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Heute schenkt man sich Blumen. Oder Worte. Oder schweigt. Oder redet wie ein Wasserfall über die vielfältigen Pfade, die einen dorthin geführt haben, wo man momentan steht, den Blick zurück. Vielleicht sogar nach vorne. Oder die Augen einfach schließen. Nicht hetzen jedenfalls. Lieder helfen:
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das war mein zweitbestes neujahr
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wir hatten die fenster geputzt
fremde stiefel traten sie ein
müder neujahrsmorgen
sie kam um die ecke
taumelnd
eine entscheidung ersehnend
die nacht vollgekotzt
neben ihre zukunft
von der sie behauptet später
diese wäre eine
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er räumt weg die scherben
sie will bleiben
weiter weiter arbeiten im zerstörten raum
trotzig stur
dann ging ich
und du warst beleidigt
warum liebste
habe ich dich nicht verlassen
jein nee ja
ja nee jein
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es müßten sich die dinge ändern
im neuen jahr
murmelte ich dich haltend
zu fest
du bist erstarrt
eingefroren
ich schlug mir mit dem sinnlosen hammer suff
auf mein wundes herz
welches leugnete den verlust
sowie du leugnestest
den gewinn
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(5.1.22 / Kiel / Angler / Tagesbierkneipe)
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ich möchte daß meine Liebe stürbe
daß es regnet auf den Friedhof
und in den Gassen wo ich gehe
jene beweinend die mich zu lieben glaubte
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(samuel beckett)
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weitergeh’n in ruh‘
aber da ist ein kiesel
in meinem schuh, Du
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(gießen / 14.2.22)
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