Immer wieder Sonntags …

… ein kleines Stück Dylan zum Frühstück

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Seit ein paar Wochen jeden Sonntag – ok, fast jeden Sonntag und wenn ich Lust und Zeit habe und nicht meinen Gemüsegarten gießen muß – ein kleines Stückchen Bob Dylan zum Frühstück. Oder Abendessen. Frisch verwurstete Texte. Oder altes Material. Eigener Mist. Fremder Mist. Fundstücke. Auch das alte Brot muß man essen können ohne zu würgen. Auf geht’s. Fast jeden Sonntag. Fast ist mehr als nüscht.

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Die Krankheit Ich Ich

*

Nicht wenige die leiden heut‘ Nacht

An der Krankheit Ich Ich

Nicht wenige die kämpfen heut‘ Nacht

Mit der Krankheit Ich Ich

Sie donnert durch die Strassen

Direkt auf Dich zu

Verwirrt Dir alle Sinne

Und lässt Dir keine Ruh‘

Nichts an ihr ist süß für Dich

Es ist die Krankheit Ich Ich

*

Nicht wenige Herzen brechen heut‘ Nacht

Durch die Krankheit Ich Ich

Nicht wenige Herzen zittern heut‘ Nacht

Ist es die Krankheit Ich Ich

Sie nimmt Platz in Deinem Zimmer

Sie klopft nicht an die Tür

Zernagt Dir Deine Seele

Stiehlt die Kontrolle Dir

Nichts davon ist lustig für Dich

Es ist die Krankheit Ich Ich

*

Nicht wenige die schreien heut‘ Nacht

Nimm weg die Krankheit Ich Ich

So viele sterben heut‘ Nacht

An der Krankheit Ich Ich

Sie fällt herab vom Himmel

Die Rechnung zahlst nur Du

Das Nichts wird deine Heimat

Du findest niemals Ruh

*

Ich Ich ist eine Seuche

Kein Doktor kennt die Medizin

Sie versuchen es zu ergründen

Sie kriegen es nicht hin

*

Nicht wenige dreh’n durch heut‘ Nacht

An der Krankheit Ich Ich

Nicht wenige seh’n doppelt heut’ Nacht

Durch die Krankheit Ich Ich

Du glaubst heut‘ kannst Du fliegen

Hebst die Erde aus dem Lot

Du küßt Dein mattes Spiegelbild

Für mich gibt’s keinen Tod

Dann schaufelt sie das Grab für Dich

Die Krankheit Ich Ich

*

(Nachgedichtet und eingesungen für X im Oktober 2000 in Mainz)

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Immer wieder Sonntags …

… ein kleines Stück Dylan zum Frühstück

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Seit ein paar Wochen jeden Sonntag – ok, fast jeden Sonntag und wenn ich Lust und Zeit habe und nicht meinen Gemüsegarten gießen muß – ein kleines Stückchen Bob Dylan zum Frühstück. Oder Abendessen. Frisch verwurstete Texte. Oder altes Material. Eigener Mist. Fremder Mist. Fundstücke. Auch altes Brot muß man essen können ohne zu würgen. Auf geht’s. Fast jeden Sonntag. Fast ist mehr als nüscht. Dieses Lied mag ich.

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In jedem Sandkorn

*

In der Zeit meines Bekennens, in dieser Stunde tiefster Not

Als die Tränenpfütze zu meinen Füßen jeden neuen Samen ersäufte

Gab es diese absterbende Stimme in mir die versuchte Gehör zu finden

In großer Gefahr ich, mich abrackernd, Moral suchend in Verzweiflung

Habe ich keine Lust all meine Fehler durchzukauen

Wie Kain, das Joch meiner Missetat um den Hals, zerschlage ich es lieber

Selbst im Moment größter Wut sehe ich die Hand des Meisters

In jedem zitternden Blatt, in jedem Sandkorn

*

Oh, die Blüten der Schwäche und das Unkraut Nostalgie

Wie Verbrecher würgen sie mein Gewissen und was mich jubeln ließe

Das Sonnenlicht knallt gnadenlos auf meinen Weg

Lindert die Schmerzen meiner Bequemlichkeit und die Erinnerung an meinen Verfall

Vor meiner Türe brennt die wütende Flamme Versuchung in die ich blinzle

Jedes Mal, wenn ich mein Haus verlasse, höre ich, daß jemand meinen Namen ruft

Und irgendwann auf meiner langen Reise begriff ich

Jedes meiner Haare ist nummeriert wie jedes Sandkorn auch

*

Mein Leben: vom Tellerwäscher zum Millionär, vergrübelte Nächte

Gewalttätige Sommernachtsträume, Zittern im fahlen Winterlicht

Bittere einsame Tänze, abgehoben durch das Weltall segelnd

Blicke ich ahnungslos in zerbrochene Spiegel, all diese vergessenen Gesichter

Ich vernehme die Schritte der Altvorderen wie Wellen die an den Strand schlagen

Ich drehe mich um, manchmal ist da wer, manchmal bin ich es nur

Ich sitze in den hin und her pendelnden Waagschalen allen Lebens

Wie jeder Spatz, der vom Himmel fällt, wie ein jedes Sandkorn

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Immer wieder Sonntags …

… ein kleines Stück Dylan zum Frühstück

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Seit ein paar Wochen jeden Sonntag – ok, fast jeden Sonntag und wenn ich Lust und Zeit habe und nicht meinen Gemüsegarten gießen muß – ein kleines Stückchen Bob Dylan zum Frühstück. Frisch verwurstete Texte. Oder altes Material. Eigener Mist. Fremder Mist. Fundstücke. Auch das alte Brot muß man essen. Auf geht’s. Fast jeden Sonntag. Fast ist mehr als nüscht.

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Blues für Geächtete

*

Nicht so einfach. Stolpern

Um mit dem Gesicht in einer lustigen Lagune zu landen

Nicht so einfach. Stolpern

Um mit dem Gesicht in einer lustigen Lagune zu landen

Vor allem wenn die neun Meter unter Normalnull liegt

Oder es ist drei Uhr am Nachmittag

*

Ich hänge keine Bilder mehr auf

Und schon gar nicht Bilderrahmen

Ich hänge keine Bilder mehr auf

Und schon gar nicht Bilderrahmen

Gut, vielleicht sehe ich Robert Ford ähnlich

Aber ich fühle mich eher wie Jesse James

*

Wünschte mir ich wäre auf so einer

Australischen Bergkette

Ich wünschte mir ich wäre auf so einer

Australischen Bergkette

Gibt keinen Grund dort zu sein, aber

Stelle mir vor das wäre mal eine Art von Veränderung

*

Trage meine dunkelste Sonnenbrille

Und schwärze meine Zähne denn so sehe ich besser aus

Trage meine dunkelste Sonnenbrille

Und schwärze meine Zähne denn so sehe ich besser aus

Aber frage mich nichts über gar nichts

Ich könnte Dir die Wahrheit erzählen

*

Bin mit einer Frau aus Jackson zusammen

Weiß aber gar nicht wie sie heißt

Bin mit einer Frau aus Jackson zusammen

Weiß aber gar nicht wie sie heißt

Sie ist eine Chicana

Umso mehr liebe ich sie

*

bagatelle siebenunddreissig

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zuviel himmel über dem kopf

immer zu wenig himmel über dem kopf

im kopf aber mittelalterliche gassen

der himmel lediglich ein lichtstrich

über dem kopf der nach hinten kippt

muskeln härten sich der nacken blockt bockig

der herzmuskel hechelt braucht nur

himmel über dem kopf

und wenige worte

der himmel über dem kopf schweigt

lieber brüllend

wie beckett

not me wurm!

watt?

wurm!

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PS: Waren vorletzte Woche ein paar Tage an der See. Die Rückkehr in die Enge der (auch mental) fußgängigen Konsumentenzonen erschüttert mich als Innenstadtbewohner jedes Mal aufs Neue. Vor allem hier vor Ort.

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PS2: Noch ein Dylan. Über den Himmeln. Ohne Worte. Einer seiner besten Texte.

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Immer wieder Sonntags …

… ein kleines Stück Dylan zum Frühstück

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Seit ein paar Wochen jeden Sonntag – ok, fast jeden Sonntag und wenn ich Lust und Zeit habe und nicht meinen Gemüsegarten gießen muß – ein kleines Stückchen Bob Dylan zum Frühstück. Frisch verwurstete Texte. Oder altes Material. Eigener Mist. Fremder Mist. Fundstücke. Auch das alte Brot muß man essen. Auf geht’s. Fast jeden Sonntag. Fast ist immer mehr als nüscht.

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Meistens

Weiß ich durchaus wo ich hin will

Meistens

Steh ich mit beiden Beinen auf der Erde

Komm nicht vom Weg ab, deute die Verkehrszeichen richtig

Bleibe dran während sich die Straße vor meinen Füßen abspult

Wenn ich stolpere ist das kein Problem

Ich bemerke gar nicht, daß sie mich verlassen hat

Meistens

*

Meistens

Ist das alles richtig begriffen

Meistens

Ich würde es auch nicht ändern wollen

Ich kann mich an vieles anpassen und verliere mich nicht dabei

Ich kann mit der Situation umgehen bis an den Punkt wo es wehtut

Ich überlebe, ich halte das alles aus

Und ich denke nicht mehr nach über sie

Meistens

*

Meistens

Denke ich geradeaus, nach vorn

Meistens

Fehlt mir die Kraft um zu hassen

Ich ergötze mich nicht an Trugbildern bis ich davon krank werde

Ich habe keine Angst vor der Verwirrung, wie stark sie auch sein mag

Ich grinse der Menschheit ins Gesicht, das geht

Und kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wie sich ihre Lippen auf den meinigen anfühlten

Meistens

*

Meistens

Verschwende ich gar keine Gedanken mehr an sie

Würde sie, träfe ich sie, gar nicht mehr erkennen

Sie ist so weit weg von allem

Meistens

Bin ich mir gar nicht mehr sicher

Ob sie jemals mit mir zusammen war

Oder ich es war, mit ihr

Meistens

*

Meistens

Bin ich halbwegs zufrieden

Meistens

Weiß ich genau auf was das alles hinausgelaufen wäre

Ich hadere nicht mit mir, renne nicht weg oder verstecke mich

Vor all den Gefühlen, die ich in mir begraben habe

Auf Kompromisse verzichte ich, mache mir nichts vor

Und es ist mir scheißegal, ob ich sie jemals wiedersehe

Meistens

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Immer wieder Sonntags …

… ein kleines Stück Dylan zum Frühstück

…..

…..

Seit ein paar Wochen jeden Sonntag – ok, fast jeden Sonntag und wenn ich Lust und Zeit habe und nicht meinen Gemüsegarten gießen muß – ein kleines Stückchen Bob Dylan zum Frühstück. Frisch verwurstete Texte. Oder altes Material. Eigener Mist. Fremder Mist. Fundstücke. Auch das alte Brot muß man essen. Auf geht’s. Fast jeden Sonntag. Fast ist mehr als nüscht.

…..

Lalala

Lalalalalalala

Lalala

Lala

LaLaLaLaLa

usw

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Der Mann welcher in mir wohnt übernimmt so gut wie alle Pflichten

Und als eine Art Entschädigung wird er weniges fragen wollen

So eine Frau wie Du

Habe ich benötigt um zum Mann in mir vorzudringen

*

Gewitterwolken stapeln sich auf meinen Türschwellen

Das ist mir alles zu viel ich schaffe das nicht mehr denke ich zu oft

Eine Frau gestrickt wie Du

Und ich finde vielleicht den Mann der in mir wohnt

*

Aber, ja, dieses wundervolle Gefühl

Einfach zu wissen, Du bist da

Und mein Herz torkelt vor sich hin

Vom Zehenspitz bis an die Ohrläppchen

*

Der Mann welcher in mir haust möchte nicht so gern gesehen werden

Wahrscheinlich nur weil eine Maschine mag ich nicht werden wollen

Also sagte ich ja zu einer Frau wie Du

Um zum Mann der in mir wohnt vorzudringen

*

Lalala

Lalalalalalala

Lalala

Lala

LaLaLaLaLa

usw

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PS: Nachgedichtet für die wunderbare A. STRIKE!!!

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Die Radieschen von oben betrachten

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So. Lange genug sich im Virtuellem rumgesuhlt. Gewiß auch aus Spaß an der Freud‘ und mit einigem Erkenntnisgewinn, aber die Not, welche der Motor war, sollte nicht verschwiegen werden. Jetzt wo es wieder Pläne gibt, erste Treffen mit richtigen Menschen in richtigen Biergärten, bald erste musikalische Proben in einer Datsche und nicht vor der PC – Kamera, im Juli sogar zwei Livegigs mit richtigen Zuschauern, erste kleine Reisen anstehen, dienstlich wie privat, ist es an der Zeit die Labberbude, die ja auch die Gefahr des sich ständig im Kreisdrehens und der permanenten Wiederholung birgt, eine Zeitlang zu schließen. Man mag ja nicht als Derwisch enden. Turn turn turn. Und das Gemüse – siehe oben – dreißig Quadratmeter auf der Hardt bei Gießen, das möchte ja auch bitte bevatert werden. Und die Steuererklärung gemacht. Und sich wieder an Menschen aka die Welt gewöhnen. Noch so ’ne Aufgabe. Und sich der latenten Gefahr namens Altersbitterkeit stellen. Wie sprach der Meister zu Konschtanz?

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„Alright so … We gotta go now… we got places to be and things to do.“

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Aber ich komm wieder, keine Frage. War mir eine Ehre und bis die Tage.

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Ein kleiner Überbrückungsdylan so long. Nachdichtung folgt.

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Immer wieder Sonntags …

… ein kleines Stück Dylan zum Frühstück

…..

…..

Seit einer Woche jeden Sonntag – ok, fast jeden Sonntag und wenn ich Lust und Zeit habe und nicht meinen Gemüsegarten gießen muß (mußte ich heute) – ein kleines Stückchen Bob Dylan zum Frühstück. Frisch verwurstete Texte. Oder altes Material. Eigener Mist. Fremder Mist. Fundstücke. Auch das alte Brot muß man essen. Auf geht’s. Fast jeden Sonntag. Seit einer Woche.

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„Komm ich hier irgendwie raus?“ fragte der Glücksspieler den Taschendieb.

„Wir sind doch alle meschugge, ich komm‘ überhaupt nicht mehr runter.

Anzugträger saufen mir meinen Wein weg, durchgeknallte Bauern pflügen mein Gemüse unter die Erde

und anscheinend hat niemand mehr eine Ahnung davon, daß irgendwas noch einen Wert haben könnte!“

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„Reg Dich ab, komm runter!“, antwortete der Taschendieb mit sanfter Stimme.

„Wir sind nicht die einzigen die spüren, daß das Leben nichts als ein fader Witz ist.

Aber wir zwei haben das doch hinter uns und unabwendbares Schicksal ist das auch nicht.

Also, laß uns kein verlogenes Geschrei anstimmen und wir müssen auch bald ins Bett.“

*

Auf den Wachtürmen stehen kostümierte Prinzen, schauen in die Ferne.

Frauen kommen, gehen, kommen und kommen und nacktfüßige Schnorrer auch noch.

Ganz da hinten, weit weg, sehr weit weg, heult eine Wildkatze.

Zwei Reiter nähern sich. Der Wind wird zum Sturm. Hörst Du das?

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PS: Vor fünf Jahren. Erster Gig mit laufender Kamera. Der Opener. Zu aufgeregt den Gitarrengurt ordentlich zu richten.