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Ich freue mich Jahr für Jahr auf den September. Das Ende der – war mal gelassener – Hysterie namens: der Sommer. Als sei ein Leben nur in Flip – Flops und kurzen Hosen zu ertragen. Vielleicht ist es das Alter, welches die überdrehte Hitze so nicht mehr mögen will. Ich mag es, wenn es regnet. Wenn es milder wird. Zwischen mir und der Welt. Wenn die Menschen auch mal in ihren Zimmern bleiben und ein einsamer Spaziergänger leuchtende Fenster betrachten mag. Und raten will, was dahinter passiert. Schwarz oder weiß. Traurig oder froh. Der September lässt die abgestorbenen Blätter noch einzeln auf die Erde rieseln. Als Bub in Baden – Württemberg begann für mich das neue Schuljahr stets nach dem ersten Septemberwochenende. Ein letztes Bad im Bodensee und nach Hause geschlurft über das frühe Laub. Traurigfroh. Ich freute mich auf die nächsten Buchstaben. Auf die Zahlen weniger und die Reagenzgläser kaum. Das Licht machte sich rarer und in Dämmerung oder gar Dunkelheit zur Schule zu radeln fand ich immer abenteuerlich. Nun, sagen viele, würden die Tage kürzer. Als gehöre die Nacht nicht zu einem Tag. Auch ein Septembertag stellt 24 Stunden Lebenszeit zur Verfügung. Man nähert sich der Tagundnachtgleiche. Entspricht meiner Sichtweise auf’s Leben. Unoptimiert, jenseits allen garantierten Glückes. Nichtsdestotrotz oben ein Bildchen vom Sommerbeginn dieses Jahres, der eigentlich ein Frühlingsende noch war. Wahrscheinlich muß ich mir ein Land suchen, welches zweimal den Frühling und zweimal den Herbst zu bieten hat. Oder ist das die Reise in die Vergangenheit? Oder die Sehnsucht dem Land der Extreme und Zuspitzungen zu entfliehen? Dem Land in dem die Klagen und das Klagen regieren und Gespräche vor sich hindümpeln in beliebigen Beleidigtkeiten?
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Möchte mich in aller Form bei den Herren Mahler und Budnikowski für die kompetente Sommervertretung bedanken. Und der Liebsten für die Photos hier. Nun das Lied zum Monat. Wie viele Varianten zu entdecken wären?
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