„The Thrill is gone!“ (B.B.King)

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Ersatz für eine gute alte Kifferbank / Bodanrück / August ’20 / In der Tüte unten links Herr Mahler

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Narrenbehandlung

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Wenn es mich nicht mehr juckt

Man sich lediglich ab und an kratzt

An den stillgelegten Testikeln

Die gepresst werden von gepackten Koffern

Auf denen ich ausharre laut singend

Alle Aufbrüche vermeidend

Aber die Moralhitparaden hoch und

Runter buchstabierend auf der Suche

Nach den Verletzbarkeiten und ich

Ein Stellvertreter meiner Schäden

Profund und blind jubelnd bleibe

Opfer meiner Narben

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Letzte Nacht viele Hunderte

Mit Tüten in der Hand

In den Wiegen immer noch schaukelnd

Mutlos befreit

Durch eine Vergangenheit geadelt

Breit leider nicht die Brust

April April

Man legt sich selber rein

Freudlos

Ins gemachte Bett

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(gießen / heute lese ich bei der physiotherapie auf einem plakat narrenbehandlung statt narbenbehandlung / uli hoeness hatte unlängst sich öffentlich über fliegende punkteraubende tennisbälle beschwert / dann musste er sehen im stadion: für euren scheiß-fußball seid ihr doch selbst verantwortlich, uli / selbst das kiffen ist inzwischen eine langweilige und verantwortungsfreie veranstaltung / den walldorf-schülern und den moral-pianisten sei dank / regnet es noch oder schon wieder in saarbrücken / wurscht / alle lüste flachen sich halt mal ab / in würde hoffentlich / auf alten bänke sitzen später neue)

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„Mal ganz ehrlich! Wie ist es Dir damals gelungen, aus dem Mülleimer rauszukommen?“ (Il mio nome è Nessuno)

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Hafeneinfahrt / Sami / Kefalonia / Auf nach Ithaka / Juni 2023 / Foto: A. Haas

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Rede des Odysseus am Grabe eines alten Widersachers

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Hier stehen wir ins Grab zu legen

Den göttlichen Polyphem

Zu schließen sein Auge

Welches weder rechts noch links blind

Ich selbstgerecht in Not gepfählt

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Keiner zog schneller als er

Nur einer

Niemand

Werden wir meißeln

In den Stein

Über seinem zerfallenden Leib

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Oft trifft es einen

Gerade auf der Straße

Auf der man

Vor seinem Schicksal flüchten wollte

Das war nichts Neues für Ihn

Den Zähler seiner Schafe

Aber für mich

Der ich ihn verhöhnte

Penelope so warten ließ

Lange zehn Jahre

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(karwoche / die klagewoche wie sie heißt / warum heute tanzen wollen müssen / xabi alonso bleibt / gut so / es regnet und regnet manchmal nicht / wenn man mal alte western schaut / unten der andere junge mit der mundharmonika)

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„Die Zisterzienser sagen, dass man sich nicht seiner Verzweiflung hingeben darf. Das nehme ich mir sehr zu Herzen.“ (Karl-Markus Gauß)

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Gießen / Botanischer Garten / Palmsonntag / Foto: A. Haas

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Lob des Alltäglichen / Versuchsanordnung

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Statt sich zu versaufen

Vor lauter Warten

Auf himmlische Chöre und Lobpreisungen

Mag es ausreichend werden nach dem Zähne putzen

Den Tag zu begrüßen

Nicht als Feind

Und die Klinke nicht zu verwechseln

Mit dem Schloß

Hoffen wir

Ohne Gewähr

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(gießen heute / eben hagelgewitter / ostern vor den türen / weihnachtsgeschenke eines alten freundes gelesen in den letzten maladen aua-tagen zwischen wartezimmern, ergo- und anderen therapeuten / eine entdeckung / danke bester thomas / der franke sagt dann: passt scho / in diesem sinne: siehe unten)

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„Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen.“ (Karl Valentin)

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Waschwand vor einer der vielen beeindruckenden und besuchten Moscheen / Istanbul / März 2012

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Die halbierte Pommesgabel und andere Scheinreligiösigkeiten

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Warum den Finger richten in die Höh‘

Statt das Haupt senken

Auch wenn Hand und Fuß gewaschen vor dem Gebet

Oder der pralle Klingelbeutel

Eine Wahrhaftigkeit besingen soll

Die Götter tanzen nicht auf der Agora

Lediglich die Götzen sind es

Und die Heimatlosen

Ein Glauben atmet hinter der

Ikonostase erstmal

Durch und

Hält sei Gosch

Gott scheißt auf große Geste

Mein bekennender Zweifel

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(gießen vor ostern / immer noch beten wir die lächerlichkeiten an / pastor reichelt gegen imam rüdiger / real ramadan gegen dfb kreuzabnahme / am wochenende dann bayern gegen borussia / leiser leben plus lauter schweigen vielleicht / zwiebelschalen sammeln / eier färben / ab und an den bart abnehmen / und die hostien in den whiskey der feinde tunken / notfalls chai)

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„Mach mal das grosse Licht an!“ (Wie Torsten Sträter seine Mutter zitiert)

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Hamburg / Hafenkneipe / September 2021

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Dimmergedanken

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Es muss doch einfach möglich sein

Wenn das Wünschen

Es muss doch einfach möglich

Mach das grosse Licht bitte aus

Wenn ich versuche mich zu erinnern

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Es muss doch gestern möglich sein werden

Wenn die Wünsche einfrieren

Und wir vergessen könnten

Wo ist der Lichtschalter

Freundliches Zwielicht

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Es muss doch morgen möglich gewesen sein

Ohne Selbstvergewisserung

Es muß doch einfach nur

Möglich

Werden gestern

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(gießen heute / hübsche fotos von macrons bizeps allenthalben / hau den lukas für eitle / morgen wird nagelsmann dessen bodentruppen besiegen wollen / darf deutschland weiterkiffen / das gesetz wird wohl gelagert werden müssen / da wir über keine tiefkühltruhe verfügen in unserem bescheidenen haushalt wird es schwierig / vor allem mit dem einfrieren von dem und diesem und den kriegen / osterlämmer muss man eh frisch verbraten / goethe – the show must go on – auf dem sterbebett fordert mehr licht / weniger vielleicht / dunkel wird es von allein)

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„Auch ich habe in den Kneipen gesessen und mir das Maul zerrissen, ungezogen und überheblich!“ (J. Flimm)

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Auf einer der Bühnen dieses Landes nachdenkend beziehungsweise so tun als ob Kopf noch auf

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Es war schon längst vorbei als es begann

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Als hochroten Kopfes der Theaterleiter die Klause

Wie man manchen Theaterabsturzkeller einst nannte

Stürmte und stürzte an den feuchten und lauten Tisch

Des aufstrebenden gutaussehenden Jungdarstellers

Der seinen Hintern den Fernsehsendern zugewandt

Wo er Jahrzehnte später nur noch rumpilchern sollte

Und der Theaterleiter Schabau und Kölsch im wuchernden Bart

Schrie den Finger streckend nach unserem Tisch

Wo wir billig eingekauften Theaterlehrlinge mit Stolz gefüllt mittranken

Da wir eben am Rande der kleinen Großstadtrampe Texte sprechen durften

Schrie er: Leev Jong mit jedem dieser Buben kann ich dich ersetzen jederzeit

Und da unsere wackeligen Wirbelsäulen sich reckten gen große Rampe

Ein Kranz Kölsch an unserem Tische unser peinliches Schweigen begoss

Den der Theaterleiter mit lässiger Geste geordert und Yamas

So verkroch sich in den noch funktionierenden Furchen meines Hirns

Ein Gedanke der diesen Verlust schon vor der Zeit besingen hätte können

Und es nicht tat

Nach über vierzig Jahren jedoch neben dem Herzen tickert

Prostituierter ohne Reue der ich einer war

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(gießen döst vor sich hin und die bewohner dösen mit / so do i / vielleicht kauf ich mir dat buch / morgen mehr / es triggert eben so vor sich hin)

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„Ich benehme mich ganz natürlich, ich sage nur, was ich denke, und tue, was ich sage. Das ist so normal, dass es andere anormal finden.“ (B. Reimann)

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Türkei / Nordzypern / Tatlisu / Main Street / März 2012

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Die Schildkröte und die Aprikosen

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Ein Mädchen saß am Hafen

Und blickte auf den Kai

Die Liebe tat noch schlafen

Sie käme dann vorbei

Jedoch gewiss nicht morgen

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Am Rand des Hafens ein leeres Cafè

Im Herz der Maid geschmolz’ner Schnee

Gebrüll und manches Nadelöhr

Bringt sie um den Verstand

Sehr wenig Geld und massig Sorgen

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Schildkröten haben sehr viel Zeit

Und fressen gerne Löwenzahn

Ihr Smutje kocht in Panama

Und sitzt auch morgen auf dem Kahn

Vielleicht dann vor Hawaii

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Aus sieben Aprikosen

Die rochen feist wie wilde Rosen

Braut‘ er für sie Schnaps

Und lässt die Buddel schwimmen

Sie wird bewacht von einem Hai

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Die Flaschenpost trotz hoher Wellen

Schwamm pflichtbewusst trotz mancher Dellen

Fernes Ufer fand sie nicht

Die Ebbe stark der Hai zu schwach

Der Smutje musste kochen die Maid sie blieb wach

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Der alte Betreiber des Cafès am Hafen

Hat lang schon aufgehört zu schlafen

Er seit Jahren heiß begehrt die Maid

Und in rechter Hand den Tee

Und links ein Kilo neuen Schnee

Trat er an ihren Tisch

Das wollt sie nich‘

Ich hatte eigentlich

Was anderes

Bestellt

Sie spricht

Ganz ohne Reim

Doch klar

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Ein Taxi bremst

Der Fahrer winkt

Die Maid von ihrem Hochsitz sinkt

Hinaus noch heute

In die Welt

Ab morgen wird es teurer

Immerhin ein Minicar

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Man fand vor Pellworm einen Hai

Gefüllt mit Aprikosen

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(fundstück / nordseestrand / buddelschiff / wo? / zwischen einst und gestern)

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„Es sind die Zeiten nicht zum Schlafen da!“ (Dieter „Maschine“ Birr)

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Damals als der Schlaf überraschend heftig nach uns gegriffen hatte im sehr warmen Frühling 2020

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Zeiten und Weiten

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Frage mich nicht

Meine Hand neben ihrem Knie

Was ich heute besser wüsste

Da ich wieder so handelte

Wie vor Deiner Frage

Wo steht unser Geräteschuppen

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Sperrstunde

Den Zapfenstreich mitträllernd

Den Rechen hinter mir herziehend

Wo nochmal war die Weitsprunggrube

Was klopfte der Specht

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In der Art eines Zen-Meisters

Rechte ich den Sand

Und grub aus den Absprungbalken

Man darf übertreten

Oder schreibt man

Ich rächte sich

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(gießen heute / vor vier jahren der erste lockdown / man nahm es gelassen / fast schon erfreut / christian streich hört bald auf / was für eine absurde nachricht / obwohl vorhersehbar / wann stirbt dylan / wann aber endlich lese ich davon, daß man wladimir trump kein staatsbegräbnis zugesteht / morgen mehr zur maschine die heute 80 und rostock / und oben am revers sogar noch der pin der deutsch-russischen freundschaft / weiterhin rund um die verluste rumtippen)

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