Wo ist die Zeit? / Ohne Zeigefinger

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Park / Kerpen / Rheinland / Zwei kleinere Hände mit Inhalt / 8. Oktober 2023

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Eine ehemalige Fabrikantenvilla zwischen Kölle und Aachen gelegen. Paar Kilometer weiter liegen die gigantischen Narben, welche der Tagebau Garzweiler hinterließ und hinterlässt. Großartiger Film dieser Tage. Zwischen den Kriegen – Welchen Kriegen bitte? Fragt der Säzzer! – war diese Villa so eine Art Hebammenstation, wo u.a. – ohne Namedropping kommt man leider nicht mehr aus – Little Stockhausen betreut wurde. Nun befindet sich die Villa im Besitz eines selbstbewußten rheinischen Fabrikanten. Macht Regale. Jetzt auch Kunscht. „Maache mr ne Ussstellung jedes Johr. Dat arme Schwein vun Künstler muss jo och leeve.“ Frei zitiert.

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Ein eben eingeschultes Mädel aus der nahen Verwandtschaft zwischen ihren in Sachen Kunscht eingespannten Eltern. Man redet meist mit dem Mädel, das gar nicht blöd, aber jung, als sei sie in Sachen Wissen about Kunstgeschichte zwischen drittem und sechstem Semester angesiedelt. Ist der Lütten jedoch drissejal. Sie will mit ihrer Tante nur durch den weitläufigen Park rennen, sich gegenseitig Flummies um die Ohren schmeißen, am besten, daß die der Gegenüber aka „Onkel“ nicht fangen kann. Dann Kastanien sammeln. Und um das „Schloß“ stürmen. Die Tante abhängen. Der „Onkel“ muß aber die Zeit stoppen. Die Eltern des kleinen Irrwischs derweilen tiefgründelnd ob der Kunscht. Wie mein alter Freund Thomas aus Kölle es benannte: „Wichtich! Wichtich!“. Oder „Hurz“?

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Es wird rumgejagt. Die Gebüsche erkundet. Alle Wege im Park müssen einmal abgegangen werden. Quatsch. Abgerannt. Abgestürmt. Man sucht und findet. Man baute ein paar kleine Altare. Den schönsten aka ambivalentesten Altar musste man ablichten. Dafür sind Tanten ja da. Findet sich eben alles. Voll labern muß man die also nicht, die lütten Feger. Dachte ich so leise vor mich hin. Die „Großen“ standen derweilen verständnisvoll nickend vor der Kunst, die ihnen nichts erzählte, nichts erzählen konnte, da der betuchte westgermanisch große Kleinbürger eh meist nur den Gesängen seines etwas verknitterten Egos lauschen kann. Aber die Kunscht! Aber die Moral! Aber das Aber! Trotzdem + jedoch: der halve Hahn war lecker. Für lau. Jenau. Und natürlich habe ich nicht recht.

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Flummies Kastanien Rinden

Lommer se selver finden

Un den Kraaten

Weniger raten

Und den Zeijefinger aff

Alaaf

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Glück auf, Kleene. Die Erwachsenen sind auch nur Besserwisser. Frage die Oma und den Opa. Die haben es bald hinter sich. Und wissen es … Fuck! Meine Tastatur reagiert nicht mehr! … (schreckliche Geräusche, die der Leser leider nicht hören kann, da kaum beschreibbar!) … Zu späääääät …

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PS: Aus der Ohnmacht grüßt der Schreiber dieser Zeilen. Da hat ihn doch ein Flummie am Kopp getroffen. Oder war es eine Kastanie? Fragen Sie Roland den Kaiser oder Franz die Lichtgestalt Adorno. Die Apotheker streiken noch.

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