„Somebody is out there beating on a dead horse!“ (Bob Dylan)

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Toreinfahrt Schloß Büdingen / 11. Oktober 2024

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Ausgeweidete Hirsche erschießen

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Hirsch heißt ein Mann

Mein Vater witzelte

Nun Sohn sprich diese Worte schnell

Er kitzelte

Sekundenlang lang mein kleines Hirn

So dunkel und dann hell

Die Hand schlug staunend vor die Stirn

Die eigne

Ein Wort ist nicht dasselbe Wort

Fort mein Sohn

Nun bin ich fort

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Zähl die Enden einer Seite

Und addier‘ zusammen sie

So benennt man dieses Vieh

Viel größer als ein Achtzehnender

Wird er leider nie

Doch wir hängen sie erledigt

Aufgebrochen

Schon lang‘ nicht mehr am Tod gerochen

An die kahlen Wände

Aufschub uns’rem eig’nen Ende

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Man dekoriert die alten Sagen

Mit ängstlich hochgeklapptem Kragen

Schießt den Kirschkern auf des Hirsches Schädel

Und erntet Jahre später

Vom Schädelbaum

Man glaubt es kaum

Seinen längst entträumten Traum

Und backe backe Kuchen

Bleib uns nichts als Fluchen

Ein Weidmanns Heil

Die Kirsche fern

Man hätt‘ so gern

Man hätt‘ so gern

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Hatten wir die Ehre

Entladen wir die Maulgewehre

Lassen tote Pferde ungetreten

Gib mir nur soviel

Daß ich kann beten

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(gießen heute / morgen nach nürnberg / den meister gucken / ein letztes Mal?)

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„Ich bin nur ’n armer Hund, aber bin ich wirklich von der Leine los?“ (‚Gundi‘)

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Irgendwo in Thüringen / Früh los in den Nebel hinein / Später Sonne / 9. Oktober 2021

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Und Lots Weib drückte die Taste FORWARD

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Und da die einen den Hals verdreht

Auf der alten Schaukel schwingen zurück

Höher das geht doch noch höher

Angefeuert und unterlegt mit einem Beat aus dem geplünderten

Plattenschrank älterer Geschwister

Und jetzt spring spring doch du du

Feigling ist mancher vor jeglicher Zuversicht

Das unendbare Kobaltblau jenes einen Sommers

Beschreien wollend

Dem ewigen Pflaumenbaum nachschmecken

Unter dem der eingeschlafene Hund jaulend den Blues

Halte mich noch einmal so

Wie du mich niemals

Aber ich es doch erinnere

Da dann holt Lots Weib

Eine erfahrene Braut etlicher Sehnsüchte

Ihren Kassettenrekorder aus der Umhängetasche

Den sie unablässig besprochen von den Stunden einst

In Sodom und Gomera

Und drückte fast entschlossen

Die Taste VORWÄRTS

Geht ab

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(gießen / heute / es regnet und regnet und regnet / erkältet / nachsinnen / gefährdete tage sind solche tage / in den gassen trifft man auf die klageweiber)

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„Alle wissen wo es lang geht. Aber keiner weiß warum. Dumm. Dumm. Dumm.“ (Gerhard Gundermann)

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Aach / Aachquelle / 20. September 2024 / Foto: A. Haas

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„Ambiguität bezieht sich auf eine Situation, in der ein Begriff, eine Aussage, ein Satz oder eine Handlung mehrdeutig oder mehrdeutig interpretiert werden kann. Es handelt sich um eine Unklarheit oder Zweideutigkeit in der Bedeutung von Wörtern oder Ausdrücken, die zu Verwirrung oder Missverständnissen führen kann.“ (Dr. Google)

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„Wir sollten die Grenzen des Sagbaren soweit wie möglich ziehen.“ (Die Autorin Mithu Sanyal in einem Gespräch mit dem SPIEGEL, in dem sie als Schriftstellerin mit ‚Vibrationshintergrund‘ vorgestellt wird. Im Rahmen wohlwollender Ambiguität schlittere ich gerne in die Fettnäpfchen unter den Gürtellinien, die man gelegentlich besucht hatte. Nicht unfreiwillig, sondern bewußt.)

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Auf der Hinreise in alte Heimaten machten wir unlängst kurze Rast an der Aachquelle. Fahr da bitte ab. Was suche ich dort? Behauptete Erinnerungen. Erinnerungsnebel. Schleier. Gewiß: mit den Eltern dort gewesen. Später mit alten Freunden. Eine Freundin auch? Schatten nur. Heute mit der Gemahlin. Ja. Dieses Wort kann man noch tippen. Ambiguität rules ok.

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Immer noch aber lebt diese meine alte Faszination. Da versickert irgendwo oben auf der Alb, der schwäbischen, heimlich Wasser aus der Donau, die kaum ihre Quelle verlassen hat und kommt hier unten hinter Engen wieder raus. Als Nichte der alten Tante Donau. Heißt jetzt aber Aach. Oder Ach? Oder gar: Sieh an, sieh hin? Wo kommt das alles her? Wo will es alles hin? Leider hatte der charmante und sehr alte Biergarten an der Quelle Ruhetag.

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Die Donau ist ein sehr langer Fluß und mündet ins Schwarze Meer. Die Aach hat nur 14 Kilometer vor sich nach ihrem möglicherweise sie selbst überraschenden Auftauchen und ergibt sich dann dem Bodensee und die Nordsee wird ihr Schicksal. Die Donau scheint ein intelligenter Fluß zu sein. Sie kann abgeben. Will sich nicht entscheiden. Für das eine Meer. Ihren Tod.

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Lob der Ambiguität

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Standpunktig und so

Steht der alte weiße Punk

Tag für Tag und pinkelt seine vermeintliche Freiheit

Faschos auf die Fresse

An die Wände

Vor meinen Fenstern

Der ich ihn selber trunken gerne als AfD-Sympathisanten beschimpfe

Da meine Wütungen mäandern

Und ich genug zu tun habe

Auf der Drehscheibe meiner schwindenden Gewissheiten

Mich zu halten halbwegs

Aufgerechtig gegen die Fliehkräfte

Ein unsichtbares Komma hier gesetzt

Die versickernden Traumgebilde

Und meine eigene Dummheit

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(gießen / eben / nach lektüre des SPIEGEL im cafe, wo zwei adipöse kids – zwischen 13 und 15 – am nebentisch glänzend schwitzend gigantische Burger in sich hinein stopfen / mein mitleidiger blick ist eine lüge / morgen wieder anders)

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„Es ist schon komisch, wie sehr die meisten Menschen die Toten lieben. Wenn du erstmal tot bist, hast du dein Lebtag ausgesorgt.“ (Jimi Hendrix)

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Frühe Nacht / Blick über den See / 20. September 2024 / Foto: A. Haas

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Über Überlingen gegenüber / Heimatlied 1

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Als meine Frau aus dem Fenster blickte und drüben

Über dem westwärts zeigenden Finger

Des alten Sees dem gletschergefurchten

Eben noch im letzten Hell hatten wir den Teufelstisch

Nicht gefunden

Über steil verregnete Wege nach unten

Ausschau haltend

Links und rechts

Behauptete ich wie es meine Art

Den roten Mond in unerwarteter Größe

Den sie die

Meine Frau

Erblickt hatte

Nicht als einen roten Mond zu sehen

Es handele sich um das Observatorium das drüben

Über Überlingen gegenüber scheine durch die Nächte

Damals schon und immerdar

Was ich wissend stets von hinten her

Eitle Gewißheiten

Bis die vermeintliche Sternwarte rutschte in die höheren Himmel

Strahlend und schwindend an Größe

Und ich erkannte wie der rote Mond sich wenige Minuten nur

Sekunden wohl gesetzt hatte vor meinem Auge

Auf die Kirchturmspitze am Ufer

Drüben über dem See

Über den wir blickten

Als Ausblick in zukünftige Welten

Aber

Jetzt da die Nacht uns beehrte

Ein Trugbild meines dröhnenden

Wissensgepolter

Ein ewiges Beginnen

Blieb und der unruhige Schlaf

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(Burghof Wallhausen / Ende September 2024)

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„Ich will alles anschauen, die Augen umherstrielen lassen, Gesichter nehmen, mich sekunden – minutenweise verlieben.“ (Beat Brechbühl)

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Prag / Vyserader Friedhof / 29. Oktober 2012

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Vom Ende des Unbändigen

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Vor der Zeit die Handschellen angelegt

Särge ausgepolstert mit Gewissheiten

Den Boden der Tatsachen frisch gefeudelt

Festgefußt schwankend

Lass mich heute leiser lügen von meiner Freude

An den Geysiren

Wenn sie unerwartet

Wer hat an der Uhr gedreht

Warum meine eigenen Finger mir in den Rachen stecken

Maßlose Träume zu erbrechen

Keine fremden Figuren nachtanzend mehr

Wenn der Ball ins Tor springt

Werde ich unbändig bleiben wollen

Und sei es nur den einen kurzen heißen Winter lang

Schneeschippend

Meine Hemden bügelnd und

Die Zeitungen zurückgefaltet

Als seien sie ungelesen

Hatte ich mit kalten Fingerspitzen

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(es vermischen sich gießen heute und sommer 1990 sowie winter 2021 / der beste aller torbejubler unten, der nur einen sommer lang flog / ab in den süden)

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„Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen.“ (Herbert Zimmermann)

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Heute / Hinterhof in Gießen

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Tupperware pleite. Die Party sei vorüber. Diese Party, während der man in trauter Runde beschloß, dieses und jenes was im Laufe der Zeit zu stinken beginnt, in geruchsdichte Plastikbehälter zu tuppern. Oder dieses und jenes, vom dem man sich nicht trennen kann, dasselbe angedeihen zu lassen.

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Irgendwann begann es. Mütter. Schwiegermütter. Gattinnen. Geliebte. Ein jede mit diesen Plastikteilen in der Hand. Viele von diesen Teilen in ihren liebenden Händen. Farblich aufdringlich. Ich dachte stets, wäre ich Lebensmittel, da drin wollte ich nicht übernachten und alt werden. Habe gerne heimlich so ein paar dieser Objekte entsorgt, doch dann grinsten am nächsten Tag mich schon wieder drei neue Teile im hoffnungslos überfüllten Kühlschrank an. Manchmal ist man chancenlos.

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Die gute alte Party ist eh schon lange vorbei. Nicht jedoch die Sehnsucht danach. Was gestern war, habe ich zwar nicht vergessen, aber in der Tupperware, im Kühlschrank kann es noch ein paar Wochen vor sich hin warten. In sich eingeschlossen. Auf Wiedervorlage hoffend. Und wenn ich das Geraffel dann doch noch wegschmeissen sollte, habe ich den verschimmelnden Erinnerungen zumindest eine letzte Chance gegeben. Die schwäbische Hausfrau in uns allen lebt.

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Das Tor von Rahn. Die Mondlandung. Woodstock. Mehr Demokratie wagen. Stammheim. Birne. Die Mauerspechte. Es gibt nur ein Rudi Völler. Der zweite Turm stürzt ein. Hindukusch. Wir schaffen das. Ihre aller Einlagen sind sicher. Das darf man wohl doch noch sagen dürfen. Es ist nur ein kleiner Picks. Die Brandmauern. Von Jericho? Darf man gesichert so nennen müssen.

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Die Tapperwehr und aus den Kühlschränken des Vergessens

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Der Fisch in Zeitungsfetzen stinkt

Der Käse ein Vergleich der hinkt

Liegt neben faulenden Tomaten

Doch wer schreit auf

Sie dürfen raten

Es ist die Pfütze die vergor’ner Quark versendet

Neben dem ein Stückchen Wurst verendet

Das schon vor Wochen ward erstanden

Im Urlaub einst in fernen Landen

Weil da Erinnerung noch glimmte

Selbst wenn kein einz’ger Tag dort stimmte

Überein mit den alten Gesängen

Die müde nun im Kühlschrank hängen

Von Plastik liebevoll umschlossen

Im Gemüsefach noch ein paar Genossen

Die nicht die Tapperwehr am Stinken hindert

Das Kotlett mit dem Müsli tindert

Was währe nun des Reimes Klammer

Die gute alte Speisekammer

Oder lediglich erstehen

Was für heute reicht

Denn übermorgen gibt es nicht

Verzicht auf Vorwärts

Nicht aufs Vergessen

Was auf den Teller kommt

Das wird gegessen

Auf

Auf

Aufbewahren

Nur die wirklich klaren

Ja was?

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(gießen / heute / jetzt wieder sommer / die nächsten tage am bodensee / mal schauen, wie und wo und was man so mitnimmt und später aufbewahren mag)

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„I’m crossing the street to get away from a mangy dog / Talking to myself in a monologue.“ (Bob Dylan / Highlands)

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Ein Schaufenster / Beeskow / Brandenburg / Juli 2014

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Erklärtext machen? Schrieb ich ja gestern von. Ok! Weil ja auch Saskia Ricarda Lindner stets die Wahlergebnisse mit dem gesichert durchdachten Floskelsatz „Wir müssen unsere Politik besser erklären!“ erklären, sehe ich mich heute auch in der Lage zu erklären, was hier manchmal so steht und sogar, wenn man es nicht liest, es nicht versteht. In kleinen Dosen jedoch.

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Mangy? Mangy ist Englisch (Ach nee? Gruß vom Säzzer) und wäre zu übersetzen mit räudig oder schäbig oder von der Krätze befallen.

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Der Reim zum gestrigen Tag. Leider bisserl traurig auch. Begegnungen.

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Als wir begannen Straßenseiten zu wechseln in Sackgassen abbiegend

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Mit meiner Angst ich schlendern ging

An einem kühlen Morgen

Der Sinn stand mir nach Einsamkeit

Besingend meine Sorgen

Statt Heiterkeit nur Darmverschluss

Die Backen eingefallen

Der Sensenmann klopft an die Tür

Und ich kann nur noch lallen

Meine Lieder schenk‘ ich noch

Dem eigenen Gehörgang

Weil mir die Welt zum Rätsel ward

Wen darf man da belangen

Das Schwert zu schwingen lernt ich nie

Doch triller gern den Abgesang

Und schlender weiter

Aber tät es gerne heiter

Am liebsten ohne Angst und Bang

Nun denn

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Schon wieder dieses Morgen

Schon wieder neue Sorgen

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Fick die Waldfee

Mein guter Freund

Und atme ein und aus

Das Leben wirft dich

So oder so

Zum Fenster raus

Von jeder deiner Straßenseiten

Zu früh vielleicht

Oder bei Zeiten

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(gießen heute / über den tod und die nicht mögliche vermeidung nachdenkend wie immer / warum bin ich nicht pastor geworden / starke und wärmere winde draußen / die letzten tomaten geerntet / alles gut / das war die binse zum tag)

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Texte und Lieder auf Autobiographisches zu reduzieren? Kann man machen. Meint der Dylan sich selbst, wenn er singt? Zweifel ich mal. Schlendern. Flanieren. Zufälle. Die Bücher nicht zu Ende lesen muss erlaubt bleiben.

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„Es gibt aber auch Winde, die man vergebens in einem Nachschlagewerk sucht: der Gegenwind, der auf Wiedervereinigung hofft und nicht weiß, dass entgegengesetzte Winde, die aufeinandertreffen, den Wirbelwind auslösen.“ (Hanns Cibulka / Dichter aus Gotha)

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Heute morgen auf einem Schreibtisch in einem Büro zu Gießen

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Gestern ein überraschendes Treffen von Menschen aus meinen sozialen Umgebungen erlebt. Menschen, die sich nicht alle untereinander kannten und dennoch nach kürzester Zeit seltsame Querverbindungen feststellen durften. Hat meine oft despektierliche Sicht auf Heimat aus den Fugen geruckelt. Heute nachdenken drüber. Morgen mehr. Solange ein Reim.

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Wenn die Kuchen die Tomaten verfluchen

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Es lagen fünf Tomaten alle rot und rund

Neben dem Zitronenkuchen in frühster Morgenstund‘

Es protestiert vernehmlich unser Kuchen

Tomaten ihr, was habt ihr hier zu suchen

In meinem Frühstückskasten

Hier ist kein Platz zu rasten

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Da Tomaten kaum mehr erröten können

Dem Kuchen so sein lautes Wüten gönnen

Und weil halt im Kasten war kein Brot

Und so die Not

Den Versuch gebiert

Und weil der meistens nur verliert

Was sonst noch möglich ist

Wenn er Korinthenkacker ist

Das riefen die Tomaten

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Der Kuchen schwieg

Stellte aber ächzend sich drauf ein

Irgendwann werd‘ ich geteilter Kuchen sein

Und zittert vor dem Messer

Umsonst wahrscheinlich

Besser noch ein Teilchen

Denn letzter Krümel

Warte, warte nur ein Weilchen

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(gießen / eben / morgen dann der erklärtext dazu)

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Solange noch ein Lied.

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