

Und versuche wie einst als Junge

An der Bushaltestelle wartend auf

Den Bus zur Schule zwischen den

Brettern der Wartebank hindurch zu spucken

Das zu treffen was gewesen sein mag

Kein Paradies diese Erinnerung

Auch nicht Bagatelle aber

Tauschen mochte ich nie

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PS: Oben 2018 auf dem Markt in Kalamata. Portionieren muß man selbst.

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wassertage zwei

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Ein stiller Spiegel.

Tief bohrt sich in das rastende Herz –

das Rascheln eines Blattes.

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Flüchtiger Anblick.

Der Kranich stolziert im Teich.

War es nicht gestern?

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Singende Frösche.

Nehmt Euch einfach, was da ist.

Ich teile das Schilf.

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Diese Nacht wandelte ich

um den Teich. Es führte mich die Stille.

Einsamer Mond.

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Erquickendes Licht.

Zwischen Schleierwolken die frühe Sonne

bescheint den Teich.

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(Juni 2010 / zu Ehren des Meister Basho)

wassertage eins

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Verehrenswerter Morgen.

Frische Gräser – sanfter Fluß.

Von Sonnenstrahlen durchglänzt!

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Eilendes Wasser.

Die Fische steigen bergauf.

Mein Magen, er knurrt.

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Der siebente Tag.

Schon die Luft dieses Morgens.

Ganz anders schmeckt sie.

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Nahender Sommer.

Milder Wind spielt mit den Halmen.

Wer hatte gerufen?

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Für eine ganze Weile

an den Ufern geborgen.

Es bleiben Ziele.

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(Juni 2010 / zu Ehren des Meister Basho)

Entgiftung

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Mir träumte, ich müßte Abschied nehmen

von allen Dingen, die mich umstellt haben

und ihren Schatten werfen: die vielen besitzanzeigenden

Fürwörter. Abschied vom Inventar, dieser Liste

diverser Fundsachen. Abschied

von den ermüdenden Düften,

den Gerüchen, mich wachzuhalten, von der Süße,

der Bitternis, vom Sauren an sich

und von der hitzigen Schärfe des Pfefferkorns.

Abschied vom Ticken und Tacken der Zeit, vom Ärger am Montag,

dem schäbigen Mittwochsgewinn, vom Sonntag

und dessen Tücke, sobald Langeweile Platz nimmt.

Abschied von allen Terminen: was zukünftig

fällig sein soll.

Mir träumte, ich müßte von jeder Idee, ob tot

oder lebend geboren, vom Sinn, der den Sinn

hinterm Sinn sucht,

und von der Dauerläuferin Hoffnung auch

mich verabschieden. Abschied vom Zinseszins

der gespaltenen Wut, vom Erlös gespeicherter Träume,

von allem, was auf Papier steht, erinnert zum Gleichnis,

als Roß und Reiter Denkmal wurden. Abschied

von allen Bildern, die sich der Mensch gemacht hat.

Abschied vom Lied, dem gereimten Jammer, Abschied

von den geflochtenen Stimmen, vom Jubel sechschörig,

dem Eifer der Instrumente,

von Gott und Bach.

Mir träumte, ich müßte Abschied nehmen vom kahlen Geäst,

von den Wörtern Knospe, Blüte und Frucht,

von den Zeiten des Jahres, die ihre Stimmungen

satthaben und auf Abschied bestehen.

Frühnebel. Spätsommer. Wintermantel. April April rufen,

noch einmal Herbstzeitlose und Märzenbecher sagen,

Dürre Frost Schmelze.

Den Spuren im Schnee davonlaufen. Vielleicht

sind zum Abschied die Kirschen reif. Vielleicht

spielt der Kuckuck verrückt und ruft. Noch einmal

Erbsen aus Schoten grün springen lassen. Oder

die Pusteblume: jetzt erst begreife ich, was sie will.

Ich träumte, ich müßte von Tisch, Tür und Bett

Abschied nehmen und den Tisch, die Tür und das Bett

belasten, weit öffnen, zum Abschied erproben.

Mein letzter Schultag: ich buchstabiere die Namen

der Freunde und sage ihre Telefonnummern auf: Schulden

sind zu begleichen; ich schreibe zum Schluß meinen Feinden

ein Wort: Schwamm drüber – oder:

Es lohnte den Streit nicht.

Auf einmal habe ich Zeit.

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Ich schrieb obigen Text im Frühjahr 2015. In jener Zeit hielt mich die Arbeit am Musentempel schwer auf Trab und mein Hang zum Perfektionismus noch mehr. Seltsam wie das Virusviech den alten Traum zu einer Realität werden ließ. Und, dieser Tage jedenfalls, ich genieße die Zeit, die ich nun habe, so wie sie ist. Halten Sie mich gerne für pervers. Ich laß das mal so stehen. Also den Text oben. Später mal bearbeiten.

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PS: I’d like to thank my beloved wife for the kind permission to use the photograph above, she took in Bath (Somerset) in august 2017.

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heimatvariante

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Vom anderen Ufer des Storkower Sees / grüßt das Geläut des dicken Pitter / Von Görsdorf der Blick / hinüber nach Allensbach / Hinter Bad Saarow im Nebeldunst / der Hohentwiel / Vor seinem Schatten ein Kormoran / Von West nach Ost / zieht über Launsbach eine der unzähligen Gewitterfronten / dieses Sommers / Vom Baum hängt das Seil / schwingt im Wind über dem Wasser / Gestern noch schwang und sprang hier / ein Junge / hinab

Ich mag nicht mehr vergleichen / Ich mag dort sein / wo ich war / wo ich sein werde / Der Wind weht mich ins / Nirgends / Überall / Rasche Notizen / Randbemerkungen in Bewegung / Bleibewünsche

Unter der Dorfeiche von Schwerin endet der Tag / Einer Eintagsfliege gleich / unter ihren Jahrhunderten / sitze ich / Ein böiger Nordost fächelt hinüber den Geruch von Pferden / Ein Kleinwagen der Diakonie hält / Ein kurzes grüßendes Nicken / Ein alter Mensch wird zu Bett gebracht vielleicht / Kohlweißlinge tanzen überm Klee / Ein Mädchen streichelt sein Pferd / Wiehern und Lachen / Der Rücken schmerzt nicht mehr / so jung ich unter ihren ausladenden Ästen / Ruhe

(Storkow / Sommer 2014 / überarbeitet)

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