Aus dem Bauchnabel Sternchen puhlen

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Eigentlich geht mir das ganze Sternchengezappel am Sitzfleisch vorbei. Seit frühesten Lesezeiten war mir die erlernte Sprache Freund, Helfer, Brötchenbeschaffer und verläßlicher Lebensbegleiter. Und ist es immer noch. Selbst die erste sogenannte Rechtschreibreform ignoriere ich seit nun bald 25 Jahren konsequent. Nun las ich auf den Blog eines befreundeten Journalisten im Ruhestand, daß er auf der Instagramseite (Heißt das so?) des ZDF folgende Perle entdeckt hat. Unter dem Photo eines Taliban stand folgender Satz. „Die Islamist*innen ziehen in immer mehr afghanische Städte ein.“ Weil es so unfassbar schön ist, gleich nochmal in Cinemascope.

 „DIE ISLAMIST*INNEN

ZIEHEN IN IMMER MEHR

AFGHANISCHE STÄDTE

EIN.“

Und ich sehe weinenden Auges der / die / das eine Karriere anstrebende Assistentchen über sein Tablettchen gebeugt im vorauseilenden Gehorsam über das Bildschirmchen wischen. Hatten wir nicht gemeint den Kadavergehorsam überwunden zu haben? Wohlstandslemminge. (Ha! Wieder dreimal um die Ecke einen Lieblingssong gepostet!) Am schlimmsten ist es aber, wenn althergebrachte Gedankenlosigkeit als die neue Feinfühligkeit verkauft wird. Der Bauchnabel als Wohlfühlzone der Reichen.

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PS: Inzwischen kriege ich schon ab und an private Mails, in denen Kollegen und alte Freunde mir Sternchen schicken. Weia!

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