Immer wieder Sonntags …

… ein kleines Stück Dylan zum Frühstück

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Seit ein paar Wochen jeden Sonntag – ok, fast jeden Sonntag und wenn ich Lust und Zeit habe und nicht meinen Gemüsegarten gießen muß – ein kleines Stückchen Bob Dylan zum Frühstück. Frisch verwurstete Texte. Oder altes Material. Eigener Mist. Fremder Mist. Fundstücke. Auch das alte Brot muß man essen. Auf geht’s. Fast jeden Sonntag. Fast ist mehr als nüscht.

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Lalala

Lalalalalalala

Lalala

Lala

LaLaLaLaLa

usw

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Der Mann welcher in mir wohnt übernimmt so gut wie alle Pflichten

Und als eine Art Entschädigung wird er weniges fragen wollen

So eine Frau wie Du

Habe ich benötigt um zum Mann in mir vorzudringen

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Gewitterwolken stapeln sich auf meinen Türschwellen

Das ist mir alles zu viel ich schaffe das nicht mehr denke ich zu oft

Eine Frau gestrickt wie Du

Und ich finde vielleicht den Mann der in mir wohnt

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Aber, ja, dieses wundervolle Gefühl

Einfach zu wissen, Du bist da

Und mein Herz torkelt vor sich hin

Vom Zehenspitz bis an die Ohrläppchen

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Der Mann welcher in mir haust möchte nicht so gern gesehen werden

Wahrscheinlich nur weil eine Maschine mag ich nicht werden wollen

Also sagte ich ja zu einer Frau wie Du

Um zum Mann der in mir wohnt vorzudringen

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Lalala

Lalalalalalala

Lalala

Lala

LaLaLaLaLa

usw

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PS: Nachgedichtet für die wunderbare A. STRIKE!!!

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Die Radieschen von oben betrachten

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So. Lange genug sich im Virtuellem rumgesuhlt. Gewiß auch aus Spaß an der Freud‘ und mit einigem Erkenntnisgewinn, aber die Not, welche der Motor war, sollte nicht verschwiegen werden. Jetzt wo es wieder Pläne gibt, erste Treffen mit richtigen Menschen in richtigen Biergärten, bald erste musikalische Proben in einer Datsche und nicht vor der PC – Kamera, im Juli sogar zwei Livegigs mit richtigen Zuschauern, erste kleine Reisen anstehen, dienstlich wie privat, ist es an der Zeit die Labberbude, die ja auch die Gefahr des sich ständig im Kreisdrehens und der permanenten Wiederholung birgt, eine Zeitlang zu schließen. Man mag ja nicht als Derwisch enden. Turn turn turn. Und das Gemüse – siehe oben – dreißig Quadratmeter auf der Hardt bei Gießen, das möchte ja auch bitte bevatert werden. Und die Steuererklärung gemacht. Und sich wieder an Menschen aka die Welt gewöhnen. Noch so ’ne Aufgabe. Und sich der latenten Gefahr namens Altersbitterkeit stellen. Wie sprach der Meister zu Konschtanz?

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„Alright so … We gotta go now… we got places to be and things to do.“

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Aber ich komm wieder, keine Frage. War mir eine Ehre und bis die Tage.

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Ein kleiner Überbrückungsdylan so long. Nachdichtung folgt.

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Immer wieder Sonntags …

… ein kleines Stück Dylan zum Frühstück

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Seit einer Woche jeden Sonntag – ok, fast jeden Sonntag und wenn ich Lust und Zeit habe und nicht meinen Gemüsegarten gießen muß (mußte ich heute) – ein kleines Stückchen Bob Dylan zum Frühstück. Frisch verwurstete Texte. Oder altes Material. Eigener Mist. Fremder Mist. Fundstücke. Auch das alte Brot muß man essen. Auf geht’s. Fast jeden Sonntag. Seit einer Woche.

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„Komm ich hier irgendwie raus?“ fragte der Glücksspieler den Taschendieb.

„Wir sind doch alle meschugge, ich komm‘ überhaupt nicht mehr runter.

Anzugträger saufen mir meinen Wein weg, durchgeknallte Bauern pflügen mein Gemüse unter die Erde

und anscheinend hat niemand mehr eine Ahnung davon, daß irgendwas noch einen Wert haben könnte!“

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„Reg Dich ab, komm runter!“, antwortete der Taschendieb mit sanfter Stimme.

„Wir sind nicht die einzigen die spüren, daß das Leben nichts als ein fader Witz ist.

Aber wir zwei haben das doch hinter uns und unabwendbares Schicksal ist das auch nicht.

Also, laß uns kein verlogenes Geschrei anstimmen und wir müssen auch bald ins Bett.“

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Auf den Wachtürmen stehen kostümierte Prinzen, schauen in die Ferne.

Frauen kommen, gehen, kommen und kommen und nacktfüßige Schnorrer auch noch.

Ganz da hinten, weit weg, sehr weit weg, heult eine Wildkatze.

Zwei Reiter nähern sich. Der Wind wird zum Sturm. Hörst Du das?

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PS: Vor fünf Jahren. Erster Gig mit laufender Kamera. Der Opener. Zu aufgeregt den Gitarrengurt ordentlich zu richten.

bagatelle sechsunddreissig oder das waschmaschin*ius*a*um antwortet

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Traf gestern auf der Straße eine alte Waschmaschine

Ein harter Tod hatte sie ereilt

Aber sprechen konnte sie noch und ich

Fragte also was geschehen sei und sie antwortete

Leise so leise wie sie einst nach dem letzten

Schleudergang so leise

Was geschehen sei hatte ich also gefragt ach immer und

Immer ein langes Leben lang rotierte und rotierte ich

Bis achthundert Umdrehungen pro Minute

Um meine stets rotierende Mitte

Die freundliche Antwort

Und dann hätte es sie

Zerrissen flüsterte sie und ich fragte

Diese Teile diese zwei Teile da wenn man sie zusammenfügte wieder

Ob vielleicht dann

Nein nie denn in zwei Geschlechter sei sie zerteilt nun

Sogar in deren dreie nun ein kleines Diversum noch läge in der Mitte

Ob man mit Sternchen zwischen den Fragmenten Heilung

Eventuell wäre noch meine letzte Frage gewesen

Als die Waschmaschine sich endgültig totlachte und

Schrie

Ja der letzte Schrei der allerletzte ihrer wüsten Schreie

Man möge sich bitte bitte bitte entspannen

Und entfliehen den Bagatellen der Gegenwart zurück

In versunkenen Spaß

Eins bleiben

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PS: Widme die Bagatelle Elke Heidenreich und ihren aktuellen Einlassungen zur Sache Gendersprachhysterie. Muß man aber kuckeln nach im Netze. Während man unkorrekte Video gugge tue könne wolle. Esse eben Russenbrot. Gut lecker.

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bagatelle fünfunddreissig

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Gestern griff ich in meine Hosentasche

Suchte den Schlüsselbund trunken

Und fand lediglich

All die Lügen die ich mir im

Davonlaufen vor dem Leben

Dort hinein gelogen habe

Der Gürtel riß

Das Beinkleid rutschte

Und ein nackter Arsch grüßte

Den aufgehenden Mond

Bagatelle Donnerschlag

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PS: Warum haben die Finnen soviel musikalischen Humor? Rettet Wodka etwa den Verstand? Oder macht die Einsamkeit geselliger? Lob des langen Winters?

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Kinder an die Macht …

…. sang einst Grönemeyer mit einer Band in grausligen Klamotten.

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Eben schnitt ich die Hecke auf unserem Hinterhof. Belauschte dabei – die andere etwas lautere Seite – mit großer Freude folgendes Kindergespräch:

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„Hey, der heißt Gott!“

„Nein, mein Papa sagt der heißt Allah!“

„Nein, der heißt Gott. Das hat mein Papa gesagt.“

„Mein Papa sagt es heißt Allah!“

„Nee!“

„Doch weil Gott nämlich keine Freunde hat!“

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Habe trotz blühender Phantasieanfälle nichts dazu erfunden. Wir alten Säcke sollten den Nachfolgenden Vertrauen schenken. Die machen das.

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PS: Sollte jemand aus meiner Nachbarschaft auf dieser Seite landen und nicht einverstanden sein mit obigem Photo, dann ist das sofort gelöscht. Inschallah.

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bagatelle vierunddreissig

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unter den regenbögen

rasen wir hinweg

wegweiser ignorierend

abgebogen in einbahnstrassen

namens eigensinn

solange die kabel leiten

unser aller strom

weiter weiter

rollen wir

wohin auch immer

unter den regenbögen blinde zeiger nur

tickend

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PS: Damals in der Schule schrieben wir, will sagen mussten wir schreiben, sogenannte Bildbetrachtungen. Siehe oben.

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PS2: Dank und Kopierrecht für das Foto an die Liebste.

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bagatelle dreiunddreissig / strange lenz

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ich bin der komische frühling

dieses jahr

bin ich der komische frühling

ich bin der komische vogel

dieses jahr

bin ich der komische vogel

unter meinem flügel

bleibt der winter warm

und das ist gut

so soll es auch bleiben

tanz du doch

du tanz doch

von mir aus

tanz du doch

mit dem licht

lass mir die nacht

und nimm deine schönheit

nimm sie wieder mit

dir deine schönheit

und dieses lachen

lach es doch am tag

wenn ich schlafe

und kalt bleibe ich

kalt vor deiner

schönheit

kalt

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(gießen, wahrscheinlich im mai 2003, der auch ein kalter war)

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