Wir brauchen neue Kanzler*innen oder mit dem Volk nach vorne denken
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Heut‘ ist mal wieder Weltuntergang
Es schiebt leere Stühle
Sein Blicken so bang
Ein Wirt durch die Kneip‘
Hadert mit der Gäste Verbleib‘
Zu Haus‘ in den Nichtorten
Vor den Toren der Stadt
Warum nur mein Gott
Geschneiet es hat
Und blitzgeeist
Was heißt
Dass Straßen leer
Die Germanenseele bitter und schwer
Etliche Minuten ganz ohne Konsum
Der EßYouWie bleibt leider stumm
Seit halben Tagen
In beheizten Garagen
Sowie in des Wirtes Port du Car
Drei Benze schweigen wunderbar
Der Krisen mehr
Kommt bitte her
Dann werden
Woll’n wir wetten
Die Schreiber der Lokalgazetten
Wenn’s taut die Pfützen zählen
Und wird’s dann heiß
Derselbe Tastenscheiß
In kurzen Sätzen
Zum nächsten Weltuntergang hetzen
Give the people what they want
Anders sieht es Meister Kant
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PS1: Dieser Beitrag wurde nachträglich nicht mit KI scheinverbessert.
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PS2: Dieser Blog wird gelegentlich von einem gelernten Schriftsetzer kritisch beäugt. Das begrüße ich. Ernsthaft. Und augenzwinkernd.
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PS3: Ich schaue mir gleich die Trauerfeier in München an. Schlimm genug. „Weniger Licht! Stattdessen gestalten!“ Ist das ein Zitat von Goethe, der nicht für die Feierlichkeiten zur Verfügung stand? Der Uli, der Hoeneß, er war da!
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PS4: Die unfassbar gute Menschendarstellerin, die Thalbach, wird heute 70.
Hä Lugerth, was hat denn das wieder mit dem September zu tun? Ganz einfach: die gute alte Ambivalenz dieses Monats, von der ich oben schon schrieb. Mein Eindruck dieser Tage, da liegt ein Land (Ja! Verallgemeinerung! Güldet aber!) trotzig, aggressiv und eingepennt auf dem Sofa, der reuige Finger aber huscht über die Bedieneroberflächen und fordert Aufbruch, Veränderung, ein mutiges Vorwärtsstürmen und Tore auch gegen höherklassige Gegner. Ja wie denn? Soll dann der Zeitgeist dich auf deinem Sofa gen Utopia tragen, während du dabei noch eine Lieferpizza abnagst? Oder wie Olaf der ehemalige Eisbär und nun Pirat Jakob Sperling fordert: Ein Pakt müsse her und wir dann alle moderner, sicherer und – mit drei bis siebenundzwanzig Ausrufezeichen – SCHNELLER! Vorwärts und rückwärts gleichzeitig, statt gebremst gescheiter? Weiter! Heiter! Immer blöder? So wie die Stones, die gestern, ja ich habe global vernetzt geguckt, in einem altvorderen hübschen Theater einen komplett belanglosen neuen Song vorstellen? Peinlichkeitsvideo: Blondine räkelt sich und fährt ihre Peaches durch LA? Oh wie traurig! Lassen die alten Säcke ihre Songs jetzt von der KI erstellen? Auf’m Sofa? Dennoch: Sofa ist cool. Ein meanwhile nicht mehr geschätztes Sitzmobiliar. Hä? Was redest Du? Besuche die üblichen Start – Up – Pages. Da hängen sie in den Polstern und ruinieren ihre Bandscheiben. Wurscht! Rückgrat wird eh überschätzt. Eat the Rich. Iss auch besser so!
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Dann las ich noch eben, Venedig möge demnächst Eintritt verlangen. Erinnerte mich an meine Onkels in der DDR. Eigentlich an alle, aber einer von ihnen war ein ganz besonders fanatischer Postkartensammler. Kurz nach der Wende besuchte ich ihn am Müggelsee und wir wühlten uns durch seine Karteikisten und er erzählte von seinen Reisen, die er Bilder betrachtend, einst antrat hinter den Mauern. Manche fehlende Postkarte hatte gewiß ein eifersüchtiger Zöllner einkassiert. Und so aber mitträumte. Nachts. Im Kopp. Zwei verfeindete Mannen mit vereinten CO2 – Fußabdrücken. Man kann die Welt auch per DIERCKE – WELTATLAS erfahren. Hier wird der Zeigefinger mal sinnstiftend eingesetzt.
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Geht das? Etwas verändern auf dem Sofa liegend? Vielleicht. Manchmal mag dazu eine Melodie ausreichen, die man nur erahnt. Man spart sich etliche Worte. Bleibt auch vorwurfsfreier, denn auf ihren Inseln träumen die Trottellummen alle davon Brüder und Schwestern zu werden. In der Hoffnung doch ein Anderes zu sein. Den täglichen Stürmen ist das aber wurscht! Uff! Ich habe mich wiederholt! Passiert! Dann singen wir nochmals das gleiche Lied. Aber selbstredend anders. Aber wie einst!
Jetzt auch noch der weltberühmteste Gießener aus Heuchelheim. Am Pranger pranget er. Schauet in den Spiegel! Habe ich heute getan. Währenddessen schaute ich aber auch aus dem Fenster. In unserer direkten Nachbarschaft wird ein Haus auf brutale Art und Weise entmietet. Alte Frau rausschmeissen, die da seit über 30 Jahren wohnt. Auto abschleppen lassen, weil das marode Renditeobjekt eingerüstet werden muß und deshalb vermietete Stellplätze wegfallen. Frei nach Berliner Art. Auch du verzagtes Gießen, eine Großstadt seie und shanghaie so vor dich hin. Wer sogar Mafia kann! Bilde man sich was drauf ein und schreibe drüber ein lokales feines Büchlein. Als Wanderer zwischen den Peinlichkeiten der Erinnerung.
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Aber auch: Es wird wärmer endlich. Plus Nebenwirkungen. Vor unserem Hause jagen sich gut 20 Minderjährige. Hin und her. Zwischen 11 oder 12 sind sie. Martialisch dröhnt es in der Gaß‘. Bewerfen sich mit Steinen aus meinem Vorhausbeet, mit Red Bull Dosen, aber im Wesentlichen mit Worten, welche ein selbst zweistellig bepromillter Til Gernegroß eher nicht in den Nuschelmund genommen hätte. Visavis vor den Toren der anderen Nachbarn, also meiner ehemaligen Arbeitsstätte, dem so called TiL, eröffnet die Abteilung EVENT der Fachhochschule ein semesterliches Öffnen. Man steht gesellig beieinander. Gewiß ist man gendergeschult und allen Überhärtungen im Umgang der diversen Menschinnenheiten miteinander mit offener Tastatur zugetan. Jungs mit Omadutt und lackierten Fingernägeln, Mädels mit Springerstiefeln und Parkas in Übergröße. Sie beobachten das hyperventilierende Kindervolk, welches einen Sprechcode durch die abendlich einsetzende Kühle jagt, für den der Palmer Boris nicht nur zurücktreten, sondern einen Kopf kürzer und so. Gemach aber. Man bleibt gelangweilt. Läuft das unter EVENT? Uppsala! Ist das die neue Qualität des Beobachtens? Das interessierte Ignorieren?
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Wovon ich hörte, dies ist wahr.
Was ich sah, trat mir nicht nah.
Es sei, ich hab‘ davon gelesen.
Leider nicht dabei gewesen.
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Was macht Ulle eigentlich? Hatte ihm nicht einst sein Fincanachbar via Verlag Springer dringend ärztliche Behandlung anempfohlen? Kann Lance vermitteln? Und ist Boris sauer, weil der Spiegel nicht mehr von ihm spricht? Die Welt inszeniert sich als eine Schichttorte. Die verschiedenen Böden suppen ineinander und behaupten Eigenständigkeit. Parallelwelten.
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Was vergaß ich noch aka fiel mir auf und rein ins Kontor … Stuckrad – Barre und Schweiger döpfern zusammen einen Film über … Scheiße … mein PC … soviel kann der gar nicht … Deutschland … wir haben kein Problem! (Hallo! Wieso schreibscht Du der Spiegel immer klein und nicht so wie … Dein Säzzer!)
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Und sonst? Selbst meinem geliebtem Christian Streich fällt es schwer Niederlagen – Ok! Die war heftig! – zu fressen und auch im masturbativ idyllischem Fußballfreiburg hausen Schwachköpfe. Ach nee?
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Und weiter? Freddy Quinn hat nun geheiratet. Mit 91. Ab ins Abenteuer.
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Dann noch? Komme eben aus der Apotheke. Die neben dem Büdchen, wo ich in fernen Zeiten immer die Fluppen kaufte. Gedenkstein für Frau Asteroth statt des Schlammbeisers bitte! War nur ein Einwurf. Weiter im Text. Neben mir stand die ehemalig langjährige Vorstandsvorsitzende von Little Gießen. Kurzes Fremdeln. Dann ein Freundliches Hin und Her. Man tauscht so die altersbedingte Lage aus und dabei die dazugehörigen Rezepte ein. Was man so tue. Ein bisserl hier. Ein wenig da. Die Rente halt und – lernen wir von den Frauen – dem Bedeutungsverlust augenzwinkernd und – ja – auch weise begegnend. Das Zitat: „Man hat so seine Zeiten und dann sind die auch mal vorbei!“ Der heutige Tag sei damit gerettet. Bis dann.
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Und danach? Morgen muß ich mir im Krankenhaus an einem für die Tastatur und die Gitarre wichtigem Finger rumschnippeln lassen. Auch wenn die Hose voll, das Grundvertrauen bleibt.
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Nehme mir also nochmal den Spiegel vor und lese: „Der war manchmal auch ein richtiger netter Typ und hat für den ganzen Set Champagner ausgegeben.“ Na dann. Ah! Da iss ja noch was REWE – Riesling im Kühlschrank. Und draußen ist es tatsächlich warm geblieben. Kleine Pause die nächsten Tage.
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Und für de Säzzer noch dess. Mir sind die Spiegel lieber, die wo einen etwas verschrumpele lonnt. Schon allein wegem Streich, dem Chrischtian. Etz noch Blümle schaue beim Viertele schlotze. Bis denn.
Eigentlich war ich ja gar nicht mehr hier heute. Ich packte. Morgen fährt der Zug. Zu einer neuen Arbeit. Dann schaute ich aus dem Fenster. Sehe Killer am Werk. Nannten sich früher mal Landschaftsgärtner. Oder Holzfäller auf Weisung? Warum machen Sie das? „Sonst fliege ich.“ Sagt der Gärtner.
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Die Hecke, ach die Hecke. Zwischen unserem Hinterhof und dem Block gegenüber wuchs. Manchmal ist es da trubelig, manchmal entgrenzt. Aber so ist das halt und auch nicht weiter schlimm. Ich möchte nicht tauschen mit einer 8 – köpfigen Familie auf 50 qm. Aber da war ja noch die Hecke. Die grünte und wucherte seit unserem Einzug vor 14 Jahren so vor sich hin. Und so – wurde es warm – wechselte ich zwischen Schreibtisch und Biertisch hin und her, hatte ich nicht anderweitig zu tun. In der Hecke hatten sich der Vöglein viele angesiedelt. Ein freundlicher Rückzugsort.
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Kurz nach Aufnahme dieses Fotos drehte sich irgendwas. Die Sommer wurden heiß und heißer und die „Besitzer“ der Hecke hinter dem wunderschönen Drahtzaun (Oh Leser! Warte! Bald darfst Du ihn sehen!) hatten die Idee oder den Wunsch (Oh Vater! Erkläre mir den Menschen!) diese Hecke sukzessive abzuschaffen. Warum? Ich weiß es nicht. Was hat ihnen diese Hecke getan? Woher diese kuriose Wut? Das aggressive Sägen, welches Äste spaltete? Mitten in einen Hitzesommer? Corona ante portas?
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Jahr für Jahr nun verteidigte ich (Ich weiß! Das steht mir nicht zu! Ich bin Mieter! Und mein Eigentum an der Welt verpflichtet zu nichts!) das arme Heckenviech. Vergebens. Erst wurden die Quertriebe entfernt. Dann, da der Einsatz von Leitern wohl den Etat des städtischen Unternehmens, dem die Hecke „gehört“ entscheidend in die Luft jagte, das Gewächs auf Armhöhe und letztlich auf Augenhöhe und auch noch auf Stumpf gesetzt. Man stelle sich vor: ein städtischer Mitarbeiter fällt von einer Leiter! Was sagt dann das Leiterinnen*er? (Entschuldigung! Die Wut schreibt schlechte Witze!)
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Die Hecke ächzte und stöhnte, wurde sie doch gerne bei über 30 Grad bearbeitet. Darüber sprach ich heute, nach einem kleinen Disput mit den armen beauftragten Gartenarbeitern, die darauf einen ihrer Chefs gerufen, mit eben dem selbigen. Und dann fiel mir die Klappe vollends runter. Hatte doch der Mensch, dem wir ordentlich und monatlich den Mietzins überweisen, die „Heckenbesitzer“ gebeten die letzten Reste der Hecke auch noch platt zu machen. Des armen Zauns wegen. Erzählte mir einer der Chefs der Gärtner. Und sie hatten dem dringend davon abgeraten. Warum haben sie nicht gehandelt? Gar Einspruch erhoben? Siehe oben wohl. Eigentum verpflichtet zu nichts mehr. Warum? Fragen Sie Ihren Arzt und Therapeuten. Und jetzt? Wer klebt sich schon an Hecken fest? Wer klagt gegen seine Vermieter? Man wird zum Wackeldackel. Das Kopfschütteln mag gar nicht mehr enden wollen. Das wäre das Zwischenbild.
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Nachtrag noch. Und dann versprach der wirklich sympathische Sprecher der „Heckenbesitzer“, dass man in den folgenden Jahren die Hecke sehr nachsichtig schneiden werde und keine Quertriebe mehr entfernen wolle. Wir standen an einem offenen Grab. Und Absurdistan tanzte Tango mit uns.
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Und jetzt ab nach Kiel. Und wie man früher so sagte: Ich könnte …! Genau! Und zwar im Strahl! Schlußbild.
Nun ist sie also gelesen die Krönungsmessi. Verdient und dramaturgisch außerordentlich spannend und unterhaltsam serviert. Und zu guter Letzt hat des nun Heiligen Lionel Brötchengeber, an dessen Brust er kurz zuvor noch sein Haupt geschmiegt hatte, dem Vollendeten ein Mäntelchen umgehängt. Sah er ein bisserl lächerlich drin aus. Der ewige Konfirmand ließ grüßen. Nun denn: mitgegangen, mitgehangen! Unsere widerständigen Germanen hätten das fiese Gewebe natürlich empört in den gekühlten Wüstensand gepfeffert. „Ja bischt Du denn blöd, Du Turbokapitalischt!“
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Apropos Gratismut. Nach der widerständigen, das eigene Konto arg in Gefahr bringenden, Mund zu – Geste des deutschen Teams habe ich meine selbstauferlegte WM – Abstinenz in weiten Teilen aufgegeben. Sinnentleerte Gesten wollte ich jetzt wirklich nicht plagiieren. Und ab Frankreich – England habe ich alle Spiele, die man sehen konnte, geguckt. Ein Spiel unterhaltsamer als das andere. Und beim Schauen habe ich mich immer wieder gefragt wie M. Neuer (Extremskifahrer), O. Bierhoff (Werbefachmann) und HaDe Flick (Seminarleiter Achtsamkeit) im Vorfeld davon sprechen konnten, dass das ehemalige Konstrukt „Die Mannschaft“ um den Titel mitspielen könne. Etwas vermessi!
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Ja natürlich hat da was gefehlt. Beschwingte germanische Botschafter des wahren Fußballs, die dem französischen Flic mal zeigen, wo der Hammer hängt. Stadien mit einem durchschnittlichen Alkoholpegel von 1,7 Promille. Pyro, die den Hirnen der Entzünder gleich, alles vernebelt. Nackte englische Oberkörper. Halt ein Turnier, dessen Durchführung so gläsern und fair an Land gezogen wurde wie das legendäre Sommermärchen. Und natürlich die morgendlichen zerdepperten Bierflaschen vor der Haustür. Reste des öffentlichen Schauens im Biergarten visavis. Aber dafür durfte man jeden Tag Einlassungen älterer Herren lesen, davon wie es einstens so schön doch war, als wir Weltmeister wurden. Rein. Unschuldig. Und nur der großen Sache verpflichtet. Schön halt. Und Marokko hat nicht weiter gestört.
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Wichtige Erkenntnis aber, dass wir uns nicht vor der Welt hertreiben lassen. Was früher gut, soll bleiben so auch morgen. Also wurde beschlossen, dass der Seminarleiter Achtsamkeit die schwäbisch – badische Dynastie in Sachen Übungsvorstand weiterführen darf. In scheinwiderständiger süddeutscher Behäbigkeit. Nestbeschmutzer schallt es mir entgegen, aber wer dort unten aufgewachsen … wosch scho, gell?
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Ah, hätte ich fast vergessen, den Peinlichkeits – Oscar. Nein, nicht Infantilo. Der läuft außer Konkurrenz auf therapeutischem Gelände rum, auch wenn Jessy und Experten anderes verschäumen. Wer selbst ordentlich abkassiert in Sachen Pöhlerei und Binse, soll schweigen brav oder abreisen. Nein, der Seminarleiter fürs Gestern und das Morgen hat in der Heimat ein Interview gegeben. Conclusio? Er werde nochmals mit Thomas Müller sprechen. Auch wenn er, natürlich mit badisch geballter Hecker – Fauscht im Sack, den Rummenigge und Tante Käthe fragen muss. Und dann werden wieder ohne Ende Torchancen kreiert. Aber da wir Germanen schon immer das Volk der Dichter und Denker waren, zählt eben das theoretisch erzielte Tor mehr als das gefallene. War es nicht auch so mit all den deutschen Revolutiönchen und Befreiungskämpfles? So reiht sich Hansi Flick ein in die Phalanx der großen Theoretiker des Landes. Ein Adorno der Eckfahnen. Ein Habermas des Strafraums. Ein Bloch der Elfmeter. Ein Precht der Rückpässe. Zwischen den unreflektierten Reflexen ruht die Hoffnung auf den nächsten feuchten Traum. Tu felix Germania somnia porro!
Dann habe ich heute noch einen Adventskranz gekocht. Und Rory Gallagher machte dazu Musike. Da isch es doch, das erschte Lichtle. Und es leuchtet again. Und wie. Draußen kocht sie, die Seligkeit, vor sich hin. Nach zwei Jahren endlich wieder Weihnachtsmärkte. Müdigkeit kriecht aus den Poren.
„Es krassiert ein entsetzlicher Müßiggang. Müßiggang ist aller Laster Anfang. Was die Leute nicht alles aus Langeweile treiben! […] Oh, wer einmal jemand anders sein könnte! Nur ´ne Minute lang.“ Spricht Prinz Leonce in Büchners Komödie über die Langeweile.
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Fuhren eben mit dem Bus ins Umland zu den Schwiegereltern. Fährt nur alle zwei Stunden, aber er fährt und vor anderthalb Jahren fuhr er noch gar nicht am Sonntag. Zwar teilt man sich die Fahrt mit einigen maskenfreien Widerstandskämpfern, oft und gerne pubertär genervten Gesichtsausdruck in die Welt reckend. Wurst? Oder nicht? Vielleicht sind es auch einfach nur Nachwirkungen der letzten zwei Winter, die die Dialoge erschweren. Alle setzen Zeichen. Das Revier markieren. Besser noch: setzen „Statements“.
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Die Straßen sind voll, als lägen hinter dem nächsten Hügel nicht nur ein paar kneipen – und geschäftsbereinigte Vororte, sondern Berlin, Hamburg oder der Europapark „Frust“. Und alle paar Kilometer steht am Straßenrand einer der in den letzten Jahren in hohem Tempo hochgezogenen „Backwaren – Drive – ins“. Vor den Schaltern lange, sehr lange und dick bereifte Schlangen und auf den reichlichst vorhandenen, ordentlich versiegelten Stellflächen hauptsächlich Automobile, in deren Kofferraum ein 2CV oder ein Käfer passen würde. Und da stehen sie, die von der Komplettverarmung bedrohten Mitglieder des germanischen Mittelverstandes, geduldig stehen sie, als hätten sie alle in der einstigen DDR vor einem HO das Große Warteabitur gemacht. In den Warteschlangen teilt man sich die Langeweile. Was nun ist ihr Begehr? Kuchen. Gebäck. Eine sogenannte Kaffeespezialität. Zum Gehen, Stehen oder Sitzen. Iss ja auch Sonntag. Da macht man das so. Fährt man halt mal zwanzig Kilometer hin und zurück. Für seinen Kuchen. Und gegen die Sekundenkleber.
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Hat jetzt Robert H., die Spaßbremse, an den Ufern des Roten (sic!) Meeres, wo man gerne taucht, falls nicht der Hai am Beine nagt, angeregt das Kuchenbacken zu verbieten? Nichts davon gehört. „Hexe Baerbock haut es raus. Habeck macht den Ofen aus.“ Stand zumindest nicht so in der BILD.
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Ach! Der Mittelverstand wäre doch so gerne bei denen ganz da oben dabei, statt plötzlich (?) nach unten schauen zu müssen. Da aber lauern die Ängste, die kalten Füße, die Haie mit den Zähnen aller Art und die steigenden Meeresspiegel. Da unten. Im Süden. Wo es doch immer warm bleiben soll. Und man so schön wegtauchen kann. Es sei denn der Hai und so weiter.
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Prinz Leonce sitzt am Rande einer für diese Jahreszeit zu berstend grünen Wiese. Er denkt nach. Tut zumindest so. Ob denn einmal der Eine je ein Anderer vielleicht könnte sein? Und schreibt nieder: „So dürfen wir also danken nun, dass dieser Tage nicht, wie in den alten Tagen, ein Frost regiert das Land. Die großen Tränen des Selbstmitleids, diese, kaum auf die Trottoirs der Republik gefallen, sie gefrören stante pede und man rutschte aus, läge bäuchlings auf dem schwindenden Bauche! Was ein trauriger Tanz!“
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Vom selbstverfassten Kuchen den wir, Rotkäppchen gleich, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gen Schwiegerfamilie transportierten, ist sogar noch etwas über. Für Montag. Vielleicht sogar Dienstag.
Manchmal sind mir die Worte alle zuviel. Die ganzen Worte, die ich täglich inhaliere. Oder auskotze. Im Park liegen lasse. Einer Liebsten unter die Matratze schiebe. Einem Nervtöter auf die Stirn küsse. Diese Buchstaben, die Tag und Nacht auf mich einprügeln und die ich mit beidhändiger Rückhand übers Netz in die andere Spielhälfte der Welt „dengele“, eine Stille nicht ertragen könnend. Wie ein Kind vor mich her plappernd. Wie ein seniler Tourettist geräuschvoll ausatmend alle scheinwichtigen Gedanken.
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Las gestern ein sehr schönes Interview mit Armin Müller – Stahl. Er sprach davon – er pendelt zwischen der Ostsee und den Vereinigten Staaten und so falle ihm so etwas eher auf – wie sich seine Sprache, die nun mal die deutsche ist, ständig verändert, neue seltsame Worte in Mode kommen, plötzlich aufgeladen mit Bedeutung und daß dies manchmal Schmerzen bereiten könne. „Nachvollziehen“ zum Beispiel nennt er. Das Wort sei doch scheußlich. Schön. Kann ich wiederum nachvollziehen.
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„Wörter bleiben stumm und friedlich / obschon ihr Inhalt weggeflogen / Schlagen um jedoch wie Wetter / werden bös, gemein, brutal, verlogen. / Kommen aus dem Hinterhalt / schleichen, loben, lügen, richten. / Doch was sie in Wahrheit wollen, ist dich und deine Kunst vernichten.“
(A. Müller -Stahl)
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Gestern hat Toni Kroos ein Interview abgebrochen. Schön zu sehen, wie er die Hände vor sein Gesicht hält, (ge)sichtlich unter den Worten des slomkaesk gescheiten ZDF – Reporters leidend. Weil der Frager nicht kapierte, wie wichtig die „Remontada“ ist. Das Zurückkommen. Nicht die herbei phantasierte Überlegenheit kann sein Dein Ziel. Ich mochte den Trainer der alten und weniger offensiv frisierten Männer aus Spanien, der ohne Zähnefletschen und berufsjugendlicher Kappe seine Kicker gelassen ins Ziel coachte. Und sehr viel weniger Worte benutzte. Danach dann sogar.
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Manchmal düngen die Worte den Acker, oft lassen sie alles was dort wuchs oder noch wachsen wollte, verdorren. Jedoch: Wird Schweigen jemals mein Gemüse sein? Gehe jetzt mal im Gedankenschrank nachschauen.
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Armin Müller – Stahl hat im Alter den Worten abgeschworen. Er malt. Nachdenkenswert. Denke an einen alten Regisseur von mir, der es ähnlich entschied. Geh zurück in Dein Buch. Lies es und vernähe Deine Lippen.
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Postschreibum und Nachklapp vom 30. Mai 20Zwei:
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Habe eben im Hinterhof ein paar junge Pflänzlein, die meiner Ehefrau am Herzen liegen, gewässert. Das Wochenende war zwar ordentlich kühl – Was erlaube Wetter? – nach eher durchgeknallt warmen Eisheiligen – Was erlaube Wetter revisited? – aber Wasser brauchen die Kleinen trotzdem. Fährt auf den Nachbarhof unseres Hinterhofs ein eine Nachbarin. Gesprächsthema 1 natürlich das Wetter. Also wie kalt das wieder sei. Und daß man trotzdem gießen müsse. In Gießen. Sie wäre heute morgen in die Praxis gekommen und man hätte die Heizung andrehen müssen. Ich ja auch am Schreibtisch, erwidere ich und sowieso den Dings friert es ja im dicksten Winterrock. Sagte ich dann auch noch. Gießend in Gießen. Aber jetzt ist morgen oder übermorgen Juni und ich heize noch. War ihre Antwort. Sagte ich dann unbedarft: Solange die Russen uns noch Gas liefern, geht das doch alles noch. Die Nachbarin schaut mich an als sei ich Gerharda Putin oder Wladimir Merkel in Personalunion, dreht sich auf dem Absatz um und iss weg. Vielleicht ist es das, was Toni Kroos in Sachen Deutschland meinte in diesem „Feldgespräch“.
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Postscriptum due: Las ich heute. Die Mikrofonhalter nennen dieses After – Work – Stalking wirklich Field – Interview. Nachgespräche auf den Schlachtfeldern? „Sagen Sie mal, hatten Sie den Gegner gleich im Visier? Oder hatten Sie erwartet, daß die Lieferung der schweren Abwehrwaffen schon stattgefunden hatte?“ „Ich bin eigentlich nur froh, überlebt zu haben!“ „Haben Sie da kein schlechtes Gewissen? Der Gegner hatte doch die besseren Haubitzen!“ Freue mich schon wieder auf das Tagesheute. Selbstredend gegeben highgeheelt und in nachhaltigen Designerklamotten. Und nun zum Sport.