Damals: der traumdieb geht um

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in den nächten der stadt wenn die herzen unruhig sich in einen traurigen und hektischen schlaf pochen geht der traumdieb um.

wenn morgens die arbeitsmenschen sich mit müden gesten durch das graue gesicht fahren spüren sie genau daß ihnen etwas fehlt aber sie können es nicht benennen.

irgendwann in der nacht hat sich ihre hirnschale geöffnet und mit dünnen langen fingern hat der traumdieb die träume aus den köpfen der schlafenden gezogen.

sie würden die träume nicht verdienen sagt dieser so wie sie durch die tage rasen und alles rechts und links liegen lassen sollen eine strafe haben.

(köln / 24. juli 1981)

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PS: Da es so aussieht, als müssten wir Künschtlers noch eine längere Weile in unseren Waben verweilen und dort den Honig der Erinnerung von den Wänden schaben, wühlte ich heute Nacht in der Küche schlaflos in den Ordnern mit alten Worten, die ich unlängst wiederentdeckte und wunderte mich über den Kerle, der ich damals war. Es ist ein liebevolles Wundern. Manchmal schmerzlich, aber mit AHA. So klappt es mit der Rückschau.

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am winterteich / sieben

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Vor geschlossenem Fenster

Sternenlose Nacht

Regenglattes Pflaster

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Auf dem Fensterbrett ein Spatz

Keine Brotkrumen

Das Rumpeln der Müllabfuhr

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Ein Kranich fliegt nach Süden

Ein Paar streitet sich

Sturm zerrt am kahlen Baum

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Von der Ruhe des Teiches

Träumte mir gestern

Am offenen Fenster

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402 Frederick 94117/Afternoonsuite to J.

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I stir a pack of instant love poems into my cuppa tea

Sitting on the roof tryin`to find out whether i can carry around the FOG

stirring up the consciousness

White pages jump onto my face

„Make sure next fall will come!“

that`s what i hear me calling when i noticed myself

Did i come out of the kitchen?

Several moves, caught between books, cents and tired limbs

strange speech, a parade of dumb words i look at sitting on the ladder in your room

Once again i dreamt of the BIG blackout, last night

Addicted to the hills, pleasant surface senseless what keeps you alive, kissing

We smoked some sticks together and

the way we jumped on the busses, not that easy to forget

I loved the days floating by

Can you dig that?

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(san francisco / 08 / 25 / 1979)

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PS: Was man so findet in den alten Kisten. War ich also tatsächlich in SF? Ja, denn am Vorabend sah ich in Oakland dieses Konzert. Was man so findet in neuen Netzen. Unfassbar! Empfehle die Zugaben ab 1:07:00!

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PS2: Ich schrieb dieses Stück Text erst auf englisch, übersetzte es ins Deutsche, als ich es ins Tagebuch schrieb, da ich das Original an J. verschenkt hatte und habe es nun wieder zurückgesetzt.

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am winterteich / sechs

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Märzwinde im Februar

Die Augen offen

Das Herz möchte noch schweigen

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Märzwinde im Februar

Papier steckt im Schuh

Die Pläne ruhen im Schrank

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Märzwinde im Februar

Schmerzende Glieder

Ich stapelte Holzscheite

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Märzwinde im Februar

Nackten Zweiges Scham

Erwarte nicht den Jubel

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Van the Man: March Winds in February

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Das Sprungdebut oder der Reim eines arbeitslosen Ackergauls

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Ach vergeb’ne Liebesmüh

Zauberstab rührt Reimmenue

Dünselberg, Du bist kein Piz Palü

Laß blicken uns ins Tal

Bellevue

Auf der Hoffnung Avenue

Schreiten Hand in Hand. Perdu.

Lediglich zuckt Deja vu

Selten war es spät so früh

Zinnsoldaten halt! Salut!

Stolpere nicht Du Parvenü

Tanze nicht Spitze. Dein Tutu

Raschelt. Zu viel Denk – Atü

Blähen Dich wie ein Fondue

Es tut. Oh Lebensmüh’!

Reim leis’ dahin. Mal in Ecru.

Revue perdu? Perdu – Revue!

Bemerkung noch. Ein Apercu!

Gedicht, oh Rennpferd Dü.

Flott hottehü! Flott hottehü!

Dein Hals umschlingt ein fein Fichu.

Gedicht, oh Rennpferd.

Sprung – Debut.

(sommer 2015)

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Plückebeutels erste + letzte Büttenrede

oder: Merkenau, wie sie singt und lacht

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Wenn Pflückebeutel hinter sich gebracht

Den kalten Tag und für die Nacht

Bezieht die kahlen Schlafesbäume

Ereilen manchmal böse Träume

Ihn von Städten oder Auen

Auf die im Flug hinunterschauen

Er konnte wohl in diesen Tagen

Wie in die Lüfte stiegen Klagen

Ihm unter seine schwarzen Schwingen

Davon könnt er ein Liedlein singen

Die Klage ist ein Elixier

Dem Menschen wohl und darum hier

Ein Reim gereimt zur Fassenacht

Und dann Gut‘ Nacht Habt acht!

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Es klagt und jammert Deutscher Michel

Mal Reichkriegsflagge mit Hammer Sichel

Grün oder schwarz auch liberal

Ach wie schön war’s dunnemal

Lechts oder rinks es ist egal

Germanenleben, welche Qual

Es singen nicht nur Onkels, Tanten

Auch alle and’ren Anverwandten

Selbst Michaela klaget mit

Denn Klagen ist ein Quotenhit

Es netzen ein ins Jammertal

Die Medien sich ach so sozial

Auch Deutschlands Funk und Schlaugazetten

Nicht nur die trivialen Blätter wetten,

Preisen aus, daß eine geile

Lauthals klagend` Titelzeile

Fühlt die Kassen und die Herzen

Singen wir von deutschen Schmerzen

Turbo stampft das Kapital

Der linken Rentner täglich Qual

Die wohl beheizt in großen Räumen

Von Revolutionen träumen

Tun, während die Gegenseite

Der Merkel gern den Gang bereite

An den Galgen heute noch

In vielen Hirnen schärt das Loch

Ich oh ich, ich leide doch

Mal ist`s zu kalt, dann viel zu warm

Und man entdeckt den eig`nen Darm

Dort wüten Pilze, Viren, Sporen

Die Freiheit, die ist auch verloren

Und wegen Schweinchen Corona

Komm ich nicht den Stränden nah

Es stehen an den Hängen Pisten

Dichtgedrängte Skiautisten

Die Kicker dürfen zum Frisöre

Singen uns die Medienchöre

Es klagt der Porsche klagt der Trabi

Es klagt sich mit und ohne Abi

Ausdauernd und tausendmal

Dreimal Helau im leeren Saal

Und ein Alaaf dahin geschmettert

Danach wird weiter dann gewettert

Jetzt auch noch Schnee

Ohjeminee

Keiner sieht mein Herzensweh

Die Welt die ist so ungerecht

Und mir ist schlecht wie weiland Brecht

Als er sprach

Mit Weh und Ach

Des Menschen Schicksal ist der Mensch

Ich aber Keiner niemals Täter

Stets ein Opfer nie Verräter

Aufrecht edel ohne Fehl

Ob Frau, ob Mann

Was bin ich dann

Tja eigentlich bin ich ganz anders

Komm selten nur dazu

Ene mene blinde Kuh

Ein Ho Narro

Ein letztes noch

Es pfeift auf seinem letzten Loch

Germania so wunderbar

Der Klage sei ein Trullala

Trulalla Trullala

Der Klage sei ein Trullala

Trullalaaaaaaaaaaa …

(Pflückebeutel schläft ein und träumt von der holden Merkenau)

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Am nächsten Morgen bitterkalt

Fliegt Pflückebeutel in den Wald

Dort ist es still

So Gott es will

Doch leider nicht gedeckt die Tafel

Zurück zur Stadt trotz des Geschwafels

Es quellen über ohne Zahl

Müllbehälter freie Wahl

Solang trotz Klagen füllen seinen Magen

All die Reste der Klagefeste

Mag er nichts sagen

Und kackt gerne

Unter Menschenbäume weiße Sterne

Und dies nicht nur zur Weihnachtszeit

Allzeit bereit

Und Merkenau

Die krächzt: Genau!

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PS: Plückebeutel ist der Fabelname des Raben. Besserwisserisch, diebisch, dumm, eitel, sagt man, sei er. Nennt man ihn Merkenau, ist es eine Krähe. Die sei naiv und leichtgläubig, behaupten die Fabulierer. Lassen wir das mal so dahingestellt sein.